18. Juli 2020

 

Bianca „Fernie“ Waters -

eine handballbegeisterte Ortsbürgermeisterin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der TV Bernkastel-Kues und die Handballfamilie Waters: eine Geschichte, die für Tochter Bianca 1981 begann, als sie mit Handball in Berührung kam, gemeinsam mit ihren beiden Geschwistern Claudia und Annette. Trainer war Vater Peter und Mutter Annegret, die Abteilungsleiterin, die die Abteilung damals ins Leben rief.

Bianca spielte in der C- und B-Jugend, dann gings gleich in den Seniorenbereich. Die Mannschaft startet in der Kreisklasse, stieg aber gleich in die Bezirksliga auf. „Damals spielten wir gegen die zweite Mannschaft der DJK/MJC Trier, die aber eindeutig besser war. Wir kassierten eine richtige Klatsche, hatten vor dem Spiel einen Tequila getrunken, um lockerer zu werden. Tatsächlich haben wir aber nur die Niederlage in Grenzen halten können. Tequila (der braune mit Orange und Zimt) war damals das Lieblingsgetränk der Mannschaft. Zum 80. Geburtstag von meinem Vater, unserem damaligen Trainer kamen am 14.12.2019 dreizehn ehemalige Spielerinnen und haben mit ihm mit Tequila bis morgens um 3 Uhr getrunken und gefeiert“, verrät Waters.

 

 

Mit 17 Jahren wechselte Waters nach Trier zur DJK/MJC. Der Kontakt war über Petra Orth zustande gekommen, die die Bernkastelerin im Rahmen einer C-Trainerausbildung kennenlernte. „Petra war meine Ausbilderin“, erinnert sie sich.    

 

Damaliger Trainer in Trier war Walter Quast, Mitspielerinnen Claudia Greif, Gisela Deutschen, Babs Meyer, Petra Orth, Christiane Pinnel, mit denen Waters heute noch Kontakt pflegt. So ist sie in einer Skigruppe mit Babs Meyer, Claudia Greif-Szelinski, Heike Ulrich und Michaela Martin, hat mit insgesamt zehn ehemaligen Trierer Miezen Spielerinnen aus den unterschiedlichsten Spielzeiten eine gemeinsame Wandergruppe, darunter  Christiane Pinnel, Gisela Deutschen, Ute Dicks, Susi Frank, Babs Meyer und  Petra Orth.

 

80. Geburtstag

Damen des TV Bernkastel mit

Trainer Peter Waters…(vorne liegend). Bianca  Waters,  links, Schwestern Annette, Dritte und Claudia, Vierte von Rechts. .

 

Zu ihrem Spitznamen „Fernie“ kam Waters durch Gisela Deutschen. Ihr gefiel der Name Bianca nicht. „Klingt wie Branka/Blanka, muss ich an das Getränk Fernet Branka denken, Fernet ist viel schöner“, sagte Deutschen. Doch Fernet wurde dann verniedlicht und es wurde „Fernie“ draus.

 

 

 

In der Saison 1991/92 ging es für Bianca „Fernie“ Waters zurück nach Bernkastel, sie absolvierte ihr Studium Diplomsport an der Sporthochschule in Köln (Schwerpunkt Sport und Publizistik).

 

Nach Abschluss des Studiums zog es Waters wieder nach Trier zur MJC. Dort spielte sie in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga West unter Trainer Mecco Frede (1995/96) und im Folgejahr unter Frank „Pong“ Faber. Nach dem Abstieg aus der Regionalliga folgte in der Saison 1997/98 die Zeit in der Oberliga mit Trainer Carsten Hilsemer und Babs Meyer, mit der dann der erneute Aufstieg in die Regionalliga gefeiert werden durfte.

 

Doch diese Regionalligasaison verlief anders, als sich dies Spielerinnen und Verantwortliche der Trierer vorgestellt hatten. Mit 0:44 Punkten stieg das Team sang- und klanglos aus der Liga ab. „Bereits vor Saisonbeginn hatten wir viele Ausfälle durch Schwangerschaft und Studium. Ich selbst war zu der Zeit in Hamburg und nicht bei allen Spielen dabei“, erinnert sich Waters, die zwischen 1997 und 2004 als freie Journalistin bei Radio RPR mit dem Schwerpunkt Sportberichterstattung arbeitete.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im November 1999 wurde die 1. Tochter Nele geboren, Waters zog nach Kleinich, spielte von 1999 bis 2001 in der Oberliga unter Trainer Klaus Frank, aber wieder gemeinsam mit Gisela Deutschen. Ihre 2. Tochter Jule kam im Februar 2002 zur Welt, Waters zog es wieder nach Trier.

 

Noch heute hat Waters eine gemeinsame Kochrunde mit ihren ehemaligen Mitspielerinnen Susi Frank, Silvia Bach, Melanie Altmeier, Britta Knapp und Gisela Deutschen.

 

Erneut war es Petra Orth, die Waters für die DJK/MJC begeisterte und so spielte „Fernie“ in der 3. Mannschaft. „Bei der Präsentation der 1. Mannschaft der MJC traf ich Petra im Riverside und durfte gleich ohne Training in der 3. Mannschaft mitspielen“, erzählt Waters, die von 2004 bis 2012 zum Südwestrundfunk wechselte und dort als freie Journalistin für Sport und Themen entlang der Mittelmosel zuständig war.

 

 

 

2008 ging es zurück nach Kleinich, dort übernahm sie zusammen mit Carmen Bach das Training der eigenen Töchter Nele und Jule Kappes von der D- bis zur B-Jugend. Zudem lief sie für die dritte Mannschaft der HSG Irmenach/Kleinich/Horbruch in der Bezirksklasse auf.

 

Erneut standen auch beruflichen Veränderungen an, Waters wurde 2012 Pressesprecherin am Flughafen Hahn und blieb dort bis 2014, seit 2014 ist Bianca Waters zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Bernkastel-Kues.

 

2014/2015 wurden die Hunsrückerinnen mit der damaligen B-Jugend Rheinlandmeister. Trainerin war Bianca Waters. Die Oberliga B-Jugend der HSG Irmenach/Kleinich/Horbruch und die HSG Kastellaun/Simmern stellten in der Saison 2015/16 dann das „Trainer-Dream-Team“ (Zitat Waters) mit Laslo Gilanyi, Carmen Bach und „Fernie“ Waters. „Wir treffen uns weiterhin, zuletzt auf Burg Landshut im vergangenen Jahr“, verrät die Trainerin, die 2017 noch sporadische Einsätze in der 2. Damenmannschaft der Hunsrücker hatte, sogar ein gemeinsames Spiel mit Tochter Nele.

 

2018 folgte dann der Wechsel nach Wittlich. Dort spielte sie in der 3. Mannschaft der HSG Wittlich in der Bezirksklasse, ihre Kinder wechselten ebenso aus dem Hunsrück in die Eifel und jetzt folgte ein weiteres Spiel mit der jüngsten Tochter Jule in der Bezirksklasse. „Ich bin froh, dass sie mich noch mitspielen lassen, solange es noch geht, bin ich dabei. Im Vordergrund steht weniger die sportliche Leistung, eher das Zusammenspielen und Zusammensein. Jugendtrainerin bin ich auch nicht mehr“, erklärt Waters und dies ist sicherlich auch ihrer beruflichen Situation beziehungsweise ihrem Ehrenamt geschuldet. Sie wurde 2019 zur Ortsbürgermeisterin von Zeltingen-Rachtig gewählt und feiert am 6. August diesen Jahres ihren 50. Geburtstag!