Seinen Spitznamen verdankt er seiner Mutter und seinem Bruder: "Um mich vor den Hänseleien meiner Mitschüler zu schützen, hatte mein Bruder die Idee, mir einem Mecki-Schnitt zu verpassen. Aus dem Mecki wurde dann in der „ersten Trierer Lautverschiebung von 1957“ (O-Ton Frede) der Spitzname „Mecco“."
Auch weiterhin ist der rüstige Rentner, der 2010 in Rente ging, sportlich unterwegs. „Gerade habe ich mir ein E-Bike zugelegt, fahre in der Woche zwei bis dreimal bis zu 60 Kilometer. Daneben ist das Skifahren mir immer noch wichtig! Noch mache ich zwei bis drei Fahrten im Jahr und habe kurz vor der Corona-Krise eine Fahrt meiner ehemaligen Schule, dem Friedrich-Wilhelm Gymnasium nach Hinterglemm betreut“, erzählt Frede und dabei strahlt er über das ganze Gesicht. Aber auch in seinem Stammverein, der DJK/MJC Trier war Frede aktiv. Hier baute erAnfang der 80 er Jahre behutsam eine eigene MJC Skischule auf.„Wir hatten ein sehr gutes Team, zeitweise hatte die MJC 36 Ski-Lehrer, die unter meiner Leitung die Skifreizeiten organisierten. Da waren viele richtig gute Skifahrer dabei“, strahlt der noch 74-jährige, der gleich eine Episode aus dem Skifahrer-Leben hinterherschickt: „Wir waren auch viel außerhalb der Piste unterwegs. Dabei war die Krönung die Abfahrt, die nicht viele machen: „Bellecote Face nord“ 1500 Meter, bei 45 Grad Gefälle! Viele Jahre waren wir in Vallandry, Les Arcs, La Plagne zum Skilaufen“. Schon früh fand Frede zum Sikfahren. Bereits mit fünf Jahren stand er auf den Brettern, war mit 16 Jahren einer der jüngsten Übungsleiter im Deutschen Skiverband, Landesausbilder im Skiverband Rheinland-Pfalz und beendete nach langjähriger Tätigkeit seine Verbandsarbeit im Skiverband.
Mit 9 Jahren kommt Frede dann auch zur MJC Leichtathletik. „Für die damaligen Leichtathleten war es selbstverständlich, auch Handball zu spielen, in den Anfängen noch auf dem Großfeld“, erinnert sich der ehemalige Gymnasiallehrer, der es in der Jugend zum Mannschafts-Rheinland-Meister im Zehnkampf brachte.
Während seines Sportstudiums in Köln blieb Frede seinen Hobbys treu, spielte mit Handballassen wie Heiner Möller und Hans-Dieter Schmitz ab 1966 in der Kölner Hochschulmannschaft. „Das war die Initialzündung“, gibt Frede zu, der auch während der Bundeswehrzeit die Finger nicht vom runden Leder lassen konnte. Als „Gebirgsjäger“ in Bayern trat Frede dem FC Bayern München bei und spielte dort in der Bayernliga. Mit der ersten Herrenmannschaft der DJK/MJC Trier schaffte er nach seinem Dienst in der Bundeswehr in der Saison 70/71 den Aufstieg in die Oberliga Rheinland, arbeitete hier als Spielertrainer zusammen mit Manni Soffel. Nach mehreren Jahren Oberliga ließ Frede es dann ruhiger angehen, spielte mit den anderen ehemaligen Kollegen in der „MJC Extra 3“ und wurde auf Anhieb mit seinem Team Landesligameister.
Parallel zu seinem Handballinteresse wagte Frede auch einen Ausflug in den Motorsport. Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre fuhr Frede einige Tourenwagenrennen, Langstreckenrennen auf dem Nürburgring und Rallies. Als Rallye-Beifahrer trat er beim Escort Pokal an. Seinen Ausflug in den Motorsport beendete er dann 1973 nach einem Reifenschaden auf dem Nürburgring, zu diesem Zeitpunkt war seine Frau schwanger über Sohn Mischa, der 1974 zur Welt kam, 1975 folgte Töchterchen Okka auch beide sportlich infiziert.
Den Einstieg ins Trainergeschäft bei den Frauen „verdankt“ Frede dann „einigen engagierten Mädels“ seines Sportleistungskurses am Friedrich-Wilhelm- Gymnasium in Trier. „Als Petra Orth und Christel Merten 1977 in der MJC eine Bezirksligamannschaft gründeten, bot sich die Gelegenheit, dem Vorurteil „Handball sei nichts für Frauen“, zu begegnen.
Mit zielgerichtetem und straffem Training ging es am Anfang mit großen Schritten nach oben. Aus der Bezirksliga gelang gleich der Aufstieg in die Verbandsliga Rheinland. Drei Jahre vergingen, bis der Aufstieg in die damals noch nicht untergliederte Regionalliga folgte. Spielerinnen wir Petra Orth, die später eine langjährige Kollegin von Frede am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium werden sollte, Gisela Deutschen, Sefa Michels, Terry Trierweiler, Ursula Permessang und Christa Plattner hatten maßgeblichen Anteil an der MJC Erfolgsstory, die über Jahrzehnte anhielt“, sagt Frede nicht ohne Stolz.
Auch in der Regionalliga schaffte das Frede-Team den Sprung an die Tabellenspitze, kämpfte in der Saison 82/83 um den Aufstieg in die Bundesliga, scheiterte aber an Eintracht Minden. Frede nahm jetzt eine Auszeit, sprang aber bereits in der Saison 85/86 für den glücklosen MJC Coach Richard Stoffel in die Bresche: „Es sollte eine Interimslösung sein, die uns allerdings in die Aufstiegsrunde führte. Dort half dann Trainerkollege Walter Quast. Doch erneut scheiterten wir, dieses Mal an Greven. Walter Quast trainierte dann die Mannschaft eine Saison in der Regionalliga weiter, übergab sein Amt dann an Wolfgang Rommel, der die Miezen schließlich in die 1. Liga führte.
Für Frede dauerte die handballerische Pause bis zur Saison 93/94. Hier sprang Frede mitten in der Saison als Helfer bei der 2. Mannschaft ein, führte die Mannschaft aus der Abstiegszone auf Rang drei! In der Spielzeit 95/96 dann der erneute Aufstieg in die Regionalliga und man schaffte in der Folgesaison mit Spielerinnen wie Claudia Greif, Bianca Waters, Gisela Deutschen und Barbara Meyer den Klassenerhalt. „Es war eine tolle Truppe und eine Supersaison“, erzählt Frede, der anschließend bedingt durch eine Neuorientierung bei der DJK/MJC Trier seine Handballschuhe bei der MJC an den Nagel hing.
Frede wäre nicht Frede, hätten er nicht neue sportliche Herausforderungen angenommen. Er forcierte seine Aktivitäten im Tennis, entdeckte parallel seine neue Leidenschaft, das Radfahren. Beim Vulkan-Bike Marathon über 65 Kilometer und 1450 Höhenmetern belegte er in 3 Stunden 18 Minuten den 23. Platz in der Seniorenklasse, wurde 350. Von immerhin 2500 Startern! Nach mittlerweile vier schweren Stürzen lässt es Frede etwas ruhiger angehen, betreibt das Radfahren nur noch hobbymäßig.
1999 ereilte Frede ein neuer Ruf aus der Handballszene: Der SV Igel Liersberg startete den Versuch, sich in der Oberliga mit dem Ziel zu etablieren, talentierte Nachwuchsspielerinnen zu integrieren: „Eine reizvolle Aufgabe, die mich dazu brachte, in Igel mitzumachen“. Prompt stellte sich der Erfolg ein. Die Mannschaft belegte auf Anhieb Platz 3!
„Im Jahr 2000 wechselten talentierte Spielerinnen wie Pia Staudt, Melanie Schiller und Susi Deutschen zur MJC. Dort konnten sich die Spielerinnen weiterentwickeln. Es war der richtige Schritt, den ich auch unterstützt habe“, verrät Frede. Doch diese Wechsel rissen Löcher in die Personaldecke der Igel Liersbergerinnen, die auch nicht mehr zu kompensieren waren. Frede fehlten jetzt die Perspektiven, er hörte auf!
„Allerdings ließ ich mich ab Mai 2004 nochmals überreden, beim SV einzusteigen. Nach guter Vorbereitung verfolgte uns das Verletzungspech und mit Pia Staudt, Meide Diederich, Melanie Schiller, Marie Zachris und Alex Engel fielen wichtige Leistungsträgerinnen aus. Dennoch schlugen wir uns recht tapfer, erzielten die besten Ergebnisse gegen die beiden „Überteams“ aus Bascharage und der MJC Trier II. Am Ende belegten wir einen guten Mittelfeldplatz“. Doch im nächsten Jahr zeichneten sich weitere personelle Probleme ab: Katrin Schneider und Dominique Engel gingen zum Auslandsstudium, Steffi Kickertz und Susi Deutschen verließen den Verein aus Studiengründen. Doch auch mit der dünnen Personaldecke leistete Frede in der Verbandsliga Aufbauarbeit, doch dann war auch in Igel mit dem Handball Schluss.
2000 entdeckte Frede eine neue sportliche Liebe, das Golfen. Er schloss sich mit seiner Frau dem Golf Club Trier an, hatte zwischenzeitlich ein Handy-cup von 13,4 ! Frede fand mehr und mehr Gefallen an diesem Sport, qualifizierte sich weiter und betreute die „Abschlag-Schule“ im Verein in Kooperation mit der Golf AG am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Noch heute spielt er zweimal wöchentlich Golf und ist Seniors-Captain seiner Mannschaft. „Ich muss an dieser Stelle mal eine Lanze für das Golfen brechen. Es ist kein luxuriöser Sport mehr. Bis ins hohe Alter ist es möglich, diesen Sport auch wettkapforientiert auszuüben und das auch gemeinsam mit meiner Frau Hilde, die mir über all die zeitintensiven Jahre den Rücken freigehalten und sich um Familie , Haus und Kinder gekümmert hat“, sagt Frede.
Den Kontakt zu seinen ehemaligen MJC Spielerinnen verlor Frede allerdings nie. Tennisunterricht war über einige Jahre angesagt und dabei waren ehemalige Spielerinnen wie Petra Orth, Claudia Greif-Szelinski, Heike Ullrich und Barbara Meyer.
Seine ehemaligen Leichtathletik Kollegen Rainer Düro, Klaus Gilles, Joachim Reidenbach, Günter Rumpolt und Rainer Schwab trifft Frede noch immer bei einem monatlichen Stammtisch.
Positiv in Erinnerung blieb Frede sein Abschied vom Friedrich-Wilhelm Gymnasium: „Es war ein toller Zusammenhalt. Dabei denke ich vor allem an mein Sport-Kollegium mit Petra Orth, Wolfgang Jöricke und meinem späteren Nachfolger Hennes Schäfer, die mit viel Gefühl und großer Menschlichkeit mein Ausscheiden aus dem Schuldienst begleitet haben“.
In gleichem Atemzug nennt Frede auch seinen sportlichen Wegbegleiter, Prof. Dr. Peter „Bruno“ Becker, mittlerweile Leiter der Bundeswehrabteilung der Charite in Berlin, den „Mecco“ seinerzeit als Lehrer am Friedrich-Wilhelm Gymnasium unterrichtete und der dann später mit ihm und Dr. Bert Laux gemeinsam in der 1. Herrenmannschaft der MJC Trier Handball spielte. „Auch über seine medizinische Laufbahn hinweg, hat unsere Freundschaft gehalten. Bei seiner Habilitation war ich dabei und auch bei seiner Hochzeit, auf der ich ein Trierer Mundartgedicht vortragen musste. Gemeinsam pflegen wir immer noch das Hobby Skilaufen“, verrät Frede.