04.04.2021

 

Bei der Hunsrück HSG liegt der Fokus

auf der Relegation zur 3. Liga und den Jugendlichen des Vereins

 

Mit zwei Siegen war die Hunsrück HSG mit ihrem neuen Trainer Nils Ibach (31) in die Saison 2020/21 gestartet, ehe die Corona-Pandemie die Einstellung der Saison zur Folge hatte. Dem Heimspielsieg Anfang Oktober in Bodenheim (32:27) folgte eine Woche später der ungefährdete Auswärtssieg (25:35) in Welling. Das Hunsrück Team schien auf dem besten Wege, seine Spitzenposition in der Liga zu dokumentieren, doch nach der Einstellung der Saison kam dann das Aus, sämtliche Spiele wurden annulliert.

 

 

Bernd Everding

 

Gleich zum Jahresbeginn gelang es den Hunsrück Verantwortlichen, mit Carolin Hahn (20) eine junge und talentierte Spielerin aus Staudenheim zu verpflichten, die seit ihrem 12. Lebensjahr beim SSV Meisenheim aktiv ist und die bereits im Laufe der Saison bei den Hunsrückerinnen mit trainiert hatte. „Wir gehen mit der Verpflichtung von jungen und talentierten Spielerinnen aus der Region unseren Weg der Förderung des Leistungshandballs im Hunsrück konsequent weiter“, betont der Hunsrück Vorstand mit Alwin Reuter und Bernd Everding unisono.

 

 

 

Alwin Reuter

 

 

 

Mitte Februar entschieden Vorstand und der die große Mehrheit der Mannschaft gemeinsam, ihr Interesse am Aufstieg zur 3. Liga der Frauen dem Verband zu melden. Gespielt werden soll eine Qualifikationsrunde, die im Rahmen einer Pokalrunde am 11.6 mit dem Halbfinalspiel gegen Moselweiß/Arzheim beginnen soll. Im zweiten Halbfinale stehen sich die TSG Friesenheim und der SV Zweibrücken gegenüber. Die Sieger ermitteln am 13.6. dann den Aufsteiger in die 3. Liga. Doch weiterhin schwebt das Damokles Schwert der Pandemie über den Spielen, die nur dann stattfinden werden, wenn alle Mannschaften spätestens am 17. Mai in ihren Hallen trainieren können. „Wir hoffen sehr, dass wir bereits im April in unseren Hallen trainieren können“, sagt Everding. Sollten die Spiele aus Pandemie Gründen nicht stattfinden, wird das Los über den Aufsteiger in die 3. Liga entscheiden. So lautet die Vorgabe der RPS Oberliga-Verantwortlichen.

 

 

 

Trainer Nils Ibach hofft, dass es dazu nicht kommt. „Wir allen wollen eine sportliche Entscheidung um den Aufstieg. Ich sehe vier RPS Spitzenteams, die sich um den Aufstieg sportlich streiten wollen. Dabei gibt es keine leichten Gegner. Gerade Arzheim/Moselweiß hat sich im Hinblick auf die anstehende Relegation im Torhüterbereich verstärkt“, weiß der HSG Coach.

 

Trainer Nils Ibach

 

 

Die Hunsrückerinnen sind seit März in der Outdoor-Halle in Simmern aktiv unter Beachtung sämtlicher Hygienestandards. „Wir nutzen auch die Sport Außenanlagen unserer Hallen“, erklärt Ibach, der auch die davorliegende Zeit nicht ungenutzt verstreichen ließ.

 

„Die Spielerinnen haben seit der Saisonunterbrechung viel gemacht, hatten eine „Home-Trainingsphase“ und wurden von mir mit individuellen Trainingsplänen ausgestattet. Das ersetzt aber keinesfalls den Trainingsbetrieb, bei dem wir sehen konnten, wie heiß die Spielerinnen darauf waren, endlich wieder einen Ball in der Hand zu halten. Bis auf Melanie Endel, die letzte Saison bereit war, aufgrund der Verletzung von Judith Schmiedebach zu unterstützen, bleibt das Team zusammen. Melanie muss kürzertreten, auch bedingt durch ihren Umzug und steht uns nicht mehr als Spielerin zur Verfügung. Wir halten selbstverständlich Augen und Ohren offen und schauen uns nach Verstärkungen aus dem regionalen Umfeld um. Bereits im Laufe der nächsten Tage können wir eine weitere Neuverpflichtung bekanntgeben“, verrät Ibach.

 

Finanziell schaut der HSG Vorstand optimistisch nach vorne. Nach dem Verlust des damaligen Hauptsponsors „Flughafen Hahn“ wurde das Sponsoringkonzept im Hunsrück umgestellt. Der Verein baut auf kleinere und mittlere Unternehmen und Betriebe, die bis auf wenige Ausnahmen wohl alle weiter unterstützen wollen. „Wir wissen aber auch, dass einigen Betrieben dies aufgrund der Corona Situation nicht mehr möglich sein wird. Wir lassen jedoch nichts unversucht, neue Sponsoren zu erschließen. Entgegen kam uns die Tatsache, dass viele Trainer auf ihr Honorar teilweise verzichteten und wir Fahrtkosten bei Spielerinnen und Trainer aufgrund der nicht stattgefundenen Trainingseinheiten und Spielen sparen konnten“, verrät Everding.

 

Sorgen bereiten den Hunsrück Verantwortlichen allerdings die Jugendlichen des Vereins: „Das wird die größte Herausforderung sein, da hier seit Monaten nichts mehr stattfinden konnte und die Jugendlichen ihr Freizeitverhalten verändert haben. „Wir wollen schnellstmöglich mit kleineren Gruppen in den Trainingsbetrieb einsteigen, möchten als Verein den Jugendlichen ein attraktives Spielangebot bis hin zum Seniorenbereich anbieten“, sagt Everding.  „Unsere Jugendlichen haben in Pandemie Zeiten viel mit der Schule zu tun. Die Angebote, die wir ihnen für zuhause machen können, sind weit weg von dem was unseren Handball auszeichnet, den Mannschaftssport. Das individuelle Training kann den regulären Trainingsbetrieb nicht ersetzen und so wird es schwer sein, die Jugendlichen bei der Stange zu halten. Bei uns liegt der Fokus darauf, die Jugendlichen wieder in die Halle zu bekommen“, verrät Ibach, für den es zusammen mit den HSG Verantwortlichen eine logistische Herausforderung ist, zumal der Verein Hallen in verschiedenen Kreisen mit unterschiedlichen Inzidenz-Werten „bespielt“ und verschiedene Hygienestandards einzuhalten sind. „Viel Aufwand, den wir aber gerne leisten, auch um das Ziel 3. Liga zu erreichen“, gesteht Ibach.