5. Dezember 2017 | 20:52 Uhr

Frauen-Handball

Maskottchen Hanniball: Ein Knochenjob bei der WM
 
 
Alexandra Krämer lässt bei der Handball-WM Maskottchen Hanniball zum Leben erwecken. FOTO: Mirko Blahak / TV

 

 

 

 

 

 

 

Trier. MJC-Torfrau Alexandra Krämer animiert als Hanniball das Publikum in der Arena. Von Mirko Blahak
 

Hier ein Autogramm, dort ein Foto, dazwischen noch ein Tänzchen für die Zuschauer. Hanniball, das Maskottchen der Frauenhandball-WM, ist in der Arena Trier omnipräsent. Und ein Liebling der Fans.  Kein Wunder, bei diesen großen Kulleraugen.

Wenn Hanniball den Kopf abnimmt, kommt Alexandra Krämer zum Vorschein. Die 23-Jährige aus Kinderbeuern (Kreis Bernkastel-Wittlich) lässt das Maskottchen zum Leben erwecken. Und lässt dafür eine Menge Schweiß.

„An den WM-Spieltagen bin ich gut zehn Stunden im Einsatz. Das ist für mich wie ein privates Sauna-Programm. Im Schnitt muss ich sechs bis acht Liter trinken.“ In dem flauschigen Kostüm wird’s schnell heiß. Ein paar Kilo wiegen der Anzug und der Kopf. Das geht zudem auf die Nackenmuskulatur.

WM-Maskottchen – das ist ein Knochenjob. Und kein ganz ungefährlicher dazu. „Die Sicht unter dem Kopf ist eingeschränkt. Ich schaue durch ein rotes Netz, das die Zunge darstellt. Zum Glück kenne ich mich in der Arena aus und weiß, wo Stufen sind“, sagt Krämer. Dass sie zwischenzeitlich vom spanischen Handball-Star Gedeon Guardiola von den Rhein-Neckar Löwen zu einem gemeinsamen Foto gebeten worden war, bekam Krämer allerdings erst mit, als sie das Bild bei Instagram sah.

Als Torfrau in der zweiten Mannschaft der DJK/MJC Trier ist Krämer die Arena vertraut. Ihr Faible für den Karneval hat der 23-Jährigen zum Maskottchen-Job verholfen: „Beim Trierer Rosenmontagszug wurde jemand gesucht, der als Hanniball neben dem Promo-Wagen für die WM herläuft. Da habe ich mich gemeldet“, sagt Krämer. Bereut hat sie das nicht. „Es macht viel Spaß, vor allem die Kinder, aber auch viele Erwachsene glücklich zu machen. Was gibt’s Schöneres, als bei der Heim-WM Stimmung zu machen“, sagt Krämer, deren Affinität zur Fastnacht auch noch aus einem weiteren Grund von Vorteil ist. Als Hanniball tanzt sie in den Halbzeitpausen zum offiziellen WM-Song. Die Choreografie ist vom Verband vorgegeben – kein Problem für die beim Möhnenverein Dreis erprobte Gardetänzerin.  Sie hat sich ein paar Mal das Video angesehen – und schon saßen die Schritte.

Das Autogrammeschreiben mit ihren großen Tatzen musste Krämer auch nur ein bisschen üben. „Das  geht erstaunlich gut“, sagt Krämer, die sich wundert, wie gefragt ihre Unterschrift ist: „Da kommen Mädels auf mich zu, die mit ihrem wasserunlöslichen Stift ein Autogramm aufs nagelneue Handy wollen.“

Wenn die WM vorbei ist, wird Krämer definitiv etwas fehlen. Der Maskottchen-Job ist der Studentin der katholischen Theologie ans Herz gewachsen. Und sie muss aufpassen – dass sie bei nächster Gelegenheit nicht weiter mit Hanniball unterschreibt.