17. März 2014 | Mirko Blahak

Ein Künstler auf Linksaußen
Er gilt als einer der besten Linksaußenspieler in der Verbandsliga: Simon Jahnke (20) vom SK Prüm mag eher das kunstvolle als das rustikale Spiel. Trotz Anfragen höherklassiger Clubs will er den Eifelern treu bleiben. Mit Blick auf die nächste Saison wartet er mit einer überraschenden Ankündigung auf. Prüm. Dieser Vergleich kommt einem Ritterschlag gleich. Der Kroate Ivano Balic wurde von Journalisten gern mal als Ronaldinho des Handballs bezeichnet. Wegen seines kunstvollen Spielstils, in Anlehnung an den brasilianischen Fußball-Schöngeist.
Simon Jahnke ist ein Fan von Balic und hat früher auch überlegt, in den Fußballverein zu gehen. "Weil aber jeder Fußball gespielt hat, habe ich mal Handball ausprobiert."
Es war keine schlechte Idee. Jahnke, der als Vierjähriger mit seiner Mutter aus dem hessischen Eschwege in die Eifel nach Duppach (Vulkaneifelkreis) gezogen war, schloss sich als Steppke dem SK Prüm an. Dort durchlief er sämtliche Jugendteams, als 17-Jähriger stand er erstmals bei den SK-Senioren auf dem Feld.
In der vergangenen Saison war der Linksaußenspieler mit 162 Treffern Torschützenkönig in der Verbandsliga. In der aktuellen Spielzeit wird der 20-Jährige, der im vergangenen Jahr am Beruflichen Gymnasium Prüm sein Abitur gemacht hat, diese Marke knacken. Nach der 28:29-Niederlage beim TV Bitburg II (siehe Übersicht unten auf der Seite) steht er bei 154 Treffern - am Wochenende kamen 13 Tore hinzu.
Zu Platz eins im Ranking wird es diesmal aber nicht reichen, da an Steffen Kellendonk, dem überragenden Torschützen der TG Konz, kein Vorbeikommen ist.
Jahnkes Torgefahr spricht sich herum. "Es gab Anfragen von höherklassigen Vereinen - von Wittlich und Bitburg. Doch mein Herz hängt am SK Prüm", sagt Jahnke.

Die Rheinlandliga als Ziel Mit den Eifelern hat der angehende Lehramtsstudent (Mathe und Deutsch), der derzeit an der Realschule Plus in Prüm ein freiwilliges soziales Jahr absolviert, noch viel vor. Die Rheinlandliga ist das Ziel - angesichts des derzeit drittletzten Platzes in der Verbandsliga klingt das eher verwegen. Doch Jahnke sagt: "Wir haben das Potenzial, in der nächsten Saison unter die Top drei zu kommen. Wenn wir hart arbeiten und vom Verletzungspech verschont bleiben, können wir das schaffen." Überraschend: Er empfiehlt Trainer Marco Ringer, ab und an härter durchzugreifen: "Teilweise hat uns in den vergangenen Wochen die Einstellung gefehlt, vor allem nach Siegen."