Einfach nur Tanja ...
 
 
 
Wittlich. Die erste Saison als Trainerin neigt sich dem Ende zu: Die Ex-Weltklasse-Handballerin Tanja Nykytenko hat den Übergang nach eigener Einschätzung geräuschlos gemeistert. Ob es für sie bei der HSG Wittlich II weitergeht, soll sich in den nächsten Wochen entscheiden.
 
 

Welcher Vorname darf’s denn sein? Tetjana, Tatjana, Tedyana, Tetyana ... Die ehemalige ukrainische Handball-Nationalspielerin Nykytenko wurde schon mit den verschiedensten Varianten bedacht. Und was ist nun richtig? „Einfach Tanja“, sagt die 41-Jährige.

 

So locker, wie sie mit dem Phänomen ihres Vornamens umgeht, hat sie nach eigener Einschätzung auch den Wechsel von der Spielerin zur Trainerin gemeistert. „Das Amt als Trainerin ist eine Herausforderung. Aber es ist nichts Neues. Bei meinen letzten Stationen als Spielerin in Grevenmacher in Luxemburg und zuvor bei der HSG Wittlich habe ich auch schon geholfen, meine Kenntnisse und Erfahrungen weiterzugeben“, sagt Nykytenko.

 

Seit Sommer 2017 trainiert die vielfache ukrainische Nationalspielerin die zweite Mannschaft der HSG Wittlich in der Rheinlandliga. Die Zwischenbilanz vier Spieltage vor Saisonende: acht Siege, acht Niederlagen.
 

„Ich bin zufrieden, auch wenn die Mannschaft vom Potenzial her mehr erreichen könnte. Aber es gibt immer wieder Ausfälle aus beruflichen oder schulischen Gründen. Das muss man annehmen. Arbeit und Schule gehen vor“, sagt Nykytenko, die zwischen 2003 und 2008 für die Trierer Miezen aktiv war (erste und zweite Mannschaft).

 

Nach dem Ende des Engagements in Trier wollte sie eigentlich mit dem Handballspielen aufhören. „Doch Axel Weinand hat mich überredet, nach Wittlich zu kommen“, sagt die Mutter eines 17-jährigen Sohns, die als Erzieherin in der Kindertagesstätte Jahnplatz in Wittlich arbeitet.

 

Als Spielerin bestach Nykytenko mit wuchtigen Würfen aus dem linken Rückraum. Ihre Fähigkeiten will sie ihren Spielerinnen jetzt auch vermitteln: „Ich will fördern, was ich selbst konnte.“ In ihrer Karriere hatte Nykytenko eine Reihe von Trainern. „Am meisten verdanke ich meinem ersten Coach, der mich in der Ukraine entdeckt und zum Handball gebracht hat. Ich habe ihn zuletzt noch mal getroffen, als ich in meinem Heimatort in der Ukraine war. Er ist inzwischen weit über 70 Jahre alt.“

 

Vor kurzem ist Nykytenko 41 Jahre alt geworden. Juckt es in den Fingern, noch mal selbst als Spielerin aktiv zu werden? „Es juckt schon noch. Deshalb mache ich im Training viele Sachen vor. Vor kurzem bin ich jedoch am Knie operiert worden. Beide Knie erlauben nicht mehr, als Spielerin aufzulaufen.“

 

Nykytenko hat als Trainerin eine neue Bestimmung gefunden. Ob sie über die Saison hinaus die zweite Mannschaft der HSG coachen wird, ist nach ihrer Aussage noch offen: „Wir werden in nächster Zeit die Perspektiven besprechen. Dann wird entschieden, wie es weitergeht.“