13.03.2021

 

Thorsten Neuls  - Handballer und Mountain-Biker

 

 

Thorsten Neuls stammt aus der Handball Hochburg Kleinich im Hunsrück, durchlief sämtliche Jugendmannschaften der Hunsrücker und spielte dann erfolgreich im Seniorenbereich bis hoch in die Regionalliga.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Seine Handball-Leidenschaft entdeckte der kleine Thorsten durch seinen Vater Günter, der selbst Handballer war und seinen Sohn zum Leidwesen der Mutter schon früh mit in die Halle zu den eigenen Spielen mitnahm: „Dort war ich zwischen den Duschen, Stubbi-Kisten und Handballspielen unterwegs. Mit sechs Jahren lernte ich in der Jugend das Handballspielen unter meinem ersten Trainer Horst Bach, der mein Handball-Mentor war“, erinnert sich der heute 48-jährige.

 

Für seinen Sport tat Neuls alles, spielte bereits als B-Jugendlicher auch in der A-Jugend des Vereins, nahm vier bis fünfmaliges Training in der Woche sowie zwei Spiele am Wochenende auf sich und das war nicht ohne. „Während meiner Lehrzeit als Dachdecker musste ich in die Berufsschule nach Trier und mit meinem Moped von Kleinich nach Trier, um dann rechtzeitig nach der Schule zum Training nach Traben-Trarbach zu kommen“. Mit Leib und Seele war Neuls Handballer, angetrieben von seinem Talent und Ehrgeiz, die ihn sein Leben lang begleiten sollten. Neuls spielte über Jahre auch in der Rheinland-Auswahl unter Paul Schmidt. „Die Auswahlmannschaft ist mir noch gut in Erinnerung, bestand sie im Kern aus Kleinichern und Mülheimer Spielern, die sich alle super verstanden haben, auch ne Mega Zeit bei Paul. Wolfgang Becker war auch ein wichtiger Faktor als Trainer, bei ihm habe ich auch sehr viel gelernt“, verrät Neuls.

 

Im Seniorenbereich schaffte Neuls mit seiner HSG Irmenach/Kleinich/Horbruch sogar den Sprung in die Regionalliga.

 

 

 

2002 dann das Ende der Aktiven Laufbahn für den damals 29-jährigen im Handball, doch so ganz konnte er es nicht lassen. Mit Benny Dämgen, Timo Stoffel und Nico Gedert frönte er weiterhin seiner Leidenschaft, wenn auch „nur“ beim Beach-Handball.  Eine Rückenmarkerkrankung zwang den Handballfanatiker dazu, seine Handballschuhe an den Nagel zu hängen. „Mir wurde gesagt, dass ich nie wieder Sport treiben dürfe. Meine Beine haben nicht mehr mitgespielt und bin einfach hingefallen“. 2010 folgte dann die Operation.

 

Als Neuls 2014 beruflich zum Jugendhof Wolf wechselte, wo er als Arbeitspädagoge in der Wohneinrichtung für Jugendliche arbeitete, übernahm er von Dieter Hens die Vorbereitung der Jugendlichen auf die rund 800 Kilometer lange Fair-Play Fahrradtour. Der zu diesem Zeitpunkt 115 kg Mann Neuls suchte Rat bei Marc Pschebizin und fragte ihn, wie er in Gottes Namen Tagesetappen von 120 Kilometer schaffen sollte. Fitnesstrainer Pschebizin nahm Neuls unter seine Fittiche und nach einem Winter war Neuls 35 kg leichter.

 

Dem Handball blieb Neuls als Trainer erhalten, zunächst in Kastellaun, später dann in Bernkastel-Kues.

 

Doch sein sportliches Hauptaugenmerk lag jetzt auf dem Radfahren, vornehmlich dem Mountain-Biken, das für ihn jetzt sportlicher Mittelpunkt sein sollte.

 

 

 

Allerdings fehlt Neuls der Teamsport und so nahm er 2019, ohne lange zu überlegen, nach einen Anruf von Lissy Sülzle das Angebot an, wieder ins Trainergeschäft zurück zu kehren. Zu diesem Zeitpunkt stand fest, dass Sascha Burg künftig nicht mehr als Trainer für die Hunsrücker arbeiten sollte und für Neuls schloss sich mit seiner Zusage ein Kreis.

 

„Die meisten RPS Liga-Mädels kannte ich noch aus der Jugend, habe sie trainiert und wusste, wie ehrgeizig diese Generation war uns ist. Ich selbst war bereit, soweit es meine berufliche Situation zuließ mich wieder ins Trainergeschehen einzubringen, wenn auch nicht in erster Reihe. Wichtig war für mich, den damaligen Spielerkader so weit wie möglich zusammenzuhalten.  So wurde ich Co-Trainer bei Franzi Garcia, die ich durch einen Zufall bereits ein Jahr vor ihrem Engagement im Hunsrück kennen gelernt habe. Franzi arbeitete an der Gehörlosen-Schule in Trier und wir kannten uns von der Fair-Play Tour. Doch aufgrund meiner beruflichen Situation war es kaum möglich, mehr als einmal wöchentlich im Training der Damen dabei zu sein und selbstverständlich auch bei den Spielen. Auch mit dem derzeitigen Trainer Nils Ihrbach komme ich gut klar, kann noch viel bei ihm lernen. Es macht einfach Spaß!

 

Seit 2020 arbeitet Neuls in Deuselbach beim Verein „Live-soziale Chancen e.V.“, betreut dort eine Intensivgruppe mit 6 Jugendlichen, die ihn weiter über den normalen Arbeitsalltag von 40 Wochenstunden fordert. Die ständige Erreichbarkeit und auch die Nacht- und Wochenend-Dienste schränken die Freizeit des Hunsrückers weitgehend ein.

 

„Die große Leidenschaft bleibt das Radfahren. Mindestens 10 Stunden in der Woche trainiere ich auf dem Rad, habe das Ziel ein großes Rennen im Jahr zu absolvieren, zudem ein Mehrtagesrennen über 4-5 Tage. Zudem möchte ich am 24 Stunden Radrennen am Ring teilnehmen, bin oft an den Maaren unterwegs und trainiere dort öfter mit meinen ehemaligen Dauner Handballfreund Torsten Ringer“, sagt der Sport-Fanatiker,

 

Der Weg in die Hirtenfeldhalle ist für Neuls nicht so anstrengend, da er gleich neben der Halle wohnt.