Sowohl der Trainer als auch die Spielerinnen der ersten Damen-Mannschaft des HSC Schweich sind blutjung. Dennoch ist der Klassenerhalt in der Rheinlandliga möglich. FOTO: HSC Schweich / TV

 

Quelle: Trierischer Volksfreund 28.11.2017

 

Schweicher Küken beäugen die Stars

 
Schweich. Das ist eine Herausforderung: Die Schweicher Handball-Damen versuchen sich in der Rheinlandliga zu etablieren — und das mit einem Durchschnittsalter des Kaders von gerade mal 18,6 Jahren.
Anschauungsunterricht holt sich das Team bei der WM in der Arena Trier.

Die Vorfreude steigt. Am Samstag werden die Handballerinnen des HSC Schweich WM-Luft schnuppern. Die Spielerinnen der ersten und zweiten Mannschaft (spielt in der Bezirksliga) sowie der B-Jugend werden sich in der Arena die Abendspiele zwischen Frankreich und Slowenien sowie Spanien und Angola anschauen.

 

„Es wird toll, solche Partien vor der Haustür erleben zu können. Natürlich steht der Spaß im Vordergrund, aber wir werden auch die Abläufe studieren und schauen, welchen Nutzen wir daraus ziehen können“, blickt Tobias Quary voraus. Der Spieler bei den Schweicher Herren ist Coach des ersten Frauen-Teams — und das mit gerade mal 19 Jahren. Damit ist er so alt wie die meisten Spielerinnen, die er betreut. Der 13-köpfige Rheinlandliga-Kader hat ein Durchschnittsalter von 18,6. „Das ist einerseits eine große Herausforderung. Andererseits kenne ich viele der Spielerinnen  von klein auf. Das hat den Vorteil, dass ich bestimmte Dinge besser nachvollziehen kann.“

 

Die Schweicher Kükengruppe ist das Resultat eines großen Umbruchs, der im Sommer vollzogen wurde. „Mehrere Spielerinnen haben ihre Karriere beendet, zwei Akteurinnen sind in die Oberliga gewechselt. Im aktuellen Kader könnten sechs Spielerinnen noch in der A-Jugend spielen, eine gehört sogar noch zur B-Jugend. Deshalb haben wir lange überlegt, ob wir überhaupt wieder in der Rheinlandliga starten sollen“, berichtet Quary. Obwohl bislang erst ein Sieg in sieben Spielen heraussprang, bereut der Coach die Entscheidung nicht — im Gegenteil: „Für die Entwicklung der Mannschaft ist die Rheinlandliga enorm wichtig. In entscheidenden Situationen fehlen den Spielerinnen zwar Erfahrung, Abgeklärtheit und Ruhe. Aber es ist aus meiner Sicht erstaunlich, was wir uns in den vergangenen vier Monaten erarbeitet haben. Wir sind auf Rheinlandliga-Niveau angekommen.“

 

Theoretisch würde wohl der vorletzte Platz, den der HSC derzeit inne hat, für den Klassenerhalt reichen.Doch das Team will noch etwas in der Tabelle klettern.

 

Und dann? Trainer Quary sieht für die Zukunft durchaus gute Perspektiven, nachdem es im Vorjahr mächtig geknirscht hatte, weil ein „Riesenriss“ (Quary) durch die erste und zweite Mannschaft gegangen war: „Sollte das aktuelle Team zwei bis drei Jahre zusammenbleiben, können wir uns vielleicht im oberen Mittelfeld etablieren. Und der Riss von früher existiert nicht mehr — die Mannschaften arbeiten sehr gut zusammen.“