Mit 12 Jahren begann die sportliche Laufbahn von Peter Pauli, der bereits 1960 in seiner Schule in St. Paulin in Trier mit Sport in Kontakt kam und beim Schulstaffellauf rund um die Altstadt eine längere Strecke lief.
Laufen war die erste sportliche Leidenschaft von Pauli, der mit Berufsbeginn 1963 dem Post SV Trier beitrat und dort unter Peter Repp trainierte.
„Etliche Male bin ich auch beim legendären Pfingstsportfest im Waldstadion gelaufen, habe etliche Wettbewerbe mit den Steffny-Brüdern erleben dürfen“, erinnert sich der heute 71-jährige.
1967 nahm der Leichtathlet Pauli dann an der Leichtathletik Meisterschaft seines Arbeitgebers, der Deutschen Eisenbahn in Augsburg teil.
Peter Pauli ist der fünfte Läufer von rechts
Mit dem Handball kam Pauli dann bei der Bundeswehr in Kontakt, und zwar auf dem Großfeld. Pauli war 1970 Mitgründer der Handballabteilung beim SV Langsur. „Bei Wind und Wetter wurde gespielt, ich erinnere mich noch an ein Spiel in Hermeskeil, bei dem es stark schneite und wir dennoch spielten. Die dritte Halbzeit wurde dann im damaligen Cafe Kohl durchgezogen".
Beruflich bedingt zog Pauli nach Igel, gründete dort 1977 mit etlichen Handballern, darunter die Igeler "Handball-Ikone" Gerhard Hein, die Handballabteilung in Igel. Dort war Pauli Spieler, Trainer, Abteilungsleiter und auch Schiedsrichter.
Zusammen mit Horst Martin übernahm er den Mädchenbereich in Igel. Es bildeten sich starke Mannschaften, mit Hermeskeil unter Siggi Briel war Igel aber immer vorne dabei. Der Erfolg stellte sich bald ein:
1986/87 Rheinlandmeister der weiblichen C-Jugend und im Halbfinale um die Westdeutsche Meisterschaft fehlte im Spiel gegen Pulheim dann ein Tor, um ins Finale einzuziehen. Spielerinnen wie Nicole Urhahn und Pia Fusenig fanden später den Weg in die Bundesliga.
„Ich habe aber schnell gemerkt, dass die Organisation eher mein Ding war als der Job auf der Bank oder als Spieler“, verrät Pauli.
Der damalige Bezirksvorsitzende Alfons Steinbach bat Pauli, die Position als Frauen (1979-1985) - und Mädelwart (1979 bis 1987) im Bezirk zu übernehmen. Pauli überlegte nicht lange, gab sämtliche Ämter im damaligen SV Igel Liersberg ab und wurde Mitorganisator der Handballgroßveranstaltung aus Anlaß 2000 Jahre Trier im Jahre 1984. Seine gute Arbeit sprach sich schnell herum und so wechselte Pauli in den Handballverband Rheinland, wurde Mädelwart (1988 bis 1996) und arbeitete mit Trainern wie Horst Dähler und Petra Orth zusammen. „Hier konnte ich wieder viele neue Erfahrungen sammeln.
Die Neuordnung im Handballverband Rheinland führte dazu, dass Pauli 1998 die Tätigkeit des Vizepräsidenten Jugend übernahm: „Eine recht interessante und verantwortungsvolle Aufgabe, zudem man durch diese Tätigkeit auch automatisch in Gremien wie Regionalverband, der Sportjugend Rheinland und Rheinland-Pfalz sowie im Deutschen Handball-Bund vertreten war.
"Vom ehemaligen HVR Präsidenten Helmut Bündgen und dem Landessportbund erhielt ich die Aufgabe, eine Partnerschaft mit dem Rheinland-Pfälzischen Partnerland Komáron-Esztergom in Ungarn aufzubauen, die über Jahre zu wechselnden Veranstaltungen in Rheinland-Pfalz und in Ungarn führte“, erinnert sich der ehemalige Handball-Funktionär.
Bei Besuchen in Kinder- und Jugendheimen in Ungarn sahen die Rheinland-Pfälzer viel „Kummer und Elend“ (Zitat Pauli) und so entschloss man sich, in einer Sammelaktion die Kinderheime mit Bekleidung und ausgedienten PC’s zu versorgen.
„Unglaublich, welche Hilfen wir da von den hiesigen Handballern und Handballerinnen bekamen, nicht nur Sachspenden sondern auch Geld. So war es auch möglich, einem Kinderheim neue Gardinen für ihre Fenster zu übergeben.“, erinnert sich Pauli, der in Tatabanya in Anwesenheit des HVR Präsidenten Bündgen die Verdienstmedaille des Landes Komáron-Esztergom erhielt.
Für seine Verdienste im Handballverband Rheinland wurde Pauli mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet und bei seinem Ausscheiden zum Ehrenmitglied des Handballverbandes Rheinland ernannt.
„Wenn ich heute Spiele der Enkeltochter in Trier besuche, ist es schon schön und aufregend, wenn „damalige Jugendliche“ mich begrüßen und ihren eigenen Kids von Erlebnissen aus den ehemaligen Auswahlmannschaften erzählen. Verfolgt man den Werdegang von manchen ehemaligen Auswahlspielerinnen, dann ist es toll zu sehen, was aus ihnen geworden ist“, freut sich der Rentner.
Nach Ende seiner aktiven Handballer Zeit widmet sich Pauli jetzt den Dingen, die in seiner Amtszeit zu kurz kamen.
„Campingreisen und Radwandern, zuletzt rund um den Bodensee bis zum Königssee, entlang der Donau von Passau bis zur ungarischen Grenze und zum Neusiedler See.
„Oder wir hängen den Wohnwagen an und machen einen Zwischenstopp im Elsaß bei unserem Sohn Marco, der ja auch jahrelang als Schiedsrichter im Bezirk und Verband unterwegs war und jetzt im Elsaß lebt“, verrät Pauli, der nach einer Bypass Operation alles etwas gelassener angeht, aber die Spazierfahrten mit dem Rad in der hiesigen Region und die Campingreisen weiter pflegt.
„Solange es die Gesundheit zulässt“, sagt Pauli, dem die Zeit und die Arbeit im Handball, vor allem aber für die Jugend in bester Erinnerung bleibt. „Es war eine wunderbare Aufgabe, der ich mich gerne gestellt habe“.