Drei Spiele in vier Tagen: Wie die Trierer Verbandsliga-Spieler ein Mammut-Programm verkraften

 

Erschöpft, aber glücklich – so sind die Handballer der DJK/MJC Trier aus dem Spiele-Dreierpack binnen vier Tagen gekommen. Auf dem Foto lauschen Benedikt Chorus (Nummer 5), Leon Schmitt (11) und Jonas Widua (18) den Worten von Trainer Ralf Martin (links). Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs

 

Trier Profi-Sportler in den amerikanischen Top-Ligen sind es gewohnt, mal drei Spiele binnen vier Tagen zu absolvieren. Diese Erfahrung haben nun auch die Handballer der DJK/MJC Trier gemacht – in einer Phase, in der es für die Moselaner tabellarisch um so viel geht.

 

Am Ende waren sie alle geschlaucht. Die Spieler, der Trainer. Aber auch glücklich. Weil es astrein gelaufen ist. Die Verbandsliga-Handballer der DJK/MJC Trier haben sich mit drei Siegen in drei Partien binnen vier Tagen in die komfortable Ausgangsposition gebracht, nun aus eigener Kraft die Meisterschaft einfahren zu können.

Dass es so gekommen ist, erstaunt Trainer Ralf Martin. Nicht nur vor dem Hintergrund des jüngsten ungewöhnlichen ,Dreierpacks‘: „Wir sind nicht mit dem Ziel des Gewinns der Meisterschaft in die Saison gegangen“, sagt der Coach, der schon einiges erlebt hat – aber noch nie so ein dicht getaktetes Match-Programm wie in den zurückliegenden Tagen.

Das Rad neu erfunden hat er indes nicht, um die Strapazen zu meistern: „Ich habe jede Partie einzeln betrachtet. Dank der guten Zusammenarbeit mit unserer zweiten Mannschaft hatten wir für jede der drei Partien genügend Spieler, um sie bestreiten zu können.“ Das ist Martin wichtig: Er will alle Saisonspiele absolvieren, auch wenn die coronabedingten Spielverlegungen in den vergangenen Monaten nun zu Terminengpässen führen.  Ihm geht’s dabei um ein faires Tabellenbild am Saisonende – und um ein Signal nach innen, damit sich die Spieler nicht womöglich angesichts anderer Interessenlagen vom Handball abwenden.

In die Karten spielte der MJC, dass sie zu Beginn des Spiele-Triples überraschend – wie schon zuvor im Hinspiel – den Titelaspiranten HSG Mertesdorf-Ruwertal besiegte (31:28). Das setzte für die weiteren Partien gegen die HSG Obere Nahe (37:36) und die HSG Wittlich (39:27) Kräfte frei. „Die Erfolge gegen die HSG Mertesdorf haben uns gepusht. Da macht man gerne mal einen Schritt mehr“, sagt Martin, der aber auch einräumt, beim Sieg gegen die HSG Obere Nahe nach einem zunächst deutlichen Rückstand etwas Glück gehabt zu haben und beim Erfolg gegen Wittlich auf einen personell gebeutelten Gegner getroffen zu sein.

Nach der Donnerstagspartie und vor dem Doppelpack am Wochenende war als Devise an die Spieler ausgegeben worden, so gut wie möglich zu regenerieren. Mit einem Augenzwinkern sagt Martin: „Egal, wie sie es gemacht haben, sie scheinen es alle gut gemacht zu haben.“

 

Drei Ansprachen ans Team binnen so kurzer Zeit: Da gilt es auch für den Coach zu überlegen, wie stets neue Anreize gesetzt werden können. „Klar habe ich versucht, mal andere Wörter einfließen zu lassen. Aber viel musste ich eigentlich nicht sagen. Die Jungs haben unsere Spielweise, die von Tempo und Kondition lebt, verinnerlicht“, sagt Martin. Auch wenn er nicht auf dem Feld hin- und herlaufen musste, bilanziert er nach den drei Partien: „Das hat mir erst mal gereicht. Das muss ich nicht jede Woche haben.“

Die Spieler haben den Kraftakt körperlich weitgehend gut überstanden. Ausnahme: Pascal Schreiber hat sich eine Knieverletzung zugezogen, die sich laut Martin aber (zum Glück) nicht als Kreuzbandriss herausgestellt hat.

Drei Saisonspiele stehen noch aus. Ob die MJC aufgrund der personellen Gegebenheiten im Falle des Titelgewinns einen Aufstieg in die Rheinlandliga anstrebt, werde Gegenstand von internen Beratungen sein, sagt Martin.

Unabhängig davon ist Platz eins nun das Ziel. Dabei wird‘s für die MJC richtig ,erholsam‘:  In dieser Woche sind statt drei Partien ,nur‘ zwei Spiele (am Samstag und Sonntag) angesetzt …

DJK/MJC Trier - HSG Obere Nahe 37:36 (21:22)

MJC: Lofi und Jahnen - Chorus (4), Plausinaitis (11/6), Schwiderski (5), Schmitt (3), Wiemers (2), Kohl (1), Widua (3), Collet (8)

DJK/MJC Trier - HSG Wittlich 39:27 (24:13)

MJC: Lofi und Jahnen - Chorus (5), Schwiderski (8), Schmitt (7), Otto, Wiemers (7), Dittrich (1), Widua (1/1), Collet (5/2), Müller (5)

HSG: Schenk und Flamann - Weber (5), Bollig (1), Kirsch, Leyendecker (3), Illigen (3), Präder (3), Könen (3), Schilz (9)

Auf Wittlicher Seite war es das letzte Spiel von Trainer Frank Staskewitz, der künftig die RPS-Oberliga-A-Jugend der HSG trainieren wird.