Bitburgs Coach Rudi Engel: Zu Fuß zum Auswärtsspiel

 

Bitburgs neuer Trainer Rudi Engel kehrte erstmals seit mehr als elf Jahren in einem

Pflichtspiel  in sein altes "Wohnzimmer" in Prüm zurück. Er will mit dem TVB aufsteigen,

doch das wird ein Verbanquespiel

 

 

Mirko Blahak

 

Es klingt schon ein bisschen verrückt. Während Handball-Trainer Rudi Engel in den vergangenen Jahren zu Heimspielen seines Vereins eine 110 Kilometer lange Autofahrt auf sich nehmen musste, konnte er nun nach einem Clubwechsel zu einem Auswärtsspiel zu Fuß gehen – schlappe 200 Meter hatte er zu bewältigen.

Der 61-Jährige, zuletzt fünf Jahre lang Coach in der weiblichen Jugend der FSG Arzheim/Moselweiß, hat zur neuen Saison als Übungsleiter bei den Rheinlandliga-Herren des TV Bitburg angeheuert. Am Wochenende gab’s das Eifel-Derby bei der vom SK Prüm und vom SV Neuerburg gebildeten HSG Eifel in der Prümer Wandalbert-Hauptschule – ein Katzensprung vom Domizil des gebürtigen Prümers Engel entfernt. „Zu einem Plichtspiel war ich dort erstmals seit mehr als elf Jahren wieder. Bis auf zwei neue Notausgänge hat sich an der Halle nichts verändert. Das ist eine eher traurige Erkenntnis“, stellte Engel fest. Als Spieler und Trainer beim SK Prüm hat er über mehr als drei Jahrzehnte hinweg Spiele in seinem ,Wohnzimmer’ bestritten.

Prüm gegen Bitburg – Handball-Duelle zwischen beiden Städten waren früher von großer Rivalität geprägt. „Das ist inzwischen nicht mehr so. Ein Grund dafür ist, dass beide Teams über viele Jahre hinweg in unterschiedlichen Spielklassen unterwegs waren“, sagt Engel, der dem SKP zudem auch in den vergangenen Jahren verbunden war – seine Frau Ute ist dort Trainerin im Mini- und E-Jugendbereich. Außerdem haben Spielerwechsel zwischen beiden Clubs für Entspannung gesorgt. Im Bitburger Team stehen mit David Nelles, Philipp Rehm und Patrick Engel zum Beispiel drei

Patrick Engel? Genau, das ist der 21-jährige Sohn von Rudi Engel, den der Trainer-Papa nun – nach einer Zeit in der Jugend – wieder unter seinen ,Fittichen’ hat. Als Coach seiner Kinder kennt sich Engel aus – zuletzt bei der FSG Arzheim/Moselweiß hatte er Tochter Fredericke (18) gecoacht. „Das Verhältnis zwischen Sohn und Vater ist manchmal schwieriger als das zwischen Tochter und Vater“, sagt Papa Engel mit leichtem Schmunzeln.

Im Derby verlangte die HSG Eifel dem Favoriten Bitburg einiges ab

 

Dank des 35:29-Siegs grüßt der TVB von der Tabellenspitze. Der Oberliga-Aufstieg bleibt das Ziel. In der Vorsaison war Bitburg in der Relegation gescheitert, auch weil dort die letzte Power und der absolute Wille fehlten.  „Es war offensichtlich, dass es nicht ganz rund lief“, blickt Engel zurück, der die Partien als Beo­bachter verfolgt hatte. Ein Oberliga-Aufstieg bleibt für ihn ein Vabanquespiel: „Der Sprung in die Oberliga ist sehr groß. Kein Wunder, dass es in der Vergangenheit immer wieder Fahrstuhlmannschaften gab.“

 

Rudi Engel früher und heute – als langjähriger Handball-Trainer des SK Prüm (Foto unten) und als neuer Coach des TV Bitburg (oben). Foto: kimmling klaus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Derby verlangte die HSG Eifel dem Favoriten Bitburg einiges ab Dank des 35:29-Siegs grüßt der TVB von der Tabellenspitze. Der Oberliga-Aufstieg bleibt das Ziel. In der Vorsaison war Bitburg in der Relegation gescheitert, auch weil dort die letzte Power und der absolute Wille fehlten.  „Es war offensichtlich, dass es nicht ganz rund lief“, blickt Engel zurück, der die Partien als Beo­bachter verfolgt hatte. Ein Oberliga-Aufstieg bleibt für ihn ein Vabanquespiel: „Der Sprung in die Oberliga ist sehr groß. Kein Wunder, dass es in der Vergangenheit immer wieder Fahrstuhlmannschaften gab.“