Handballfamilie Kammann
Frank und Oliver Kammann - Vater und Sohn - prägten über Jahre das Handballgeschehen in der Region und darüber hinaus, als Spieler und als Trainer.
1969 kam der 21-jährige Frank Kammann durch Horst Martin zum Handball, fing im Großfeld im Tor bei der DJK/MJC Trier an. Bereits 1970 machte Kammann seinen C-Trainerschein, besuchte dabei Lehrgänge der legendären Handballcoaches Vlado Stenzel in Koblenz und Horst Bredemeyer in Trier.
1971 übernahm Kammann die männliche C-Jugend bei der MJC und dies war der Einstieg in eine lange und erfolgreiche Trainerkarriere. Legendär die von Kammann gegründete A II mit B-und C-Jugendspielern, die er bereits im 2. Jahr seiner Tätigkeit 1974 zur Rheinlandmeisterschaft führte.
Im Endspiel um die westdeutsche Meisterschaft unterlag das Team gegen Rheinhausen, damals mit Gerd Rosendahl. Turniere in dieser Zeit in Merzig, Saarlouis,
Luxemburg, Düdelingen, Fola Esch, sowie die Freundschaft mit dem Vereinspatron von Düdelingen, René Straischon sind dem Handballcoach noch in guter Erinnerung. Ein Wiedersehen mit seinen ehemaligen
Spielern der A II gab es 1994, 1999 und 2009!
Feldhandball beim TSC Pfalzel
Als Spieler schaffte es Kammann in die 1. Mannschaft der DJK/MJC Trier, spielte dort unter Trainer Norbert Peters und Mani Soffel zusammen mit „Mecco“ Frede, Robert Schwab und von Grünberg. „Gerne erinnere ich mich an unsere gemeinsame Fahrt zum Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft 1973 gegen Rumänien.
1973 war er Spieler der Bezirksauswahl unter Hans
Käsemann. Beim Vergleichskampf der Bezirke Trier – Merzig Wadern gewann Trier mit 23:19, Kammann steuerte 5 Tore bei. Mitspieler waren u.a. Dieter Keil, May, Teschke, Becker, Köpke,
Schwarz.
Unter Trainer Jürgen Kusche spielte Kammann dann in der 2. Herrenmannschaft der DJK/MJC Trier in der Landesliga, wechselte ins Trainergeschäft bei den Senioren, wurde 1973 Trainer der 1. Mannschaft des TSC Pfalzel, mit der er Vize-Meister in der Oberliga auf dem Großfeld wurde, in der Halle spielte die Mannschaft in der Landesliga.
Mit seiner Jugendmannschaft spielte Kammann 1974 gegen die luxemburgische A-Jugend Nationalmannschaft und gewann dieses Spiel 25:19. Beim Europapokalspiel zwischen Düdelingen und Steaua Bukarest durfte sein Team das Vorspiel bestreiten. „Einige Handballasse haben wir im Lauf der Jahre bei den Turnieren getroffen, darunter Joachim Deckarm bei einem Turnier in Saarbrücken und Heiner Brand beim Turnier in Werdohl. Ausgiebige, feucht fröhliche Feiern im MJC Kneipchen mit Pater Bechtel und Pater „Maus“ Meumerzheim bleiben immer im Gedächtnis“, sagt der Handball-Lehrer, der 1975 dann zwei Jahre die B-Jugend der MJC übernahm und mit ihre das Vorspiel beim Freundschaftsspiel zwischen dem TSC Pfalzel und Grün Weiß Dankersen bestritt.
Im Handballbezirk Mosel engagierte sich Frank Kammann zwischen 1976 und 1982 als Bezirkslehrwart, war zuständig für die gesamte Lehrarbeit im Bezirk und arbeitete zwei Jahre lang im Verbandslehrstab mit Hubert Lohner, Peter Reif und Jupp Baulig zusammen, war dabei zuständig für die C-Jugend des Handballverbandes. Zudem betreute er in dieser Zeit die Bezirksauswahl der Männer, die gegen den TV Hüttenberg, damals mit Horst Spengler antrat sowie gegen die Auswahl vom Niederrhein (siehe Foto : Pit Lörscher, Dieter Keil ,Dieter Moser, Rolli Salm)
Bis 1977 blieb Kammann in Pfalzel, wurde 1978 Trainer der 1. Herrenmannschaft der DJK/MJC Trier in der Oberliga, die er bis 1981 trainierte. Noch gut sind Kammann seine Spieler in Erinnerung: Robbi Schwab, Micha und Max Chorus, Micha und Chris Billen, Johannes Maxheim, Michael Rinnenburger und Michael Schmidt, der sogar in der deutschen Jugendnationalmannschaft A Jugend in den Spielen gegen Schweiz, Schweden, Dänemark nominiert war, Torleute : Thomas Warscheid und Karl-Heinz Hilt. In dieser Zeit absolvierte die Mannschaft Freundschaftsspiele unter anderem gegen international renommierte Clubs wie Slavia Prag und Sarajevo.
1981 kam Sohn Oliver auf die Welt und in diesem Jahr wechselte Kammann mit einigen MJC Spielern zur DJK. St. Matthias, wurde Trainer der 1. Mannschaft, die er in
der Saison 1983/84 in die Oberliga führte.
Zeitgleich spielte Kammann in der 2. Mannschaft der DJK, wurde noch einmal 1994 Bezirksmeister.
In bleibender Erinnerung ist Kammann der Besuch des Handballsupercups in der Westfalenhalle in Dortmund 1985 und 1987 vor einer „wahnsinnigen Kulisse“,
sowie feucht fröhliche Bootstouren am Ijsselmeer sowie Abschluss Fahrten nach Paris, Cadsand und Erpeheide etc.
Im gleichen Jahr folgte der Neustart mit der Jugend in St. Matthias und Frank Kammann übernahm die C-Jugend, in der D-Jugend spielte 1988 sein Sohn Oliver, der bis zur B-Jugend bei den Südstädtern spielte.
Seinen B-Trainerschein absolvierte der Trierer Frank Kammann dann 1987 in Saarbrücken bei Nickel Schuster, ehe er 1988 als Trainer in Mattheis verabschiedet wurde. Doch der Abschied dauerte nicht lange!
Zur Saison 1991/92 übernahm Kammann die A-Jugend Oberligamannschaft der Spielgemeinschaft des TUS Pallien/DJK MJC Trier mit Andreas Streck, Matthias Arenz, Jörg Hennefeld, Welsch(Wello), Alex Blasius, Johanes Lehnert, Michael Paßmann und anderen. Der Besuch des Handballsupercup im November 1991 in Frankfurt zählte zu den herausragenden Saisonereignissen.
Doch auch der Abschied im Seniorenbereich als Trainer war zur Saison 1992/93 vergessen, Kammann übernahm die 1. Mannschaft der DJK/MJC Trier in der Landesliga. In der Saison 1994/95 trainierte Kammann dann die B-Jugend der DJK St. Matthias, wieder mit Sohn Oliver. Mit der Mannschaft besuchte man das Länderspiel zwischen Deutschland und Russland in Koblenz-Oberwerth.
Als Spieler aktiv war Kamann in der Spielzeit 94/95 beim Tus Pallien gemeinsam mit Uli Herz, ehe er 1995 seine Karriere endgültig beendete.
„Mein angedachtes persönliches Ziel war es, bis 50 zu spielen. Das habe ich leider nicht erreicht“, gesteht Kammann, der beim Karriereende 47 Jahre „jung“ war.
Sein Talent und die Liebe zum Handball „vererbte“ Frank seinem Sohn Oliver, der 1996 von Mattheis nach Schweich wechselte und gleich Rheinlandmeister mit der A-Jugend wurde. „Es war eine Regionalauswahl, die da zusammenspielte und von Marcus Anderson trainiert wurde. Mit Spielern, wie Daniel Kochann, Christian Stein oder Tobi Arenz wurde die Mannschaft dann Westdeutscher Pokalsieger und Westdeutscher Vizemeister. Wir spielten zu der Zeit unter anderem gegen Traditionsclubs wie den VFL Gummersbach“, erinnert sich Oliver Kammann.
Oliver schaffte es in die Rheinlandauswahl unter Trainer Paul Schmidt, spielte in der Oberligamannschaft des HSC Schweich und wurde auf Anhieb Torschützenkönig.
Als Spieler zog es Oliver Kammann nach Vallendar, dort gelang der Aufstieg in die Regionalliga, die Mannschaft wurde HVR Pokalsieger. Zurück in der hiesigen Region spielte Oliver dann für Saarburg (2003 bis 2007), für die HSG Biewer/Pfalzel (2007-2009) und dem HSC Schweich (2010 bis 2011) in der Oberliga.
Seinem Handballfreund Thomas Kochann, der zwischenzeitlich bei Merzig-Hilbringen angeheuert hatte, half Oliver Kammann 2012 aus und wurde gleich Saarpokalsieger. 2014 wurde er nochmals für den HSC Schweich aktiv unter Trainer „Mücke“ Rosch und spielte mit alten Bekannten in der Rheinlandliga, ehe ihn ein Achillessehnenriss im November 2014 zu einer einjährigen Pause zwang. In der Saison 2016/2017 griff „Olli“ nochmals an, spielte wieder in der Rheinlandliga beim HSC Schweich.
Unter dem Titel: „Mattheis reloaded“ zog es ihn 2017 in die sportliche Heimat zum Landesligisten DJK St. Matthias zurück und spielte dort mit Spielern aus „alten Zeiten“ wie Daniel und Thomas Kochann, Kris Sturm und Jinan Alshok, stieg mit der Mannschaft 2018 in die Verbandsliga auf und beendete seine Karriere 2019.
Aber auch die Trainer Gene hat Frank Kammann seinem Junior vererbt. Er trainierte zusammen mit Co-Trainer Chris Hoffmann erfolgreich die B-Jugend der DJK St. Matthias seit 2016 und wurde 2017 mit dem Team Meister der Bezirksliga Mosel/Nahe. In den Folgejahren trat die Mannschaft zwei Saisons als A-Jugend in der Rheinlandliga an und erzielte passable Resultate.
Zurzeit übt „Olli“ noch die Funktion des Jugendwartes beim Trierer Traditionsclub aus.
„Handball war mein Leben“ sagt Frank Kammann, der seine Frau 1972 in der MJC kennen gelernt hat und die ihn zusammen mit den Töchtern und Ollo zu fast allen Handballspielen begleitet und immer unterstützt hat.
Heute genießt er seinen „Unruhestand“ und hält sich fit mit regelmäßigem Schwimmen und Wandern. Beliebte Urlaubsziele liegen an der Ardèche/in der Provence, die er – wie könnte es anders sein - auch durch die MJC kennengelernt hat. An die gut 25jährige Handballzeit und die vielen Weggefährten und Freunde erinnert er sich gerne und möchte diese Zeit nicht missen.