Das ist übersichtlich. Lukas Illigen hat unter der Woche meist nur einen freien Abend. Der Donnerstagabend gehört ihm - ansonsten ist der
28-Jährige immer unterwegs. Entweder als Koch in einem Restaurant - nachdem er bereits tagsüber in der Küche des Kindergartens Gillenfeld am Herd gestanden hat, oder in der
Handball-Halle.
Auch als Handballer ist Illigen gleich doppelt gefordert. Als Kreisläufer und Rückraumspieler der ersten Herrenmannschaft des TuS Daun
sowie als Trainer der Damenmannschaft, mit der er im Sommer in die Rheinlandliga aufgestiegen ist. Beides macht ihm Spaß, auf beide Aufgaben gilt es sich unterschiedlich
einzustellen.
"Im technischen und körperlichen Bereich muss man bei einer Frauenmannschaft andere Anforderungen stellen. Auch die Ansprache ist teilweise
anders. Während unter uns Spielern bei den Männern auch mal härtere Worte fallen, muss man bei den Frauen manche Dinge sanfter formulieren", sagt Illigen, der bis dato nie das Ziel forciert hatte,
Trainer zu werden.
Er wurde halt gefragt. Vor mehreren Jahren bei der B-Jugend des TuS, für den er schon seit 22 Jahren aktiv ist. Und 2015 dann, als der Job
bei den Frauen neu zu besetzen war.
Da an den Wochenenden die Partien von Herren und Frauen zeitlich teilweise kollidieren, braucht Illigen bei den Damen eine zuverlässige
Co-Trainerin, die er in Person von Claudia Philipp hat. "Ich konnte in dieser Saison erst in zwei von fünf Spielen die Frauen coachen", berichtet Illigen, der (noch) keinen Trainerschein
besitzt.
Ob sich das bald ändert? "Ich wurde schon mehrmals gefragt, ob ich Interesse habe. Trainer zu sein, macht mir auch echt Spaß. Aber das
ist ein Zeitproblem", sagt Illigen. Der freie Donnerstagabend jedenfalls würde nicht reichen, um die Ausbildung zu machen.