Trierer Miezen verpassen Pokalsensation hauchdünn
 
 
 

 

 

FOTO: TV / Björn Pazen

 
Zehn schwache Minuten standen einer Pokalsensation der Trierer Handball-Miezen entgegen: Der Zweitligist spielte am Samstagabend in der zweiten DHB-Pokalrunde gegen Erstligist TV Nellingen stark auf, verlor am Ende aber hauchdünn mit 26:28 (12:12).
 
„Ja, das ärgert mich.“ Elena Vereschako war die Enttäuschung anzumerken. „Wir hätten das gewinnen können, wir hätten ins Pokal-Achtelfinale einziehen können. Das war heute drin.“ Noch mehr als über die Niederlage gegen den Erstligisten TV Nellingen ärgerte sich die Miezen-Trainer aber über den Grund dafür, denn der wiederholte sich: „Wie vor einer Woche in der Liga gegen Beyeröhde hatten wir eine entscheidende Schwächephase nach der Pause. Letzte Woche sechs Minuten, heute zehn Minuten. Ansonsten waren wir auf Augenhöhe.“
 

Beim 26:28 (12:12) war definitiv kein Klassenunterschied zu erkennen, speziell nicht, wenn man bedenkt, dass zwischen beiden Teams – dem Bundesliga-Neunten und dem Zweitliga-Vorletzten - virtuell 19 Plätze liegen. „Wir waren nicht schlechter, das Ausscheiden ärgert mich schon ein bisschen“, sagte auch Triers beste Spielerin, Torfrau Melanie Eckelt. Trotz starker Rückenschmerzen stellte sie sich – vor den Augen des Meister-Torwart-Duos von 2003, Alex Gräfer und Dani Vogt - in den Dienst der Mannschaft, wehrte 14 Würfe ab und hielt ihre Mannschaft im Spiel.

 

„Toll war, wie wir uns wieder rangekämpft haben, wir haben uns nie aufgegeben. Wenn wir so in der 2. Liga spielen, holen wir auch mal ein paar Punkte“, sagte Eckelt. Noch haben die Miezen allerdings keinen Liga-Zähler auf dem Konto.

 

 

Nach dem 4:6-Rückstand drehte die MJC die Partie zum 10:8, wären nicht drei Würfe an Pfosten oder Latte gelandet, es wäre mehr drin gewesen als das 12:12 zur Pause. Vor allem Linsey Houben (am Ende beste Trierer Werferin mit neun Treffern) und Andrea Czanik waren in Hälfte eins stark in der Offensive. Über 60 Minute gut stand die Abwehr.

 

Aber nach dem Seitenwechsel nahm Erstligist Nellingen die Miezen ernster, die wiederum nun zu viele Chancen vergaben. Von 15:14 setzte sich der Gast aus Schwaben dank der nun wie entfesselt aufspielenden Lena Sophia Degenhardt auf 24:18 in Minute 49 ab – es drohte eine Klatsche für die Miezen vor der absoluten Minuskulisse von 170 Zuschauern. Doch einerseits schaltete Nellingen merklich zurück, andererseits zeigte die MJC eine tolle Moral.

 

„In der vergangenen Saison haben wir uns in solchen Situationen aufgegeben und deutliche Niederlagen kassiert, nun kämpfen wir bis zum Schluss. Der Charakter der Mannschaft ist richtig toll“, sagte Vorstand Jürgen Brech. „Jeder hat gesehen, dass diese Spielerinnen Handball lieben. Es wäre toll, wenn mehr Fans zu unseren Spielen kämen“, ergänzte Vereschako.

 

Zwei Minuten vor dem Ende war beim 26:24 sowie Überzahl für Trier die Wende möglich, doch mit dem 27. Treffer machte Nellingen alle Trierer Pokal-Hoffnungen zunichte. Eine Mieze hatte dennoch einen kleinen Grund zur Freude: Die Ungarin Dora Simon-Varga feierte ihr Comeback – sechs Monate nach ihrer Schulter-Operation. „Das hat einerseits schon wieder Spaß gemacht, andererseits muss ich noch viel, viel besser werden“, sagte die Linksaußen.

 

„Ich bin zufrieden mit dem Weg, den die Mannschaft jetzt nimmt. So werden wir auch in der Liga zu Erfolgserlebnissen kommen“, sagte Vorstand Brech. Vereschako allerdings hebt den mahnenden Zeigefinger: „Wir müssen diese Schwächephasen in den Griff bekommen, sonst wird es richtig schwer.“

 

DJK/MJC Trier: Eckelt, Baranowska – Petrovska (2), Sattler, Ilciukaite (3/1), Houben (9/4), Czanik (6), Tolic (1), Szabo (4), Zrnec (1), Simon-Varga – Beste Werferin Nellingen: Degenhardt (7/1)

 

 

11.01.2017

Länderpokal weiblicher Jahrgang 2000

Am kommenden Wochenende treffen sich die weiblichen Handball-Landesauswahlen des Jahrgangs 2000 (und jünger) im Raum Stuttgart zum Länderpokal. Die deutsche Meisterschaft der Landesauswahlen wird ab Donnerstag zum zweiten Mal an einem zentralen Ort durchgeführt. Die Vorrundenpartien steigen am Donnerstag und Freitag in Schwieberdingen, Leonberg, Weil im Schönbuch und Rutesheim. Am Samstag stehen unter anderem die Viertel- und Halbfinals in Böblingen und Sindelfingen an0. Die Final- und Platzierungsspiele gehen am Sonntag in der EWS-Arena Göppingen und deren Nebenhalle über die Bühne, drei Begegnungen kommen im Berufsschulzentrum Oede in Göppingen zur Austragung. Diese Veranstaltung stellt gleichzeitig die Abschlussveranstaltung für die Talentförderung in den Landesverbänden dar. In diesem Jahr nehmen rund 400 Teilnehmer aus 20 Landesverbänden, 16 Schiedsrichter, Zeitnehmer und Sekretäre sowie etwa zehn Verantwortliche des Deutschen Handballbundes (DHB) teil.

Die Landesauswahl der Mädchen aus Rheinland-Pfalz bestritt in den vergangenen Monaten diverse Vorbereitungslehrgänge sowie -turniere in Merzig, Emmerthal, Aachen und Steinbach, in denen sie versuchte spieltaktische Inhalte in Angriff und Abwehr zu automatisieren. "Die Mannschaft zeigt einen klaren Aufwärtstrend, der beim Länderpokal seinen Höhepunkt haben soll. Das Turnier in Steinbach hat gezeigt, dass wir in der Lage sind die Vorrunde erfolgreich zu bestreiten, um dann weiter in der Hauptrunde für die eine oder andere Überraschung zu sorgen", fasst Landestrainer David Clemens die Vorbereitung zusammen. Beim Dreikönigsturnier in Steinbach, das mit der Schweizer Jugendnationalmannschaft, der südbadischen 2000/2001er-Landesauswahl, dem baden-württembergischen Frauenoberligisten SG Kappelwindeck/Steinbach sowie dem Team des Leistungszentrums Straßburg hochkarätig besetzt war, erreichte das RLP-Team ungeschlagen das Finale, nachdem es mit einer überzeugenden Leistung die Schweizer Nationalmannschaft ausgeschaltet hatte. "Das Halbfinale hat viel Kraft gekostet, die dann im Finale gegen Steinbach fehlte. Zudem wollte sich der Gastgeber für die Vorrundenniederlage revanchieren", fasst Clemens zusammen, dessen Team beim Länderpokal 2016 den 15. Platz belegte und dieses Jahr wesentlich besser abschneiden möchte. "Unser Minimalziel ist es, die Platzierung aus dem Vorjahr zu verbessern. Ich sehe in der Mannschaft sehr großes Potenzial. Wenn sie das abrufen kann, sind sogar die einstelligen Plätze in jedem Fall möglich. Ich glaube fest an die gesamte Mannschaft, die in den letzten Wochen nochmals enger zusammengerückt ist", geht der Landestrainer zuversichtlich an die Aufgabe heran.

In der Vorrunde spielen die rheinland-pfälzischen Zukunftshoffnungen gegen Südbaden, Baden, Saarland und Westfalen.
Der RLP-Kader
Torhüter: Melissa Kirchner (Mainz/Budenheim), Nina Schmall (Bad Sobernheim).

Feld: Paula Ollbrich (Arzheim), Sophie von Römer (Mainz/Budenheim), Maike Freitag (Friesenheim), Jona Reese (Mainz/Budenheim), Sophie Kleeschulte (Arzheim), Jacqueline Tines (Friesenheim), Ariane Hilbig (Mainz/Budenheim), Sara Gourdazi (Ketsch), Fine Teuscher (Mainz/Budenheim), Julie Jacobs (Arzheim), Jule Polsz (Friesenheim), Lara Schneider (Friesenheim), Frederike Engel (Arzheim), Lara Bierenfeld (Arzheim).

Reserve: Hannah Caspers (Weibern), Angelina Keil (Mainz/Budenheim), Lea Levigion (Mainz/Bretzenheim), Amelie Gilanyi (Arzheim), Viktoria Clemens (Wittlich), Maike Müller (Arzheim).

24.09.2016

Aktion für Vereine: Rabatt für Frauen-Handball-Länderspiel

(Trier) Wenn am Sonntag, den 27. November, die deutschen Handballfrauen ihren letzten EM-Test in der Arena Trier gegen Schweden bestreiten, können alle Vereine besonders günstig dabei sein. Die Klubs mit den meisten Ticketbestellungen können zudem die Einlaufkinder stellen.

Trier. Trier läuft sich warm für die Frauen-Handball-Weltmeisterschaft 2017. Rund ein Jahr, bevor die Arena Spielort der Vorrundengruppe A wird, können sich die Handballfans auf das Großereignis einstimmen. Am Sonntag, 27. November (Anwurf um 15 Uhr) absolvieren die deutschen Handballerinnen ihren letzten Test vor der Europameisterschaft gegen den EM-Gastgeber Schweden in der Arena Trier. "Dieses Spiel ist für uns auch der Startschuss für unsere WM-Kampagne. Daher wäre eine volle Arena ein tolles Signal", hofft Arena-Geschäftsführer Wolfgang Esser auf 2000 Zuschauer.

Tickets gibt es sowohl bei der Arena als auch online unter www.dhb.de/tickets ab fünf Euro (ermäßigt in Kategorie 3) bis 20 Euro (Kategorie 1). Für alle Sportvereine haben die Arena und der Deutsche Handballbund eine exklusive Aktion gestartet: Wer als Verein acht Eintrittskarten einer Kategorie kauft, erhält zwei weitere Tickets der gleichen Kategorie kostenlos obendrauf. Diese Tickets kann man nur über das Online-Bestellformular erwerben, das unter www.dhb.de/teamticket_trier hinterlegt ist.

Die Arena bietet allen Vereinen zudem noch ein besonderes Bonbon: Die beiden Vereine, die die meisten Tickets über diese Aktion bestellen, können die Einlaufkinder für die deutsche und die schwedische Mannschaft stellen. Dazu reicht es, eine Kopie der Bestellung an die Arena zu senden.

"In Trier hat eine deutsche Nationalmannschaft noch nie ein Länderspiel verloren, diese Serie wollen wir fortsetzen", sagt Bundestrainer Michael Biegler. Bereits einen Tag zuvor treffen Deutschland und Schweden in Hamm/Westfalen zum ersten Test aufeinander. Gleich nach dem Länderspiel in Trier geht es für die deutschen Nationalspielerinnen ins schwedische Kristianstad, wo ab 4. Dezember der Olympiazweite Frankreich, der WM-Zweite Niederlande und der WM-Vierte Polen die EM-Vorrundengegner sind.

Frankreich als Gruppenkopf

Die Vorbereitungen auf die WM 2017 laufen in Trier derweil auf Hochtouren. Der Rahmenspielplan für die WM steht bereits fest, für Trier ist Frankreich als Gruppenkopf vorgesehen, wenn die Französinnen sich qualifizieren, wovon jeder ausgeht. "Wir werden viele gemeinsame Aktionen zum Beispiel im Rahmen der Städtepartnerschaft von Trier mit Metz starten, um möglichst viele französische Fans nach Trier zu locken, auch in Kombination mit dem Weihnachtsmarkt", sagt Esser.

In Trier finden die insgesamt 15 Vorrundenspiele der Gruppe A statt. Jeweils drei Partien werden am 2./3./5.7./8. Dezember 2017 angepfiffen. Für die Spiele in Trier wird es ein "Turnierticket" geben, für alle 15 Partien. Dieses geht ab 7. Oktober 2016 in den Onlineverkauf, wenn mit dem Länderspiel der deutschen Frauen im Finalspielort Hamburg der offizielle nationale Startschuss gegeben wird. Später wird es Tagestickets und Einzeltickets für ausgewählte Spiele geben. Welche Mannschaften in Trier spielen, wird bei der Vorrundenauslosung am 27. Juni 2017 in Hamburg entschieden. BP

Erfolgreiche DHB-Sichtung für das weibliche Team Rheinland-Pfalz

Glücklich und total erschöpft traten die Spielerinnen des Teams Rheinland-Pfalz des Jahrgangs 2001 am Sonntag die Heimreise von der DHB-Sichtung an der Sportschule Ruit an.
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Vier Tage lang mussten sie ihre sportathletischen und handballerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dabei wurden die jungen Talente in den Bereichen individuelle Fähigkeiten, Kleingruppenspiel und Turnier von den Trainerinnen und Trainern der Jugend- und Juniorinnen-Nationalmannschaft getestet und intensivst beobachtet.
Am ersten Tag merkte man den Spielerinnen den hohen Druck an, unter den sie sich, aufgrund des hohen Stellenwerts der Veranstaltung, selber gesetzt hatten. Dies führte teilweise dazu, dass sie sich etwas unter Wert verkauften. Aber motiviert durch den anwesenden RLP-Präsidenten Friedhelm Jakob, die Nahbarkeit der Nationaltrainer und mit der Dauer der Veranstaltung, wich der Druck und die wahren Fähigkeiten kamen deutlich zum Vorschein. Dies führte im Endergebnis dazu, dass das Team RLP in Summe bei den neun sportmotorischen Tests (z.B. 20m-Sprint, Bodenturnen, etc.) einen hervorragenden 4.Platz im Feld der teilnehmenden Landesverbände belegten.
Bei den über die ersten drei Tage durchgeführten Kleingruppenübungen/-spiele fielen immer wieder einzelnen Spielerinnen der RLP überaus positiv auf. Dennoch zeigten die Tests bzw. der direkte Vergleich mit den anderen Verbänden, dass es noch einige Hausaufgaben gibt, die es individuell zu verbessern gilt.
An den Nachmittagen fanden während der Sichtung die Turnierspiele statt- Das Team Rheinland-Pfalz spielte in einer Gruppe mit den Verbänden aus dem Saarland, Westfalen, Baden und Südbaden. Hierbei wurde jede Halbzeit separat bewertet, da auch in jeder Halbzeit das Abwehrsystem (3:2:1- und 6:0-Abwehr) geändert/gespielt werden musste. Den Abschluss bildete jeweils ein Penalty-Werfen von 5 Spielerinnenpaaren.
Am Ende der Vorrunde belegte das Team RLP nach knappen Niederlagen gegen Westfalen und Baden sowie Siegen gegen Südbaden und das Saarland den etwas unglücklichen vierten Gruppenplatz. Vor allem die sehr gute 6:0-Abwehr in den zweiten Halbzeiten beeindruckten die Zuschauer und die Beobachter-Teams des DHBs.
Zum Abschluss des Sichtungsturniers ging es am Sonntag-Morgen gegen den Handballverband Mittelrhein. Trotz der frühen und ungewohnten Anspielzeit von 9 Uhr waren die RLPlerinnen hellwach und zeigten ihre beste Turnierleistung. Sie ließen den Mittelrheinerinnen in keiner Halbzeit eine Chance. Durch den Sieg wurde der 7.Platz erreicht, der sicher noch steigerungsfähig gewesen wäre.
Bei dem abschließenden Sichtungsabschluss in der Nellinger Sporthalle wurden seitens des DHBs das hohe Niveau der Veranstaltung und die von allen Mannschaften gezeigte Leistung gelobt. Das Niveau lag deutlich über dem Niveau der Sichtung im Norden zwei Wochen zuvor.
Danach erfolgte die Nominierung des All Star-Teams, also der 7 besten Spielerinnen der Veranstaltung. Hier gab es großen Jubel beim Team Rheinland-Pfalz. Jule Polsz wurde als beste Rechtsaußenspielerinnen in das All Star-Teams gewählt. Auszeichnung und Ansporn zugleich.

In Summe kann diese Nominierung als Sahnehäubchen auf der super Leistung aller RLP-Spielerinnen gewertet werden, was auch das DHB-Team bestätigt wurde. Gleichzeitig ist es aber auch eine Bestätigung, dass der seit einem Jahr eingeschlagene Weg des neuen Trainerteams der Richtige ist und fortgeführt werden soll und wird.

Zum Schluss gilt ein besonderer Dank nicht nur den Spielerinnen für ihre hochmotivierte und sehenswerte Leistung, sondern vor allem auch den Familien und Fans, die das Team Rheinland-Pfalz über mehrere Tage super unterstützt haben.

Für das Team Rheinland-Pfalz spielten:
Sophie Blümlein SG Mainz/Bretzenheim
Annika Puhl SG Idar-Vollmersbach
Sophie v.Römer JSG Mainz 05/Budenheim
Jacqueline Tines TSG Friesenheim
Leonie Bollenbach JSG Mainz 05/Budenheim
Friedericke Engel TV Arzheim
Marie Lohner TV Arzheim
Amelie Gilanyi HSG Hunsrück
Julie Jakobs HSG Hunsrück
Paula Olbricht TV Arzheim
Jule Polsz TSG Friesenheim
Jana Heidger VTV Mundenheim

Nikoletta Humm/David Clemens/Martin Damm
Landestrainer Team Rheinland-Pfalz

Am vergangenen Wochenendlehrgang 13./14.02.2016 in Hassloch wurde der endgültige TOP 12 Kader für die anstehende DHB-Sichtung 2016 in Ruit festgelegt. Darunter wurden folgende Spielerinnen aus dem HV Rheinland nominiert:

Annika Puhl (SG Idar/Vollmersbach)
Paula Olbrich (TV Arzheim)
Marie Lohnen (TV Arzheim)
Frederike Engel (TV Arzheim)
Julie Jacobs (HSG Hunsrück)
Amely Gilany (HSG Hunsrück)

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Deutscher Länderpokal der Landesverbände - weiblichen Jugend –

Jahrgang 1999 und jünger

Der diesjährige DHB Länderpokal der Landesverbände der Jahrgänge 1999 und jünger fand erstmals als Großveranstaltung mit allen deutschen Landesverbänden zentral im Großraum Stuttgart statt und wurde durch den Landesverband Württemberg ausgerichtet.
Der Deutsche Länderpokal gilt auf DHB-Ebene als zweite Sichtungsmaßnahme und ist die deutsche Meisterschaft der Landesverbände.
Das Turnier wurde mit einer Gruppenphase eröffnet. In vier Gruppen mussten sich die Teams aus ganz Deutschland gegeneinander behaupten. Das Rheinland-Pfälzische Team musste in der Vorrunde gegen die Landesverbände aus Baden, Berlin, Mittelrhein und Sach-sen-Anhalt antreten.
Nach der Zwischenrunde und den Platzierungsspielen wurde das Turnier am Sonntag mit dem großen Finale, HV Württemberg – HV Sachsen, in der EWS-Arena (Bundesligahalle) in Göppingen vor ca. 1700 Zuschauern abgeschlossen.
Am Ende konnte sich der Gastgeber Württemberg knapp durchsetzen. Das RLP-Team er-reichte am Ende zwar nur den 15.Platz, aber es war deutlich erkennbar, dass die Rheinland-Pfälzerinnen zu den Teams der Spitze aufgeschlossen haben und nicht mehr viel fehlt.

Aus Sicht der RLP gab es dennoch zwei weitere, sehr erfreuliche Ergebnisse. Nationalspiele-rin Jennifer Souza (Bayer Leverkusen zuvor Wittlich), die für den Länderpokal nochmal für ihr Team Rheinland-Pfalz auflief, wurde auf ihrer Paradeposition Linksaußen in das DHB-ALL-Star-Team berufen. Außerdem wurde das Schiedsrichtergespann Daniela Kuschel und Sandra Senk aufgrund ihrer sehr guten Turnierleistung die Ehre zuteil das Finale zu pfeifen, was sie sehr souverän durchführten.
Foto DHB – All Star Team, Dritte von links: Jenny Souza

Gruppenspiele:
RLP-Handball – HV Mittelrhein 36:31 (13:13)
Im ersten Spiel der Landesauswahl Rheinland-Pfalz trafen die Spielerinnen um das das Trai-nertrio Nikoletta Humm, Martin Damm und David Clemens auf den HV Mittelrhein. Zunächst war es für die RLP-Mädels schwer in das Spiel zu finden. Es folgten einfache Gegentore, die einen frühen Rückstand bedeutete. „Wir waren in den ersten 10 Minuten zu ängstlich. Uns fehlte die nötige Aggressivität in der Abwehr und die Ruhe im Angriff“, stellte Landestrainer David Clemens fest. Im weiteren Verlauf des Spiels legte die Mannschaft jedoch die Nervosi-tät ab und das RLP-Team konnte den Ausgleich zum 13:13 erzielen, was gleichzeitig auch den Halbzeitstand bedeutete. Die Rheinland-Pfälzerinnen kamen konzentriert aus der Pause und hielten das Spiel lange Zeit sehr knapp. „Wir vergaben ab der 40. Minute reihenweise 100%-ige Torgelegenheiten, was vom HVM bzw. auf diesem Niveau gnadenlos bestraft wur-de.“ stellte Nikoletta Humm fest. Den Rückstand konnte das RLP-Team nicht mehr aufholen und musste eine 26:31 Niederlage einstecken. „Das Ergebnis spiegelt leider in keiner Weise den qualitativen Unterschied dar. Wir konnten in jeder Zeit mithalten, haben es allerdings lei-der verpasst in der entscheidenden Phase wichtige Tore zu erzielen und den Sack zu zuma-chen.“ fasste Martin Damm nach dem Spiel zusammen.

RLP-Handball – Badischer HV 24:26 (13:11)
Im zweiten Spiel musste sich die Mädchenauswahl aus Rheinland-Pfalz gegen den vermeint-lich stärksten Gegner, den Badischen HV, der Vorrunde ran. „Wir kamen sehr gut ins Spiel, da besonders unsere 3:2:1-Abwehr diszipliniert und mit der nötigen Aggressivität agierte.“ lob-te Humm ihre Mannschaft. Das RLP-Team konnte, durch druckvolle und variantenreiche Angriffe, einen 4:1 Vorsprung herausarbeiten, der bis zur Halbzeit (11:13) weiter Bestand hat-te. Nach der Pause legte der Badische HV eine Schippe drauf und konnte bereits nach weni-gen Minuten auf 13:13 ausgleichen. Besonders Isabell Hurst, die allein 9 Tore ihrer 10 in der zweiten Halbzeit erzielte, konnte nicht mehr konsequent beim Torerfolg behindert werden, was das Trainerteam dazu zwang die 3:2:1-Abwehrformation aufzulösen und eine Mannde-ckung gegen Hurst zu spielen. Die Manndeckung erzielte ihren Zweck und das RLP-Team konnte einen weiteren 4 Tore Vorsprung zum 22:18 herausarbeiten. Was dann in den letzten Minuten des Spiels folgte, konnte weder das Trainerteam noch die Zuschauer fassen. Dem RLP-Team gelang kein Tor mehr, sondern das Team Baden holte Tor um Tor auf. „Wir vergaben eine riesen Topchance nach der anderen. Uns hat am Ende die nötige Kaltschnäu-zigkeit vor dem Tor gefehlt, sonst wäre das Spiel sicher klar für uns ausgefallen!“ resümierte Martin Damm nach dem Spiel. Der Badische HV, der am Ende des Turniers den 4. Platz er-reichen sollte, bestrafte dies gnadenlos, glich erst 3 Minuten vor Schluss aus und setzte sich dann mit 2 Toren, zum 26:24 Endstand, ab. „Es ist sehr schade, dass die Mannschaft sich nicht selbst für ihre überragende Leistung in der 1. Halbzeit belohnt hat. Die Abwehrleistung in der 1.Hälfte war ein Kraftakt, dem wir am Ende Tribut zahlen mussten“, fasste David Cle-mens zusammen.

RLP-Handball – HV Berlin 22:19 (11:7)
Im ersten Spiel des 2. Tages der Gruppe C hieß der Gegner Berlin. Die frühe Anwurfzeit machte sich unmittelbar auf die mentale Leitungsfähigkeit bemerkbar und die rheinland-pfälzische Landesauswahl verschlief die ersten 20 Minuten komplett, was einen deutlichen Rückstand von 5:1 nach wenigen Minuten zur Folge hatte. Besonders in der Abwehr wurden durch fehlende Kooperationsbereitschaft unzählige und eklatante Fehler gemacht, die es Ber-lin einfach machte Tore zu erzielen. Die Berliner Landesauswahl ging anschließend hochver-dient mit einer 11:7 Führung in die Halbzeit. Nach einer deutlichen Halbzeitansprache fing sich das RLP-Team und kam besonders über die 6:0-Abwehr wieder in das Spiel zurück. Beim Stand von 13:12 konnte Rheinland-Pfalz ausgleichen und anschließend sogar in Füh-rung gehen. Doch bereits wie im Spiel gegen den Badischen HV scheiterte das Team an sich selbst und ließ zu viele klare Torchancen liegen, die im Gegenzug ausgenutzt wurde und zu einem enttäuschendem Endstand von 19:22 führten.

RLP-Handball – HV Sachsen-Anhalt 23:22 (13:12)
Im letzten Spiel der Vorrunde gegen Sachsen-Anhalt wollte sich die RLP-Mannschaft rehabili-tieren und wenigstens mit einem Sieg die Gruppenphase abschließen. Die Mannschaft stand nun in der Pflicht, Charakter zu zeigen und unter Beweis zu stellen, dass die knappen Ergeb-nisse in den vorherigen Spielen kein Zufall waren. Die RLP-Mädels gingen hochmotiviert in das Spiel und erkämpften mit einigen sehenswerten Kombinationen, einen knappen 13:12 Vorsprung zur Pause. Nach der Halbzeit konnte der Vorsprung verteidigt werden, allerdings verpasste das Team sich entscheidend abzusetzen, so dass Sachsen-Anhalt in der 39. Minu-te erstmals in Führung ging und sich mit 2 Toren absetzen konnte. Die Rheinland-Pfälzerinnen kämpften sich aber über eine starke 6:0-Abwehr zurück ins Spiel und ging am Ende hochverdient als Sieger vom Platz. „Wir haben in diesem Spiel eine Mannschaft gese-hen, die in ihrer letzten Vorrundenbegegnung besonderen Teamgeist gezeigt hat, der am En-de entscheidend zum verdienten Sieg beigetragen hat.“ resümierte das Trainerteam nach dem Spiel.

Zwischenrunde:
RLP-Handball – HV Mecklenburg-Vorpommern 22:27 (12:14)
Mit einem Sieg gegen die Mannschaft aus Mecklenburg-Vorpommern wollten die RLP-Mädels wenigstens noch das Platzierungsspiel um den Platz 13 erreichen. Entsprechend leg-ten sie los und führten schnell mit zwei Toren. „In dieser entscheidenden Phase der ersten Halbzeit hätten wir uns deutlich absetzen müssen.“ so David Clemens. Doch das Gegenteil war der Fall. Den Ostdeutschen war anzumerken, dass sie das gleiche Ansinnen wie die RLPlerinnen hatten. Dementsprechend drückten sie auf das Tempo und drehten die Führung zu ihren Gunsten. Was zur Folge hatte, dass sie mit einer 2-Tore-Führung in die Pause gin-gen. Nach der Pause schafften es die Rheinland-Pfälzerinnen wieder nicht ihre Torchancen zu verwerten und die Abwehr dicht zu machen, um aufzuschließen. Die Folge war, dass MeckPom sich einen 4-Tore-Vorsprung erspielte. Am Ende machten die Westdeutschen auf, um das fast Unmögliche noch zu schaffen, und kassierten von den zu diesem Moment sou-verän aufspielenden Mecklenburg-Vorpommerinnen eine zu hohe 27:22 Niederlage.
„In der 2.Halbzweit hatten wir die Möglichkeiten zum Gegner aufzuschließen und das Spiel zu drehen. Aber leider fehlten uns die Cleverness und vielleicht auch der Wille den letzten, schmerzhaften Schritt zu gehen. Individuelle Fehler machten es nicht einfacher.“ analysierten Nikoletta Humm und Martin Damm.

Platzierungsspiele – Spiel um Platz 15
RLP-Handball – HV Brandenburg 19:18 (9:12)
Am Sonntag-Mittag ging es den HV Brandenburg um den 15.Platz. Wichtigste Frage war, würden es die RLPlerinnen schaffen ihre große Enttäuschung vom Vortag zu vergessen und zeigen, was sie können. Die Antwort lautet: ja, sie schafften es. Wenn auch nicht so, wie sich das Trainerteam es sich eigentlich vorgestellt hatte. Zwar wurde führte man sehr schnell mit 5 Toren gegen die Brandenburgerinnen, doch der Abstand wurde vor allem nach der Pause Zusehens kleiner. „Wir haben uns auf unserer Führung ausgeruht und uns fast wehrlos dem Gegner das Spiel überlassen.“ so Nikoletta Humm. Mitte der zweiten Halbzeit gelang den Ostdeutschen der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich. „Die Leistung war in dieser Phase des Spiels mehr als unterirdisch. Hätten die Mädels sich nicht nach einer deutlichen Anspra-che besonnen, wäre es in die Hose gegangen.“ ärgert sich Martin Damm. Was Damm damit meinte war, dass die Brandenburgerinnen 6 Minuten vor Schluss sogar noch in Führung gin-gen und alles nach einer erneute Niederlage aussah. Aber jetzt zeigten die RLPlerinnen, dass sie Handball spielen können. Zwei Minuten später schafften sie den Ausgleich. Als alles nach einem Unentschieden und Verlängerung aussah, wurde 13 Sekunden vor der Schlusssirene eine RLP-Spielerin unsanft am 6m Gestoppt und die gut leitenden Schiedsrichter entschieden auf 7m und noch 6 Sekunden zu spielen. Diese Chance ließ sich Jenny Souza nicht nehmen und verwandelte kaltschnäuzig zum Siegtreffer. Danach kannte der Jubel keine Grenzen und das ganze Team lag sich in den Armen. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir deutlich früher unsere Überlegenheit zeigen und einen deutlichen Sieg einfahren. Aber wahrscheinlich waren die Mädels mit dem Kopf schon woanders. Nach 4 Tagen und 6 sehr anstrengenden Spielen haben wir aber dennoch noch ein Minimalziel erreicht.“ resümiert David Clemens.

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass das Team Rheinland-Pfalz eine sehr ordentli-che Leistung bei diesem professionell organisierten Turnier abgeliefert hat. Ein Beispiel für die Professionalität am Rande. Es gab nach jedem Spiel eine Spielbesprechung mit den Trainern der Nationalmannschaft, die als Beobachter tätig waren.
Bzgl. der Qualität der Spiele konnten sich alle Anwesenden ein sehr gutes Bild von dem über-aus hohen spielerischen Niveau der Mannschaften machen. Die meisten Teams könnten ohne Probleme und Abstiegssorgen in den Frauen-Oberligen ihrer Verbände mitspielen.
Mit etwas mehr Glück und Cleverness wäre sicher für die Rheinland-Pfälzerinnen eine Plat-zierung um die Plätze 8-10 möglich gewesen. Unabhängig davon konnten alle Spielerinnen zeigen, dass sie zu Recht in den RLP-Landeskader berufen wurden und zu den Besten ihres Jahrgangs in Deutschland gehören. Dennoch fehlt es noch etwas in der Breite des Kaders, um sich ganz oben zu etablieren. Hier profitieren die Spielerinnen der anderen Landesver-bände sehr stark von ihren z.T. deutlich besseren Rahmenbedingungen (z.B. Trainingszeiten, Training in DHB-Stützpunkten, etc.), die es ihnen noch ermöglichen im sportlichen Bereich einen Schritt vornedran zu sein. Hier gilt es in der RLP nachzubessern, um die Lücke zu schließen. Erste Ideen wurden vom Trainerteam schon entwickelt und müssen nun in den nächsten 12 Monaten bis zum Länderpokal 2017 umgesetzt werden.

Zum Schluss möchte sich das Trainer- und Betreuerteam bei allen mitgereisten Eltern und Fans für die Unterstützung bedanken. Dabei gilt der Dank nicht nur für das Anfeuern, sondern vor allem auch für die tatkräftige Unterstützung in den letzten Monaten.
Ein besonderer Dank gilt aber den Spielerinnen, die beim Länderpokal dabei waren und auch den Reservespielerinnen, die zuhause mitfieberten. Alle zusammen haben gezeigt, dass sie einen tollen Handball spielen können und haben ihr Trainer- und Betreuerteam stolz auf die-ses Team gemacht.

Nun heißt es für den Jahrgang 1999 Abschied zu nehmen. Dies wird in einem gebührenden Rahmen geschehen. Nämlich mit dem Abschieds- bzw. Vorspiel vor dem Bundesligamatch der Damen der FSG Mainz 05/Budenheim am 6.Februar 2016 um 17 Uhr in der Halle der Gustav-Stresemann-Wirtschaftsschule (Hechtsheimer Str. 31, 55131 Mainz) gegen den HV Saar.

Nikoletta Damm/David Clemens/Martin Damm/Sabine Teuscher/Tim Meyer
Trainer- und Betreuerteam
Für Rheinland-Pfalz spielten:
Tor. Hannah Caspers, Angelina Keil, Julia Wenselowski
Feld: Sara Goudarzi, Nele Greinert, Sophie Kleeschulte, Melissa Kögel, Maike Müller, Jona Reese, Lia Reichling, Jill Reuter, Lia Römer, Lara Schneider, Feline Teuscher, Theresa Horstmann, Jenny Souza
Reserve: Carolin Albrecht, Victoria Clemens, Tatjana König, Kim-Loraine Lopez, Celine Müller, Ronja Rogawski
verletzt: Alicia Soffel

23.12.2015

2 Rheinländer in Berlin: Adam Studentkowski ( ehemals TV Bitburg/ jetzt TS Bendorf) und Bastian Wendling ( HSG Kastellaun/Simmern)

DHB Länderpokal 2015 männliche Jugend Jahrgang 1999 und jünger
Erstmalig ermittelten alle 20 Landesverbände im Rahmen einer Veranstaltung den Sieger des DHB Länderpokals. Für die Handballer aus Rheinland-Pfalz war diese „Deutsche Meisterschaft“ der Auswahlmannschaftender Landesverbände der Höhepunkt auf ihrem bisherigen leistungssportlichen Weg. Natürlich war auch der Deutsche Handballbund bei dieser Talentschau mit seinem Trainerstab unter der Leitung von Axel Kromer und Jochen Beppler vertreten. Selbst Bundestrainer Dagur Sigurdsson wollte sich dieses Highlight nicht entgehen lassen. Für Motivation aller Teilnehmer war also ausreichend gesorgt.
Mit der Unterbringung aller Teilnehmer im 4-Sterne-Hotel „Hotel Berlin, Berlin“ und den vier eng beieinander liegenden Spielorten waren optimale Rahmenbedingungen für diese sportliche High-Light Veranstaltung geschaffen worden. Des Weiteren gab es am Freitagabend für alle Spieler, Trainer, Betreuer und Offizielle eine Podiumsdiskussion mit Bob Hanning, Dagur Sigurdsson, Paul Drux und mit Deutschlands Top-Schiedsrichtergespann Lars Geipel und Marcus Helbig. Unter der Moderation von Christian Schenk, Olympia Sieger im Zehnkampf 1988 in Seoul, erhielten die Jugendliche wertvolle Tipps für ihre angestrebte Zukunft im Leistungssport und vielleicht in der Nationalmannschaft.
Das RLP Team erwischte mit Bayern, Berlin, Mittelrhein und Bremen keine leichte Gruppe.
Mit entsprechendem Respekt ging es daher auch in die erste Begegnung gegen Bayern.
RLP Handball : Bayerische HV 26:24
Respekt vor dem großen Namen, gepaart mit einer leichten Unsicherheit ließen die Bayern schnell auf vier Tore davon ziehen. Erst ab der 20 Minute kamen wir nach einer Auszeit besser ins Spiel und konnten den Siegeszug stoppen. Mit 10:14 ging es in die Halbzeit, die Differenz hätte deutlich höher sein können, wäre da nicht Adam Studentkowski mit zahlreichen Glanzparaden der beste Spieler auf dem Platz gewesen. Die taktischen Einstellungen in der Halbzeitpause von Landestrainer Marcel Trinks und Co Trainer Frank Herbert machten sich nach Wiederanpfiff sofort bezahlt. 16:16 war der Spielstand in der 30. Minuten, der Bayern Trainer nimmt sehr früh die Auszeit in der zweiten Hälfte. Von da an entwickelte sich eine absolut spannende Partie auf hohem Niveau. Keine Mannschaft konnte sich mehr absetzen, die letzte Führung gab es für die Bayern mit 20:21 ehe Marcel Trinks das Time Out für das RLP Team in der 42. Minute nahm. Mit der Einwechslung von Jakob Schleier lag er genau richtig. Schleier stellte mit seinen zwei Toren den letztendlich etwas glücklichen aber sich auch hoch verdienten Abstand zum Gegner her. Bayern war im Auftaktspiel geschlagen, ein Sieg, den man sicherlich nicht auf der Rechnung hatte. Dazu gab es noch positive Bewertungen von den DHB Trainer für Adam Studentkowski, Dominik Lenz, Lars Röller und Paul Schutzius.

HV Berlin : RLP Handball 35:18
Nur zwei Stunden später mussten wir gegen den HV Berlin, oder richtiger gesagt gegen die Auswahl der Füchse Berlin, antreten. Die ließen von der ersten Sekunde überhaupt keine Zweifel aufkommen, wer dieses Jahr den Länderpokal auf jeden Fall gewinnen wollte. Der Gegner zeigte sich in allen Belangen absolut überlegen, spulte gnadenlose unter der Führung von Bob Hanning und Volker Zerbe sein Programm ab und lag zur Halbzeit 18.6 in Führung. In der zweiten Hälfte des Spieles bekamen alle ihre Einsatzzeiten, Paul Schutzius mit 5 Toren und Jakob Schleier mit vier Toren waren die besten Torschützen, am deutlichen Endergebnis ließ sich aber nicht rütteln.

Der zweite Turniertag

RLP Handball : Bremer HV 27:18
Da auch Bremen gegen die Bayern gewonnen hatte, kam dieser Begegnung schon eine richtungweisende Bedeutung zu. Deutlich spürbar war die Anspannung vor der Partie, mit einem Sieg war der dritte Platz schon so gut wie sicher.
Mit dem Anpfiff war jedoch jegliche Unsicherheit verflogen. Souverän führte Dominik Lenz seine Mannschaft und war selbst torgefährlichster Spieler mit 7 Treffern. Paul Schutzius zeigte sich mit 6 Toren sowohl im Gegenstoß als auch bei sieben Meter als sehr treffsicher. Die offensive 5:1 Abwehr mit einem starken Torwart im Rücken war gegen Bremen der Erfolgsgarant. 13: 8 lautete die Halbzeitführung.
Der fünf Tore Vorsprung geriet auch in der zweiten Halbzeit nicht mehr in Gefahr. Auch die Spieler David Hilbert und Dimitri Kerber aus dem Jahrgang 2000 nutzten ihre Chance mit jeweils 3 Toren auf sich aufmerksam zu machen. Mit einem deutlichen in dieser Höhe nicht erwarteten 27.18 Sieg war die RLP Mannschaft voll im Soll.

HV Mittelrhein : RLP Handball 28:17
Das vierte Spiel innerhalb von 29 Stunden auf diesem sehr hohen Level, der Akku war bei den meisten ziemlich leer. Ein zusätzliches Handicap für die RLP Truppe stellte die Schulterverletzung von Paul Schutzius in der 14. Minute dar, die so schwer war, dass er nicht weiter spielen konnte. Jeder Ballverlust im Angriff wurde sofort mit einem Gegenstoß bestraft, ein 12:5 Halbzeitstand war die Folge.
Eine Steigerung in der zweiten Halbzeit war zwar zu erkennen, konnte jedoch das deutliche Endergebnis nicht wirklich verhindern. Zu stark war die Dominanz der Gegner aus Gummersbach und Dormagen im Spiel eins gegen eins, das sich auch nicht durch taktische Maßnahmen kompensieren ließ

Der dritte Turniertag – Zwischenrunde -

RLP Handball : Hessischer HV 16:29
Mit dem Hessischen Handballverband erwartete uns ein schweres Los in der Zwischenrunde, verfügt der Gegner doch über drei aktuelle Nationalspieler und ist mit seinem bisherigen Abschneiden alles andere als zufrieden. Bis zum 5: 5 können wir das Spiel offen gestalten, ehe sich der Gegner immer besser auf uns eingestellt hat. Auch eine Auszeit kann das Blatt nicht zu unseren Gunsten wenden. Immer mehr macht sich die körperliche Überlegenheit der Hessen bemerkbar, die auch zu einer immer größer werdenden spielerischen Überlegenheit heranwächst. Der 11:15 Halbzeitrückstand lässt noch geringe Hoffnung keimen.
Doch anders wie im Spiel gegen Bayern können die RLP Jungs das Spiel nicht mehr drehen. Mit schwinden Kräften werden die Abschlüsse immer unkonzentrierter, immer häufiger werden wir ausgekontert. Mit den jüngeren Spieler Jahrgang 2000 versucht Landestrainer Trinks das Blatt zu wenden, doch auch Schneibel, Wilbrandt und Meddeb können den Hessen Express nicht mehr stoppen. 14:18, 15:23, 16:27 sind die Zwischenstationen zu einer klaren 16:29 Niederlage.

Der vierte Turniertag - Spiel um Platz 11 –

RLP Handball : HV Saar
Wieder gegen das Saarland, zwei Mannschaften, die sich in und auswendig kennen. von Lauppert und Becker, zwei Rheinland-Pfälzer in den Reihen des Saarlandes, es gibt viele Berührungspunkte zwischen den Teams.
Schon in den ersten Minuten zeigt es sich, dass wir die Niederlage vom Vortag sehr gut weggesteckt haben. Hoch motiviert und kämpferisch, gut eingestellt von dem Trainerteam, zu dem Jan Ludwig hinzugestoßen ist, geht das RLP Team von Anfang an in Führung Es sollte das Spiel von Lars Röller werden. 7 Tore steuerte der Kreisläufer zum Erfolg bei, wobei der direkt verwandelte Strafwurf mit Abschluss der Halbzeit 1 das Tor des Tages hätte werden können. Mit einer 13:10 Führung ging es in die Halbzeit.
Die ersten 10 Minuten der zweiten Halbzeit verliefen planmäßig, der Vorsprung wurde kontinuierlich auf 21.15 ausgebaut, alle Spieler trugen sich in die Torschützenliste ein. Auszeit für das Saarland, der saarländische Landestrainer Dirk Matthis ordnete offensive Manndeckung an 6:6 schon vor der Mittellinie. Sichtlich überrascht leisteten wir uns Fehler um Fehler, vergaben einige 100%ige Torchancen. 22:22 der Spielstand in der 50. Minute, noch 30 Sekunden zu spielen, der HV Saar in Ballbesitz. Absolut nichts mehr für schwache Nerven, sollten wir auf der Zielgeraden das Spiel noch verlieren? Aber auch der saarländische Spieler zeigte Nerven, Stürmerfoul, Ballbesitz für uns, noch 20 Sekunden zu spielen. Dominik Lenz übernimmt nach mehreren Passstationen die Verantwortung, setzt sich auf der Rückraum Links Position durch und erzielt 2 Sekunden vor Schluss den Siegtreffer, 23:22, das Tor des Tages.

Resümee

Der 11. Platz von 20 teilnehmenden Verbänden, ein toller Erfolg, den so manch einer nicht für möglich gehalten hätte. Die Jungs nehmen viel tolle Eindrücke mit nach Hause, durfte man doch fast das ganze Turnier im „Fuchsbau“ verbringen, traf Heinvetter, Drux und andere Profis auf dem Weg zum Training, saß auf der Tribüne neben dem Bundestrainer Sigurdsson und, und, und… Es ließen sich viele Begebenheiten nennen.
Vielen Dank an alle Verantwortlichen, die uns die Teilnahme ermöglicht haben.
Vielen Dank an auch Gilani Lück, den Physio, der mehrere Spätschichten einlegen musste, um alle wieder fit zu bekommen.

Für Rheinland-Pfalz spielten:
Die Torhüter: Adam Studentkowski, Adriano Distl
Die Feldspieler: Dominik Lenz (19), Lars Röller (20), Paul Schutzius (17), Jakob Schleier (12), Jannis Schneibel (10), Yessine Meddeb (10), Bastian Wendling (9), David Hilbert (9), Konstantin Herbert (6), Bastian Wilbrandt (5), Lukas Klimavizius (4), Dimitri Kerber (3), Tommy Sulta (2), Tristan Jäger (1)