03.02.2021

 

Was nun? - Uwe Moske hat in Saarburg aufgehört, wird aber dem Sport weiter verbunden bleiben

 

Seit 54 Jahren treibt der Sport Uwe Moske um. Der 59-jährige Saarburger schaut auf eine lange und erfolgreiche Zeit als Fußballer und Handballer und als Trainer in beiden Sportarten zurück.

 

Er begann seine Sportlerlaufbahn bei seinem Stammverein TuS Fortuna Saarburg. Dort spielte der 5-jährige Fußball in der D-Jugend, fand dann 1975 zum Handball und spielte zunächst im Tor bis zur A-Jugend.

 

Den Fußball gab der Saarburger aber nicht auf, spielte gleichzeitig Handball und Fußball und war 1978 mit der A-Jugend in der Rheinlandliga, absolvierte hier 8 bis 10 Trainingseinheiten in der Woche und war bereits in jungen Jahren Jugendleiter im Verein.

 

1979 gelang Moske dann beim Fußball der Sprung in die 1. Mannschaft, die in der A-Klasse spielte, gleichzeitig war er aber auch im Handball in der 1. Mannschaft in der Bezirksliga aktiv. Den ersten Titel „heimste“ der Sportfanatiker dann 1986 ein: mit seiner Mannschaft wurde er Meister der A-Klasse im Fußball und damit stieg die Mannschaft in die Bezirksliga auf. Trainer war seinerzeit Karl Kronenburg.

 

 

Erst einmal an Titel gewöhnt, folgte im Handball 1987 die Meisterschaft in der Landesliga, gemeinsam mit Spielern wie Ralf Schröder, Klaus Wenner, Rainer Moske, Uwe Ballinger und Michael Neumann. Der erste Titel für Moske als Spielertrainer im Handball!

 

Im gleichen Jahr trat Moske zur Wahl in den Saarburger Stadtrat an und saß hier für die SPD von 1987 bis 2001 im Rat und in verschiedenen Gremien. In diesem Zeitraum war Moske auch 1. Vorsitzender des Gesamtvereins TuS Fortuna Saarburg mit damals über 1.000 Mitgliedern. 1988 wurde Moske 2. Vorsitzender im Fußball und hatte dieses Ehrenamt bis 1995 inne.

 

Moske verfolgte auch weiterhin seine fußballerische Laufbahn, er wurde Spielertrainer der Spielgemeinschaft Irsch/Saarburg, die er ab nicht vor dem Abstieg aus der B- in die C-Klasse bewahren konnte.

 

Im Handball lief es dagegen besser: Saarburg stieg 1989 aus der Rheinlandliga in die damals dritthöchste Spielklasse in Deutschland, die Regionalliga auf. „Spieler wie der leider schon viel zu früh verstorbene ehemalige Weltklassetorwart Tomek Marszalek , Herbert Pobantz, Achim Lux waren im Team und wir fuhren Siege gegen den Vfl Gummersbach II und die HSG Irmenach/Kleinich ein, damals noch vor der stattlichen Kulisse von 500 Zuschauern.

 

 

Von 1992 bis 1995 wagte Moske den Schritt über die Grenze, wurde Trainer beim luxemburgischen 1. Divisionär Rumelange, trainierte dort die Damen und Herren, wurde mit den Frauen Vize-Pokalsieger. „Wir waren immer in den Play-offs, doch zum Aufstieg hat es nicht gereicht“, gibt Moske zu.

 

1997 übernahm er dann in Luxemburg Fola Esch die Herren, doch bereits nach 6 Monaten war Schluss in Esch, Moske wurde entlassen.

 

Von 2001 bis 2005 dauerte sein „Gastspiel“ als Trainer im Luxemburgischen Bettembourg. Dort trainierte er erfolgreich die 1. Herrenmannschaft, die ebenfalls immer die Play-offs erreichte, aber nie den Aufstieg realisieren konnte. 

 

2007 fand Moske den Weg zurück nach Saarburg, trainierte die Mannschaft in der Rheinlandliga und führte das Team erneut in die Regionalliga bis zum Jahre 2012. „Drei Jahre spielten wir in der Regionalliga, damals mit Dirk und Daniel Moske, Steffen Kellendonk und Dejan Zivanic“, erinnert sich der Ex-Coach des Tus.

 

2009 wurde Moske von seinem Verein für die vielen Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt zudem die Ehrennadel des Sportbundes Rheinland in Gold.

 

Es folgte die Auszeit im Handball, Moske widmete sich wieder dem Fußball, übernahm die B-Jugend der Saarburger Fortuna, wurde mit ihnen zweimal Meister und zweimal Pokalsieger, ehe er 2017 wieder zum Handball zurückfand.

 

Bis 2019 führte er die Mannschaft aus der Verbandsliga in die Rheinlandliga, dort spielte der Aufsteiger eine unerwartet starke Saison, sicherte sich mit Spielern wie Sohn Tim Moske, Almir Balas, Edin Mesevic und Philipp Rüger vorzeitig die Klasse, ehe die Corona Krise die Saison beendete und Moske seine Trainertätigkeit beendete.

 

„Die Situation wurde trotz des Erfolges immer schwieriger. Im Training waren immer weniger Spieler und bei den Auswärtsspielen hatte ich Probleme, überhaupt eine spielfähige Mannschaft zusammenzubekommen. Die Mentalität der Spieler hat sich gegenüber früheren Zeiten massiv verändert. Vieles ist wichtiger geworden als die Verpflichtungen, die man in einem Mannschaftssport eingeht. Da werden heute die Prioritäten ganz anders gesetzt. Am Ende war es die logische Konsequenz, das Amt zur Verfügung zu stellen. Ob es wieder einen Trainer Uwe Moske geben wird? Mal sehen, was da so an guten Angeboten kommt“, meinte Moske noch im Sommer.

 

Doch an Angeboten sollte es nicht fehlen.

 

So übernahm Moske die Nachwuchsmannschaft des HC Berchem in Luxemburg. „Hier habe ich einen Kader von über 20 Spielern, darunter einige Nationalspieler. Wir können in Luxemburg trotz Corona unter Einhaltung aller Hygiene-Standards trainieren. Und das tun wir dienstags und freitags“, verrät der neue Berchemer Coach.

 

Zumindest der Name Moske wird in Saarburg noch im aktiven Spielgeschehen zu finden sein. So spielt Sohn Tim (33) in der 1. Mannschaft und trainiert die B-Jugend, Sohn Daniel (37) hat als Spieler seine Karriere beendet, trainiert aber die Minis.