3 Fragen - 3 Antworten
8.4.2023
Doris Bender fand spät zum Handballsport! „Als mein Sohn Yannick Morin 1998 bei den Minis in Saarburg mit dem Handball begann kam ich mit dem Sport in Kontakt. 1999 wurde mir klar, wie wichtig Engagement im Jugendsport ist. Schnell war ich Feuer und Flamme. In den folgenden Jahren wurde ich dann auch für den Vorstand aktiv. Zuerst als Pressewart, dann Jugendwart. 2010 stand die Abteilung Handball des TuS Fortuna Saarburg vor dem Ende. Die erste Herrenmannschaft stieg aus der RPS-Liga ab. Der größte Teil der Mannschaft kündigte den Abschied aus dem Team an. Der Abteilungsvorstand trat geschlossen zurück. Ein Mitglied des Gesamtvereinsvorstandes trat an mich heran und bat mich die Abteilung zu vertreten. Nach mehr als einer schlaflosen Nacht sagte ich zu, auch und vor Allem wegen der damaligen A-Jugend. Das junge Team hatte es sich zur Aufgabe gemacht für den Handballsport und für die Abteilung zu kämpfen. Das Amt des Abteilungsleiters hatte ich von 2010 bis 2017 inne.
Die Abteilung zu erhalten. Teams wachsen zu lassen. Eltern zu motivieren sich zu engagieren zum Wohl ihrer Kinder im Teamsport.
Zeitnehmer /Sekretär von Beginn an. Physiotherapeut als die Jungs älter wurden und somit die Verletzungen häufiger. Solange ich gesundheitlich in der Lage bin und ich gebraucht werde, werde ich den Handballern zur Verfügung stehen.
Schönste Momente waren der Aufstieg der Herrenmannschaft in die Rheinlandliga mit den besten Fans der Liga, „Fortuna Infernale in 2013“ und das erste Miniturnier in Saarburg nach mindestens 10 Jahren im Jahr 2018. Es nahmen 11 Mannschaften mit über 100 Kindern teil. Der traurigste Moment: Der zu frühe Tod von unserem ehemaligen Tormann, Trainer Tomek Marszalek 2016. Er war mir ein Freund, eine Stütze, Unterstützer und ein Teil der Seele des Vereins.
01.04.2023
Elfriede Weyrich-Ambros (*1959), geboren im Hunsrück, kam vom Gerätturnen im Kinder- und Jugendalter mit 19 Jahren zum Handballspielen beim TuS Kleinich (jetzt Teil der HSG Hunsrück). Nach einigen Jahren bei der TSG Kastel in ihrem Studienort Mainz (Lehramt Sport und Chemie) führte sie der berufliche Weg 1986 nach Neuerburg und zum SV. Während sie dort aktiv spielte und die C-Lizenz erwarb, engagierte sie sich in der Jugendarbeit und im Jahr 2000 richtete der Verein sein erstes Mini-Turnier aus. Heute ist sie als Trainerin in verschiedenen Altersgruppen in der Handballabteilung des SV Neuerburg und damit in der JSG Eifel aktiv.
Fragen
Die räumliche Distanz zwischen Neuerburg und Prüm führt dazu, dass Spieler*innen und Trainer*innen sowie Eltern weite Wege zurücklegen müssen. Hauptkriterium dabei ist eigentlich die Zeit, die allen Aktiven nach Arbeits- und Schulalltag beim Fahren verloren geht. Als Vorteil muss man sehen, dass wir in der abgelaufenen Saison wenigstens im D- und B-Jugendbereich jeweils eine Mannschaft melden konnten. Hier war es den Jugendlichen möglich, neben dem Handballspielen auch neue Kontakte zu knüpfen. Flexibilität ist nötig, wie sich im E-Jugendbereich zeigte: Die Spieler*innenzahl in beiden Vereinen war so hoch, dass zwei Mannschaft zusammenkamen. Da in beiden Gruppen Mädchen und Jungen zu finden waren und wir sie ortsnah trainieren lassen wollten, konnten sie nicht unter JSG Eifel I und II spielen, sondern wieder als Mannschaften ihrer Stammvereine.
In den nächsten Jahren wird der SV Neuerburg mit Spieler- und Trainer*innen verlässlicher Bestandteil der JSG/HSG Eifel im Jugend- und Herrenbereich sein. Leider sieht es im weiblichen Bereich schlecht aus, da wir nur einen geringen Anteil an Mädchen im jüngeren Jugendbereich verzeichnen und ab der C-Jugend diese verlieren.
Es gibt sie, die sportbegeisterten Kinder und die, die von ihren Eltern oder der Schule zum Sporttreiben animiert werden. Um sie für den Handballsport speziell zu begeistern, benötigen wir engagierte, junge Trainer*innen, die am Nachmittag und den frühen Abendstunden in der Halle stehen können sowie animierendes Trainingsmaterial. Für Quereinsteiger*innen wäre eine zusätzliche, heranführende Ausbildung nötig, damit nicht nur eine soziale Bindung zu einer Mannschaft entsteht, sondern auch Grundlagen ohne Überforderung geübt werden können.
25.03.2023
Jochen Tatsch (43), startet 1985 im Alter von 5 Jahren bei den MInis der SG Gösenroth/Laufersweiler mit dem Handballsport und durchlief alle Jugendmannschaften des Vereins. Mit 17 Jahren gab er sein Debut in der 1. Herrenmannschaft der SGGL (Oberliga Rheinland). Bis 2015 -mit einjähriger Babypause- war er Spieler der 1. Herrenmannschaft der SGGL in der Oberliga Rheinland, der Rheinlandliga und der Verbandsliga. Als Trainer arbeitet Tatsch seit 2008 und ist seit 2010 Inhaber der B-Lizenz. Er trainierte Jugendmannschaften ab der C-Jugend und die 1. und 2. Herrenmannschaft in der SGGL/HSG und JSG Hunsrück.
Aktuell ist er Trainer der weiblichen A-Jugend der JSG Hunsrück.
1. Seit letztem Jahr wollten Sie kürzertreten, haben die weibliche A-Jugend des Vereins übernommen. War hier der Zeitaufwand geringer und wie viele Stunden für die Jugend wenden Sie wöchentlich auf?
Ja, der Aufwand ist tatsächlich geringer, da ich aufgrund vereinsinterner Kooperation nur ein Training/Woche mit Teilnehmerinnen aus weiblicher A-Jugend und weiblicher B 1 Jugend zu leiten hatte. Zusätzlich haben wir die eine oder andere Einheit an spielfreien Wochenenden angeboten, die von den Mädels auch gut angenommen wurden. Die Liga besteht diese Saison auch nur aus sieben Mannschaften, daher waren die Termine am Wochenende überschaubar. Eric Albright hat mir als Co-Trainer der Mannschaft sehr viele organisatorische Aufgaben abgenommen, wofür ich sehr dankbar bin.
2. Das "Kürzer-Treten" war definiert, für mindestens ein Jahr. Gibt es schon Pläne für die kommende Saison?
Da ich mich im weiblichen Jugendbereich dieses Jahr sehr wohl gefühlt habe, werde ich auch im kommenden Jahr zusammen mit Eric die weibliche A-Jugend trainieren, allerdings mit zweimal wöchentlichem Training (zusammen mit der weiblichen B 1). Dabei gilt es die Mädels vor allem individuell weiterzubringen und sie auf den Seniorenbereich vorzubereiten. Leider sind die Defizite aktuell doch recht groß, so dass es einen großen Nachholbedarf gibt.
3. In welcher Form engagieren Sie sich zudem im Verein oder anderen Vereinen ehrenamtlich?
Durch das langjährige Engagement meines Vaters als Spieler, Jugendtrainer, Schiedsrichter und 1. Vorsitzender der SG Gösenroth/Laufersweiler bin ich im Verein aufgewachsen und somit fast automatisch in die Vereinsarbeit hineingerutscht. Somit habe ich relativ früh gelernt, dass man neben der Funktion des Spielers darüber hinaus Verantwortung übernehmen kann und ich war schon als junger Erwachsener in der Vorstandstätigkeit der SG aktiv und bin es bis heute in verschiedenen Bereichen (Sponsoring, Jugendwart, sportliche Leitung). Als Mitglied der sportlichen Leitung bin ich auch Teil des HSG Hunsrück-Vorstand. Neben der Trainertätigkeit bin ich daher in meiner Freizeit gut ausgelastet, ein Engagement in weiteren Vereinen würden somit weiter zu Lasten der Familie gehen.
18.03.2023
Frank Kreusch (55) steht weiterhin als Torwart im Kader des Verbandsligisten HSC Schweich. Kreusch spielte zunächst Fußball in der Jugend der SG Ruwertal, kam mit 16 Jahren zum Handball beim HSC Mertesdorf, heutige HSG Mertesdorf/Ruwertal. Später wechselte er in die Oberligamannschaft des HSC Schweich. Dort durchlief er sämtliche Seniorenmannschaften.
1. An welche schöne und welche nicht so schöne Momente im Handball erinnern Sie sich?
Einer der schönsten Momente war der Gewinn der Vizemeisterschaft in der Oberliga, doch dann wurde es nicht mehr so schön, da bis auf zwei Spieler alle den Verein verlassen haben. Ungern erinnere ich mich auch an meine schwere Verletzung. 2013 zog ich mir einen Achillessehnenabriss zu.
2. Was motiviert einen 55-jährigen, sich Woche für Woche ins Training zu begeben und am Wochenende zu spielen?
Als LKW-Fahrer fällt es mir nicht immer leicht, Beruf und Hobby unter einen Hut zu bekommen. So schaffe ich es leider nicht, immer im Training zu sein, doch weiterhin treiben mich mein Ehrgeiz und die Leidenschaft zum Handball an.
33.3. Wie lange wird es den aktiven Torhüter Frank Kreusch noch geben?
In Schweich wird es meine letzte Saison sein. Doch ich möchte, vorausgesetzt ich bin dazu körperlich noch in der Lage, ein paar Jahre spielen. Mein Herz schlägt für meinen Heimatverein, dem heutigen HSC Mertesdorf/Ruwertal, der aus mir das gemacht hat, was ich heute kann.
11.03.2023
Michael Kaiser (52), spielt seit dem 7. Lebensjahr bei der HSG Irmenach-Kleinich-Horbruch Handball. In den Jugendmannschaften von der mD bis zur mA nahm er mit seinen Mannschaften regelmäßig an den Rheinlandmeisterschaften teil, gewann dort viele Titel. Im Seniorenbereich wechselte er nach zwei Jahren in der 2. Mannschaft zur 1. Mannschaft, spielte in fast 15 Jahren in der Regionalliga, RPS-Liga und in der Rheinlangliga. Anschließend folgte dann die „3. Elf“ mit den "alten Handballkollegen", mit denen erst die Verbandsliga und dann die Landesliga beackerte. Hier wurden in beiden Ligen mehrere Meistertitel errungen. Seit 2017 ist Kaiser aktiver Schiedsrichter mit seinem Gespann Partner Rüdiger Ochs. Die aktive Laufbahn beendete er 2019, ist derzeit neben der Schiedsrichteraktivität noch ehrenamtlich in 3 Vereinsvorständen tätig.
Der Zeitaufwand beträgt wöchentlich ca. 4-5 Stunden, da jetzt aber wieder die Vereinsfeste anstehen erhöht sich diese in den nächsten Wochen.
Die Herausforderung ist in erster Linie die Nachwuchsarbeit. Hier müssen die Jungschiedsrichter bei der Stange gehalten werden und eine gute Ausbildung erhalten, so dass sie dann auch später in den oberen Klassen eingesetzt werden können. Die älteren Schiedsrichter die am Wochenende 2-3 Spiele pfeifen müssen, sollten endlich entlastet werden.
Die aktive Laufbahn ist leider der Coronapandemie zum Opfer gefallen. Hier wäre der Aufwand nach zwei Jahren Trainingspause einfach zu groß gewesen, den Körper wieder an den aktiven und anspruchsvollen Handballsport heranzuführen. So ging es leider auch den meisten der Routiniers. Bereits vor der Pandemie war das Wandern ein großes Hobby von mir, auch jetzt versuche ich noch jedes Wochenende eine Wanderung durchzuführen. Dies wird leider aufgrund des zurückkommenden Alltagsstresses immer schwieriger. Mit den Routiniers machen wir jetzt jedes Jahr ein 3 tägiges Wander-/Radwochenende, um die Gesellschaft weiter aktiv zu pflegen.
04. März 2023
Doris Waldorf (56) begann am St. Matthias Gymnasium in Gerolstein im Alter von 12 Jahren mit dem Handball. 1982, die SV-Gerolstein-Handballabteilung steckte nach der Gründung 1980 noch in den Kinderschuhen, wurde sie so richtig „blauweiß“. Mit vorzeitiger Seniorenerklärung rückte sie ins Damen-Team, in dem sie, vom Verletzungspech weitestgehend verschont, 34 Jahre aktiv war. Es folgte die Trainerposition im Damenteam mit dem sie 2001 den Aufstieg in die Oberliga Rheinland als Spielerin miterlebte und als Trainerin 2018 den Aufstieg in die Rheinlandliga feierte.
Wie und wann kam es zum „Balleo“?
Das ist eine gute Frage. Wenn ich darüber nachdenke, geht mir das blauweiße Handballerherz auf. In zahlreichen Jahren so viele schöne Momente mit begeisterten Kindern aus nah und fern; und auch den Eltern. Zurückverfolgen kann ich auf unserer Homepage www.sv-gerolstein.de unser lebendiges Löwenmaskottchen bis ins Jahr 2006. Aber zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon unseren 5. Grundschulhandballtreff, den wir regelmäßig in jedem Jahr mit Bravour gemeistert haben. BALLEO ist anlässlich des 1. Schulprojektes im Jahr 2002 an der Grundschule in Gerolstein geboren. Mir war ein Löwenkinderkostüm an Karneval in die Hände gefallen und da war die Idee eines lebendigen Maskottchens für unsere Löwenminis schnell in die Tat umgesetzt. Balleo kam gut an und ist seitdem im Amt.
Wie hat sich die coronabedingte Zwangspause auf die Jugendarbeit und den Frauenbereich beim SV Gerolstein ausgewirkt?
Corona hat uns alle ausgebremst: Kinder und Erwachsene. Wir mussten zwischendurch ja sogar den Trainingsbetrieb einstellen. Für die Kinder und deren Teamgeist war das sehr schade und der natürliche, so wichtige Bewegungsdrang war definitiv eingeschränkt. Unsere Jugendtrainer haben versucht mit den Kindern in Kontakt zu bleiben und alle bei der Stange zu halten, was uns im Endeffekt auch sehr gut gelungen ist. Wir haben sogar ein gemeinsames Video „Wenn schon einsam, dann gemeinsam“ gedreht. Dieses wurde prämiert und wir haben ein professionelles Video gewonnen und gedreht, welches dann am Ehrenamtstag präsentiert wurde. Sobald wir wieder durften, waren auch die Kinder wieder präsent an der Reihe. Hierbei haben uns die Eltern mit freiwilligen Testungen der Kinder vorm Training sehr geholfen. Wir Damen sind letztendlich auch an Bord geblieben. Wir haben uns für Krafteinheiten online getroffen und waren draußen aktiv als wir durften, solange die Halle noch zu war. Früher kam man auch mal mit einer Erkältung oder einem Schnupfen ins Training, das geht heute nicht mehr. Man siehst ja auch jetzt wieder nach Karneval: Corona ist noch nicht weg.
Wie können Defizite aus dieser Zeit aufgearbeitet werden?
Die handballerischen Defizite aus einem oder sogar fast zwei Jahren bei den Kindern aufzuholen ist schwierig. Es geht einfach da weiter, wo aufgehört wurde oder sogar ein Stück vorher. Da bei uns der Leistungsgedanke bei den Kindern nicht unbedingt im Vordergrund steht, finde ich das persönlich jetzt nicht so dramatisch. Den gegnerischen Teams ging es ja genauso. Die Hauptsache ist, dass es jetzt mit Spaß und Enthusiasmus weitergeht mit den Teams und den Eltern als Team hinter den Teams!
24.02.2023
Vivi Steil (36) durchlief alle Jugendmannschaften bei der DJK/MJC Trier von der D- bis zur A-Jugend, spielte Rheinlandauswahl und wurde Südwestdeutsche Meisterin. Im Seniorenbereich spielte sie für den Verein in der 2. Mannschaft in der Rheinlandliga und der RPS Oberliga weiter, wechselte dann zur TG Konz und spielte dort in der 3. Liga. Weitere Station war der HSC Schweich, ehe Steil wieder zur ihrem Stammverein, der DJK/MJC Trier zurückkehrte und derzeit in der Rheinlandligamannschaft aktiv ist und dort zu den erfahrensten Spielerinnen der Mannschaft gehört.
1. Was waren die schönsten und die traurigsten handballerischen Momente bislang?
Zu den schönsten Momenten gehört der Gewinn der Südwestdeutschen Meisterschaft mit der A-Jugend unter Elena Veretschako 2004, der Aufstieg in die 3. Liga mit der TG Konz und der verlustpunktfreie Aufstieg in die RPS-Liga unter Franzi Steil und Esther Hermann. Für mich persönlich auch der Einsatz in der 2. Bundesliga, wenn auch nur einmalig und aushilfsweise. Traurige Momente waren immer dann, wenn Freunde die Mannschaft gewechselt haben oder auch verletzungsbedingt aufhören mussten. Sehr traurig war ich, als es für uns in Konz nicht mehr weiterging, nachdem wir die 3. Bundesliga halten konnten. Irgendetwas tief in mir drin sagt mir aber auch, dass der traurigste Moment noch vor mir liegt! Es fällt mir schwer 25 Jahre Handball auf schöne und traurige Momente herunterzubrechen. Eine meiner Trainerinnen hat immer gesagt:“ Handball ist ein Virus, mit dem man sich infiziert und den wird man nie wieder los“. Mittlerweile weiß ich, was sie damit gemeint hat. Handball war immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich habe so viele tolle Menschen getroffen, die ich heute meine Freunde nennen darf. Ich bin dankbar so viel im Handball erlebt haben zu dürfen.
2. Wie sehen Sie als erfahrene Spielerin Ihre Rolle in einer immer jünger werdenden MJC Mannschaft?
Eines Tages war es so weit. Ich kam ins Training und war die Älteste bzw. die, die die meiste Erfahrung hatte. Ich erinnerte mich sofort an meine ehemalige Mitspielerin Silvi Solic: sie war und ist für mich der Inbegriff einer erfahrenen Spielerin. Die Vorstellung, dass ich jetzt solch eine Rolle in einer Mannschaft innehabe, hat mich zum Schmunzeln gebracht. Für mich bedeutete dies: nie wieder Balldienst, freie Sitzplatzwahl in der Kabine, keine Tore mehr aufbauen, keine lästigen kleinen Aufgaben mehr übernehmen zu müssen und dann legt der Trainer auch noch Wert auf meine Meinung. Diese Vorstellung gefiel mir. Allerdings bedeutet erfahren zu sein für mich persönlich auch nach 06:24 Spielzeit auf die Uhr zu schauen und zu denken „Ich kann nicht mehr!“ Zum Glück weiß man in meinem Alter, dass man Ausdauer mit Cleverness und Erfahrung ausgleichen kann, vorausgesetzt die Emotionalität und der Siegeswille sind noch spürbar. Als meine Aufgabe sehe ich es, jüngere Spielerinnen zu unterstützen und meine Leidenschaft zu diesem Sport weiterzugeben, auch kleine Tipps und Tricks. Als Führungsspielerin könnte ich aktiver sein und während des Spiels noch mehr Verantwortung übernehmen, vor allem jetzt, da Kaddy Irsch nicht mehr auf dem Spielfeld steht. Zum Glück übernimmt Jenny Scheibe diesen Job gut. Es zählt aber auf jeden Fall zu meinen Aufgaben in der 3. Halbzeit für Stimmung zu sorgen! Da ist Erfahrung auch nicht ganz unbedeutend.
3. Wird es eine Vivi Steil einmal als Handballtrainerin geben und was könnten Sie sich vorstellen?
Stand jetzt eher nicht, beziehungsweise nicht in naher Zukunft. Irgendwie schwer sich vorzustellen, die Rolle als Spielerin aufzugeben. Ich glaube „nur danebenzustehen“ und gefühlt nicht persönlich ins Geschehen eingreifen zu können, würde meine Geduld zu sehr auf die Probe stellen. Sollte ich irgendwann meine Handballschuhe an den Nagel hängen, werde ich zuerst meine Zeit genießen wollen. Ich weiß gar nicht wie sich das anfühlt. Sollte es dann irgendwann anfangen, zu kribbeln, wäre der Trainerjob eine Option. Voraussetzungen dafür wären eine Mannschaft, die mit Herzblut Handball spielt und Bock auf neue Herausforderungen hat.
17.02.2023
Seit knapp 30 Jahren spielt Johannes „Hanni“ Rosch (36) Handball beim HSC in Schweich.
Nach einer zweijährigen Pause ist er seit 2021 wieder aktiv. Im Seniorenbereich bestritt er 354 Ligaspiele und erzielte in dieser Zeit 1717 Tore erzielt (Quelle Bruder Andreas Rosch). Seit 2021 trainiert und betreut er auch die Damenmannschaft des HSC Schweich.
Nach dem Abstieg aus der Rheinlandliga und zwei Trainerwechsel fand sich ein Trainerteam mit Dirk Schmidt, Petra Longen und Frank Kreusch).
„Mit dem schafften wir es, den Spaß am Handball bei den Damen wiederherfinden. Aus anfänglich 9 Spielerinnen erhöhte sich in kurzer Zeit die Zahl der Spielerinnen auf fast 20. Allerdings reduziert sich diese Zahl, bedingt durch Beruf und Studium im Training und bei den Spielen. Ich habe sehr viel Glück, dass meine Brüder Andreas und Markus mir jederzeit zur Seite stehen und mir einige wertvolle Tipps in meiner noch jungen Trainer Laufbahn geben“, sagt Hanni Rosch.
Aktuell trainieren die Damen zweimal wöchentlich und ich versuche einmal wöchentlich mit den Herren zu trainieren. Wenn die Spiele beider Mannschaften dann auf Samstag und Sonntag fallen, bedeutet das einen hohen Zeitaufwand. Dank dem tollen Trainerteam, das wunderbar harmoniert, funktioniert das Ganze, auch wenn mal Spiele aufeinander fallen oder wenn privat oder beruflich was dazwischenkommt. Alles zusammen abzudecken ist nur möglich, weil die Familie und vor allem meine Partnerin voll und ganz hinter mir stehen. Das ist heute nicht mehr selbstverständlich. Und dafür bin ich sehr dankbar.
Nach dem Abstieg aus der Rheinlandliga und den Trainerwechseln hatten wir Mühe, die Mannschaft zusammenzuhalten. Aber durch viele Gespräche und ein gut strukturiertes Training haben wir es geschafft, bei vielen den Spaß am Handball wiederherzustellen. Die Stimmung bei der Mannschaft ist super und das zeigt auch der bisherige Saisonverlauf, mit dem wir sehr zufrieden sind.
Durch die funktionierende Damenmannschaft und der sehr guten Jugendarbeit beim HSC, sehe ich im Damenbereich eine gute Perspektive. Jetzt kommt es darauf an, dass die Jugendspielerinnen nahtlos an den Seniorenbereich herangeführt werden. Das bedarf meiner Meinung nach einer engen Zusammenarbeit mit allen Trainern, der ich aber positiv entgegensehe. Ich freue mich sehr auf die kommenden Aufgaben.
11. Februar 2023
Ralf Nebeler (59), selbständiger Handwerksmeister und Trainer der Rheinlandliga Frauen des TuS Daun, spielte in den 80er Jahren für den TuS in der Regionalligamannschaft im Tor. Nach einem Arbeitsunfall 1987 endete die aktive Spielerzeit und ab 2013 übernahm Neber verschiedene Jugendmannschaften, trainierte die erste und zweite Damenmannschaft der Eifelanerinnen.
Man braucht ein genaues Zeitmanagement, um Beruf und Handball zu vereinen, dass bei zweimaligem Training in der Woche und den Spielen am Wochenende über 8 Monate. Bei mir kommt hinzu, dass durch meine Selbstständigkeit keine geregelten Arbeitstage planbar sind und sich unsere Kunden und Auftraggeber über die Bundesländer Rheinland Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen verteilen. Es ist über eine Saison eine Mammut Aufgabe, um allem gerecht zu werden.
ich sehe den Damen Handball in Daun auf einem guten Weg. Die jetzige Mannschaft hat ein junges Durchschnittsalter. Wenn die Mädels in den nächsten Jahren beisammenbleiben und es gelingt, die nachkommenden Jugendlichen zu integrieren, sehe ich weiterhin guten Rheinlandliga Handball in Daun. Auch sollte es gelingen, über die Berufswelt die eine oder andere Spielerin dazu zu bekommen, da wir in Daun Bundeswehrstandort sind. Erfreulich ist das im Jugend Bereich nach Corona wieder voll durchgestartet wird, mit vielen Kindern, die Spaß am Handball haben und natürlich guten Trainerinnen und Trainern.
Unser saisonziel war von Anfang der Saison nicht in Abstiegs Gefahr zu gelangen. Ich werde nach der Saison wieder in den Handballruhestand gehen. Es war mit dem sportlichen Leiter Markus willens direkt so besprochen worden. Die Weichen für nächste Saison sind aber schon gestellt. Die beiden neuen Trainer sind bereits verpflichtet.
4.2.2023
Dejan Dobardzijev (46), Diplom-Sportlehrer und ehemaliger serbischer Handball-Profi, spielte im Libanon (Sieger der asiatischen Championgsleaque), in Ungarn, Norwegen, Frankreich, Österreich, in den Vereinigten Arabischen Emiraten (Meister mit Al Jazzira) und in Deutschland, trainiert derzeit das Rheinlandliga-Team der HSG Hunsrück, das sich mit dem Lokalrivalen HSG Kastellaun/Simmern und dem TV Bitburg einen Dreikampf um den Titel liefert. Die Chancen der HSG Hunsrück stehen nicht schlecht, in diesem Jahr endlich den seit Jahren erhofften Aufstieg in die RPS Oberliga zu realisieren. Für sein „Hobby“ und seinen Beruf ist Dobardzijev viel mit Bus, Bahn und Auto unterwegs. Beruflich ist er an der Privaten Rackow-Schule in Frankfurt und der Freien Waldorf-Schule in Kastellaun tätig.
Dieser Trainerjob nimmt viel Zeit in Anspruch. Seit diesem Jahr habe ich auch eine Jugendmannschaft, manchmal sind die Spiele mit der Jugendmannschaft am Sonntag, die mit der ersten Mannschaft am Samstag. Ich fahre also mit Training und Spielen vier bis fünfmal in die Hunsrück. Der Zeitaufwand für diese Fahrten inklusive Training und Spielen schätze ich auf ungefähr 30 Stunden pro Woche. Dazu kommen noch die Fahrten zu meinen Schulen in Frankfurt und Kastellaun.
Die Liga ist dieses Jahr ziemlich stark, daher interessanter. Unser Ziel war es, im oberen Tabellenbereich zu sein, wo wir derzeit auch sind. Ich denke, dass die drei Teams, die sich an der Spitze hervorgetan haben, die gleichen Chancen auf den ersten Platz haben. Wir werden weiterkämpfen, doch am Ende beeinflussen viele Faktoren, wer am Ende Platz 1 innehaben wird.
Ich denke, dass meine Mannschaft mit kleinen Korrekturen das Potenzial der Oberliga hat und in der Oberliga gut abschneiden würde und dass die Mannschaft in der Oberliga lockerer wäre und besser spielen würde. Falls das nicht passiert, bin ich jemand, der nur nach vorne schaut: es geht immer weiter!
28.01.2023
Willi Oberbeck (60) unterstützt seit der Saison 2022/23 als Co-Trainer den Trainer der D- und C- Jugendmannschaften der JSG Trier/Igel und engagiert sich seit knapp 2 Jahren in einem Entscheidungsgremium der Handballabteilung der DJK/MJC Trier. Seine sportliche Laufbahn begann er 1974 in der D-Jugend der DJK/MJC Tier und durchlief dort alle Jugendmannschaften. Nach dem ersten Jahr im Seniorenbereich wechselte er für 3 Jahre zur TG Konz und kehrte 1985 zu seinem Stammverein zurück. Bereits während seiner aktiven Laufzeit war er in der Jugendarbeit tätig und betreute sowohl D- als auch A-Jugendliche. Im Jahr 2000 beendete er seine aktive Laufbahn und Beruf und Familie rückten in den Vordergrund. Der Kontakt zum Verein und zum Handball blieb jedoch über einen Stammtisch und Besuche der Spiele der DJK/MJC Trier mit ehemaligen Mitspielern erhalten.
1. Was hat Sie motiviert wieder im Handball aktiv zu werden?
Der Anstoß kam über einen unserer „Legendenstammtische“, wo wir sehr kritisch die Entwicklung im eigenen Verein, aber auch in der gesamten Region im Handball
diskutierten. Mitgliederschwund, Vereinssterben und das teilweise bereits vor der Corona Pandemie, motivierte nicht nur mich, sondern auch den einen oder anderen aus diesem Kreis der
Negativentwicklung gegenzusteuern. Letztendlich auch ein Stück Dankbarkeit dem Verein gegenüber der mir in meinem Leben sehr viel Freude und Halt geben konnte.
2. Wie schätzen Sie Handballbegeisterung der heutigen Kids im Vergleich zu Ihrer aktiven Zeit ein?
Früher war alles besser passt hier sicher nicht. Es herrscht ein komplett anderer Zeitgeist. Die Bereitschaft sich zu verpflichten ist aufgrund vielfältiger Angebote und der Schnelllebigkeit in der heutigen Gesellschaft nicht mehr so ausgeprägt. Schafft man es jedoch die Kids für unseren Sport zu begeistern ist vieles möglich. Aktuell bieten wir der C-Jugend 3 Trainingseinheiten in den Hallen in Trier West und in Igel an. Trotz erheblichen logistischen Anstrengungen für Kinder, deren Eltern und auch der Trainer haben wir eine sehr hohe Trainingsbeteiligung und damit auch die Chance individueller zu arbeiten.
3. Was wünschen Sie sich für den Jugendhandball in der MJC und der Region.
Als Verein wünscht man sich wieder eine „eigene“ Heimspielstätte, um eine stärkere Identifikation aufzubauen. Bis jedoch die Wolfsberghalle wieder zur Verfügung
steht wird es wohl noch etwas dauern. Aktuell sind Spiele und Trainingseinheiten über verschiedene Hallen wie Igel, Trier-West, Arena und Mäusheckerweghalle verteilt. Zusätzlich fehlen dem
Verein, und der Region leider ein Aushängeschild wie zuletzt die Miezen. Insbesondere der Mitgliederrückgang im weiblichen Jugendbereich spricht eine deutliche Sprache. Auf der anderen Seite ist der
DHB sehr aktiv und bietet Grundschulaktionstage und in diesem Jahr passend zur U21 WM in Deutschland eine Mini WM für E-Jugendliche an, um den Handballsport zu fördern. Vielleicht hilft ja auch
der positive Auftritt der deutschen Nationalmannschaft bei der Handball WM eine neue Begeisterung zu entfachen. Zu guter Letzt wünschen wir uns im Verein neben neuen Mitgliedern natürlich auch junge
motivierte Vereinsmitglieder, die sich der Jugendarbeit widmen wollen.
22.01.2023
Hans-Günter Schmitt (67) fing als Fußballer an, war ausgebildeter Torwart, wechselte dann aber zum Handball und zählt heute zu den erfahrensten Schiedsrichtern im Spielbereich Mosel/Eifel. „Ich stellte fest, dass Handball mich noch mehr berührte. Sehr spät fing ich in der zweiten Mannschaft der HSC Mertesdorf mit Handball an. Da ich ein ausgebildeter Fußballtorwart war stand auch sehr schnell fest, wo mein Einsatz in der Mannschaft war. Nach einen paar Jahren habe ich dann in der ersten Mannschaft gespielt. Es kam zur Fusion von HSC Mertesdorf mit der SG Ruwertal, wo ich dann auch weiterspielte. Neben dem aktiven Spielen trainierte ich eine Jugendmannschaft bis Mitte 2022 mit einer zweijährigen Unterbrechung in Grevenmacher (Lux). Durch den Schiedsrichtermangel in der HSG Mertesdorf7Ruwertal machte ich 1998 eine Schiedsrichterausbildung und bin noch immer gerne an der Pfeife. Nach einer Ausbildung als Zeitnehmer/Sekretär für höhere Klassen wurde ich da auch eigesetzt“, erzählt Schmitt
Ich habe die Anzahl der Spiele in einer Saison noch nicht gezählt, aber ich rechne ca. mit 35 Spielen.
Meine schönsten Erlebnisse als Schiedsrichter waren in der Zeit mit Björn Iversen im Gespann und als Sekretär bei einem A-Jugendländerspiel (Deutschland – Frankreich ) in Saarburg.
Es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht und wenn ich gesund bleibe, möchte ich in der nächsten Saison weiter machen. Ich freue mich das so viele Jungschiedsrichterinnen und Schiedsrichter eine Ausbildung gemacht haben und hoffe das sie nicht so schnell die Lust an der Pfeife verlieren.
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15.01.2023
Patrick „Paddy“ Wagner (53) trainiert seit 2020 die Damen der HSG Ruwertal, die sich in dieser Saison zur Spitzenmannschaft der Liga entwickelt haben und als Tabellenführer in die Weihnachtspause gingen. Bereits in der vergangenen Saison deutete sich die positive Entwicklung der jungen Ruwertaler Mannschaft an. Am Ende sprang der unerwartete vierte Tabellenplatz heraus. Wagner ist seit 1979 Mitglied der HSG Mertesdorf/Ruwertal, damals HSC Mertesdorf. Er trainierte von 1994 bis 2004 die Oberliga Damen seines Stammvereins, war von 2002 bis 2009 auch Trainer des Verbandsliga Teams der Männer, übernahm von 2010 bis 2013 den Trainerjob bei den Männer der HSG Biewer/Pfalzel in der Rheinlandliga, nach dem Abstieg bis 2017 das Verbandsligateam der HSG Biewer/Pfalzel.
Wenn wir es schaffen, gut aus der Winterpause rauszukommen bin ich zuversichtlich, dass wir am Ende der Saison ein Wort um die Meisterschaft mitreden können. Als Tabellenführer ist man natürlich der Gejagte und jeder möchte diesen natürlich stürzen. Dessen sind wir uns bewusst! Deshalb müssen wir voll konzentriert und mit ganzem Einsatz in jedes Spiel gehen. Eigentlich haben wir nur noch Endspiele.
Wenn man erfolgreichen und attraktiven Handball spielt, weckt das natürlich die Begehrlichkeiten anderer Vereine. Gleichzeitig sind wir aber auch eine Adresse für andere Spielerinnen, die gerne in der Rheinlandliga erfolgreich spielen möchten. Ich habe derzeit eine junge Mannschaft mit erfahrenen Spielern gemischt. Das macht mich zuversichtlich für die Zukunft. Leider haben wir keine A-Jugend, so dass es noch etwas dauert, bis wir die Eigengewächse integrieren können. Trotzdem sehe ich der Zukunft positiv entgegen.
Ich habe Damen und Herren trainiert, daher habe ich gute Vergleichsmöglichkeiten. Gleichzeitig muss ich aber sagen, dass ich im Herrenbereich eine gestandene und technisch versierte Mannschaft zur Verfügung hatte. Die Mädels sind wesentlich jünger und unerfahrener, deshalb sehr lernfähig. Als Trainer ist das etwas einfacher, aber auch intensiver. Damen geben das - glaube ich - ein Stück mehr zurück, durch ihre Einstellung und ihre Bereitschaft alles zu geben. Beides hat definitiv seinen Reiz. Mit jungen Spie6lern zu arbeiten macht unheimlich Spaß, da sie im technischen und taktischen Bereich noch nicht in einem Schema sind. Das gilt natürlich für Jungs wie für Mädels.
07.0.1.2023
Tobias Quary (24), trainiert die weibliche RPS Oberligamannschaft der HSG Wittlich und ist Co-Trainer des 3. Ligisten HSG Wittlich: „Das Handballspielen habe ich beim HSC Schweich gelernt und habe dort alle Jugendmannschaften bis zu den Senioren in der Rheinlandliga durchlaufen. Da ich bereits viele Verletzungsprobleme hatte, habe ich zusammen mit Petra Longen, von der ich die Basics des Trainerdaseins erlernt habe, verschiedene Jugendmannschaften trainiert. Im Jahr 2018 habe ich dann die Frauen in der Rheinlandliga übernommen. Nach einem Auslandsaufenthalt habe ich den Schritt zur Damenabteilung der HSG Wittlich gewagt, um den Sprung in den nächsthöheren Leistungsbereich zu schaffen“.
Zurzeit arbeite ich als hauptverantwortlicher B-Jugend Trainer in der RPS-Oberliga und als Co-Trainer der Drittligamannschaft von Thomas Feilen. Das heißt für mich sechsmal die Woche Training, zwei Spiele am Wochenende und die Vor- und Nachbereitung der Videoanalyse. Darüber hinaus bin ich als Stützpunkttrainer West (Raum Trier/Wittlich) des HV Rheinland tätig und unterstütze das Max-Planck-Gymnasium Trier, mit dem wir eine Kooperation als Landesstützpunkt haben, bei AGs und Wettkämpfen. Dadurch, dass ich noch nicht beruflich arbeite, lässt mir das Studium gewisse Freiheiten, meine Zeit einzuteilen, um diesen Aufwand leisten zu können. Nichtsdestotrotz ist dies, gerade in den Klausurenphasen, nicht immer einfach zu bewältigen. Man braucht sehr verständnisvolle Freunde und die ein oder andere Freizeitaktivität bleibt leider auf der Strecke.
Die Arbeit mit jungen, ehrgeizigen und wissbegierigen Menschen ist für mich sehr erfüllend. Es gibt mir die Möglichkeit, neben der handballerischen auch die menschliche Entwicklung der Mädels zu begleiten und aktiv zu unterstützen. Außerdem ist die Leistungsbereitschaft der Talente und der gestandenen Damenspielerinnen extrem hoch, was große Freude macht, wenn es darum geht, gemeinsam ein Projekt weiterzuentwickeln und Ziele zu verfolgen.
Ich fühle mich in Wittlich sehr wohl, habe noch einen Vertrag bis 2024. Die Zusammenarbeit mit Thomas und dem Vorstand um Axel Weinand, Stefan Rogowski und Normen Gössinger ist super. Für mich ist es wichtig, dass eine Progression zu erkennen ist und ich die Möglichkeit habe mich weiterzuentwickeln. Das ist in Wittlich absolut gegeben. Im letzten Jahr habe ich meine B-Lizenz im HV Rheinhessen abgeschlossen, die im Frühjahr durch den DHB bestätigt wird. Mittelfristig ist es mein Ziel die A-Lizenz zu erlangen, sollte das zeitlich und finanziell darstellbar sein.
01.01.23
Carsten Esdar (54) wurde Im Jahr 1986 in Wuppertal als Schiedsrichter ausgebildet. Bis zu seinem Umzug aus beruflichen Gründen 1995 nach Wesel, leitete er im Bereich Niederrhein Spiele. 1996 zog er berufsbedingt in den Hunsrück, war als Spieler und bis heute als Trainer tätig. 2014 hat er zu seiner Trainertätigkeit, auch das „Schiedsen“ wieder aufgenommen und pfeift heute mit seinem Gespann Partner Rene Vasek im Bereich des Rheinlandes.
Zurzeit bin ich Schiedsrichteransetzer im Rheinland für die Rheinlandligen Frauen und Herren, sowie für die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland Jugendspielklassen im Bereich des Rheinlandes. Des Weiteren setze ich alle Spiele für alle Spielkassen im Bereich Hunsrück/Nahe an.
Im Verhältnis zu den am Spielbetrieb teilnehmenden Mannschaften ist die Anzahl der gemeldeten SchiedsrichterInnen zu gering. Würden sich nicht Schiedsrichter bereit erklären samstags und sonntags zu pfeifen oder zusätzlich einzuspringen bei Ausfall, dann würden noch mehr Spiele unbesetzt bleiben. In dieser Saison ist es sogar vorgekommen, dass ein Damenoberligaspiel abgesagt werden musste, da keine SchiedsrichterInnen zur Verfügung standen. Erfreulich ist, dass es einige Neuausbildungen im Bereich Mosel-Eifel/Hunsrück-Nahe vor der Saison 2022/23 gab. Trotzdem reicht die Anzahl der SchiedsrichterInnen nicht aus, um alle Spiele besetzen zu können. Wünschenswert wäre es, wenn Spieler und Spielerinnen, die ihr aktive Laufbahn beenden, sich danach bereit erklären würden, als SchiedsrichterInnen tätig zu werden. Als Motivation: man braucht sich die Woche über nicht mehr zum Training zu quälen, pfeift am Wochenende ein Spiel und bleibt dem Handballsport erhalten.
Schön wäre es, wenn wir genügend Schiedsrichter zur Verfügung hätten, dann könnten die erfahrenen Unparteiischen die Neuen und insbesondere die Jugendschiris anleiten und unterstützen. Leider ist dies nicht möglich, da die zur Verfügung stehenden Schiris dazu keine Zeit haben, da sie Spiele pfeifen müssen. Wünschenswert wäre es, wenn alle Zuschauer und Zuschauerinnen, die Schiris lauthals während des Spiels kritisieren, selbst als SchiedsrichterInnen tätig werden würden. Dann hätten wir keinen Schiedsrichtermangel.
25.12.2022
Andrea Hennecken (51), Jugendleiterin bei der DJK St. Matthias, stammt aus einer Handball Familie. Der Vater hat klassisch mit Feldhandball gestartet, hat aber auch den Übergang in die Halle mitgemacht. Der Bruder spielte ebenfalls einige Jahre in der Halle. Dadurch ist auch sie zum Handball in Aachen gekommen. Nach einer sportlichen Pause stand er Tanzsport an erster Stelle, später noch mit Zertifizierung als ZUMBA Instructor. Durch den Umzug von Aachen nach Trier 2005 und der dazugehörigen Kindergartenzeit der beiden Kinder, ergab sich das Interesse ihnen und ihrem Umfeld den „Handball“ näher zu bringen. Daraus folgte dann der stetige Aufbau der Mini-Abteilung bei der DJK.
Wie sehen Sie den Minihandball im Spielbereich bei den Vereinen aufgestellt?
In unserer Region Mosel/Eifel haben wir 14 Vereine, die Minihandball anbieten. Das ist erst einmal mehr als erfreulich. Gerade unsere Minitrainerinnen und Minitrainer sind so engagiert, dass ich mir um unsere Minis keine Sorgen mache.
Wie hat die Corona Pandemie die Entwicklung des Minihandballs beeinträchtigt?
Lockdown, Lockerung. Lockdown. Lockerung. Das ist der Rhythmus, mit dem der Sport im vergangenen Jahr leben musste.
Ein Hü und Hott, ein Hoch und runter – das machte den Breitensportlern in vielerlei Hinsicht mürbe. Für unseren Minihandball war das ein großes Stück in die falsche Richtung. Das, was unsere
Trainerinnen und Trainer in den letzten Jahren aufgebaut haben, bekam einen großen Dämpfer. Fast zwei Jahre ohne Minitraining muss erst einmal aufgearbeitet werden. Die Kinder sind größer geworden,
einige zählen nicht mehr zu den Minis und Nachwuchs war natürlich keiner da. Es war eine Aufgabe, die sich aber alle gerne gestellt haben.
Was wünschen Sie sich für den Bereich Minihandball?
Vor allen Dingen keine monatelange Pause mehr! Ansonsten sind wir auf einem tollen Weg. Es finden immer mehr Kinder
den Weg in die Halle. Das zeigen auch die bereits in diesem Jahr veranstalteten Miniturniere. Und was nicht zu vergessen ist, dass auch unsere Jugendlichen sich für die Minis interessieren und beim
Training unterstützen möchten. Da können wir nur positiv in die Zukunft blicken. So kann es weitergehen!
18.12.2022
Martin Bach (52), im Handball aktiv seit dem 6. Lebensjahr beim TuS Kleinich, ab 1981 in der HSG Irmenach-Kleinich. Nach Ende der aktiven Laufzeit 2001 Trainer bei der HSG bis 2006 (Herren 1 und Herren 2).
Ab 2014 nochmal Einstieg als Trainer bei der jetzigen HSG Hunsrück (Damen 2, Herren 2 und weibl. A-Jugend) bis 2022. Sportliche Erfolge: 7x Jugend Rheinlandmeister, ab 1990 in der 1. Herrenmannschaft HSG IKH, zweimal Meister und Aufsteiger Oberliga Rheinland und acht Spieljahre in der Regionalliga (dritthöchsten Handballliga). Erfolgreichster Saisonabschluss 1994 als Tabellenfünfter in der Regionalliga West, Staffel Süd.
Parallel dazu ehrenamtliche Vorstandstätigkeit im TuS Kleinich (seit 2000 bis 2020) und bei der HSG Irmenach-Kleinich-Horbruch (seit 2010 bis dato). 1. Vorsitzender des Fördervereins HSG seit 2013 bis dato.
Welche Aufgaben im Verein nehmen Sie ehrenamtlich wahr und wie hoch schätzen Sie den wöchentlichen Zeitaufwand?
Derzeit verantworte ich als Vorsitzender des Fördervereins gemeinsam mit meinen Mitstreitern das Sponsoring der HSG Irmenach-Kleinich-Horbruch. Darüber hinaus bin ich auch Teil des Gesamtvorstandes der HSG IKH. Zusätzlich bin ich im Team „Sportliche Leitung“ der HSG Hunsrück tätig. Die HSG Hunsrück zählt zu den mannschaftstärksten Vereinen im Verband. Über den wöchentlichen zeitlichen Aufwand habe ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht. Der Aufwand schwankt, durchschnittlich schätze ich ihn auf 6-8 Stunden die Woche. Das geht nur mit Verständnis und Unterstützung meiner Familie. Da ich in einer handballverrückten Familie aufgewachsen bin und meine Frau Carmen selbst auch erfolgreich Handball gespielt hat und beide Töchter in unserer zweiten Damenmannschaft spielen, ist dies gut vereinbar.
Wo sehen Sie die Probleme, junge Menschen für ein Ehrenamt zu begeistern?
Oft wird der Faktor Zeit vorgeschoben. Zum einen sind viele Personen, die in Frage kommen, aktuell im Handballsport als Spieler oder Trainer aktiv und darüber hinaus beruflich und privat stark eingebunden. Zum anderen kommt hinzu, dass man mit der Übernahme eines Ehrenamtes nicht nur einige Stunden Zeit investiert, sondern auch Verantwortung übernimmt. Es werden gelegentlich Entscheidungen getroffen, die nicht unbedingt populär sind und für die man gegenüber anderen geradestehen muss. Ich bin der Meinung, dass dazu viele Leute fähig sind - gerade auch aus der jüngeren Generation, die sich aber aktuell noch scheuen, solche Aufgaben zu übernehmen. Aber leider sind es nicht nur die jungen Menschen, die sich schwertun im Verein zu engagieren. Was mich besonders nachdenklich macht, ist die Tatsache, dass ehemalig Aktive im mittleren Alter, die jahrelang von dem Einsatz anderer profitiert haben, wenig bereit sind, sich in der Vereinsarbeit zu engagieren.
Was muss geschehen, dass mehr Bereitschaft zu ehrenamtlicher Tätigkeit besteht und die Vereine beruhigt in die Zukunft blicken können?
Es muss ein Umdenken in den Köpfen vieler Sportbegeisterter stattfinden – egal ob aktiv oder inaktiv. Dabei ist das Wichtigste, dass die ehrenamtliche Arbeit wieder mehr wertgeschätzt wird und nicht als selbstverständlich hingenommen wird. Es geht in einem Verein nicht nur um sportliche Erfolge, sondern auch um die Förderung von Kindern und Jugendlichen und darum, allen Generationen eine Möglichkeit zu bieten, ein Teil einer Gemeinschaft zu sein. Insbesondere im Jugendbereich investieren wir viel Zeit und Geld, um nachhaltig über alle Altersklassen Handballsport anbieten zu könne. Daher sollte jeder, der seine Kinder oder Enkelkinder Handball spielen sehen möchte, das Vereinsleben unterstützen. Dabei mitzuhelfen ist nicht nur Arbeit, es ist auch eine notwendige und erfüllende Aufgabe in einem Team, die sehr viel Spaß machen kann. Und genau so muss das auch vom Umfeld gesehen werden. Solange das nicht passiert, werden die Nachwuchsprobleme bleiben.
11. Dezember 2022
Andreas Vucenovic (34), Elektromeister, fing mit 6 Jahren beim Tus Pallien an. Trainer waren Klaus "Muja" Schenten und Volker Adrian. Er durchlief die Jugendmannschaften bis zur A-Jugend. Mit Beginn seiner Ausbildung legte er mit 18 Jahren eine längere Pause ein, die 10 Jahre später endete, als er zum HSC Igel wechselte. Unter Trainer Helmut "Eier" Schmitz, der zu dem Zeitpunkt auch Trainer der 1. Männermannschaft war, fand Vucenovic den Weg in die erste Herrenmannschaft, ist dort der älteste Feldspieler, „aber nicht der Unfitteste“ (Zitat Vucenovic)
Weshalb engagieren sie sich im Vorstand des HSC und was sind Ihre Aufgaben?
Ich helfe, wo ich kann, war immer schon ein hilfsbereiter Mensch. Ich hatte mich bereits in die Vereinsarbeit eingebracht und als der damalige Vorstand sich nach längerer Amtszeit zurückzog, übernahm ich gerne eine Posten. Mit meinen drei anderen Vorstandskollegen bilden wir ein tolles Team aus aktiven Handballern unserer Seniorenmannschaften. Meine Hauptaufgabe ist der Spielbetrieb aller Mannschaften. Hinzu kommt, dass ich Ansprechpartner für z.B. die Verbandsgemeinde oder die anderen Vereine im Dorf bin, dazu Busfahrten zu Auswärtsspielen, aber auch unser Saisonabschlussfest oder Turniere zu planen und zu organisieren. Wir unterstützen uns im Vorstand gegenseitig und auch die Mitglieder sind eine große Stütze. Mit meiner Freundin, die ebenfalls im Vorstand ist, kümmere ich mich auch um die Mitgliederverwaltung. Der Rückhalt der Mitgliederschaft bekräftigt uns in dem, was wir als Vorstand tun. Oder wie unser SocialMedia-Verantwortlicher Sascha immer schreibt: #nurgemeinsamsindwirderhsc
Wie sehen Sie die sportliche Perspektive des Vereins?
Diese Saison hätte für unsere 1.Herrenmannschaft nicht besser starten können. Mit unserem Trainer Heinrich Mainz, der von uns Harald genannt wird, haben wir einen erfahrenen ehemaligen Spieler gewinnen können, der uns mit seinem Wissen und Verständnis vom Handballspiel eine attraktive und erfolgreiche Spielweise angeeignet hat. Gemeinsam mit unserem starken Angriff, aber auch unserem sehr guten Deckungsverband, sehen wir uns am Ende der Saison unter den Top 5 der Verbandsliga. Daneben haben wir eine zweite Herrenmannschaft und eine Damenmannschaft, die in der vergangenen Saison Bezirksligameister wurde. Neue Spieler sind bei allen Mannschaften immer gerne willkommen.
Was müsste sich ändern, damit mehr Kinder und Jugendliche zum Handball insbesondere beim HSC finden?
Derzeit haben wir gemeinsam mit der DJK/MJC Trier vier Mannschaften: eine gemischte E, eine männliche D und B, sowie eine männliche C Jugend, die aktuell in der Rheinlandliga spielt. Dazu hat unser Verein zwei Minimannschaften. Die jüngeren Super-Minis, die bereits ab 5 Jahren anfangen können, nehmen mit viel Spaß und Motivation an den Miniturnieren teil. Dies gilt ebenfalls für die älteren Minis ab Grundschulalter. Für sie wollen wir aber zur kommenden Saison eine eigene E-Jugend des HSC Igel melden. In den letzten Wochen haben wir gemeinsam mit den Grundschulen aus Igel, Zewen und Trierweiler drei Grundschulaktionstage veranstaltet und konnten Werbung für den Handballsport machen. Die Kinder hatten viel Spaß und einige haben bereits den Weg zu uns gefunden. Leider ist es sehr schwierig, Trainer zu finden, was uns immer wieder vor Herausforderungen stellt. Glücklicherweise haben sich nun einige aktive Seniorenspieler gemeldet, die zumindest zeitweise, eine Mannschaft trainieren, doch dauerhaft müssen wir Trainer finden, die sich im Jugendbereich dauerhaft engagieren.
03. Dezember 2022
Ralf Otto, Physiotherapeut und Heilpraktiker (55), begann mit neun Jahren als Torwart mit dem Handball. Die Jugendabteilung des TuS 05 Daun war im Aufbau und sein Klassenlehrer Rainer Schwab „rekrutierte“ alle Jungs in der Klasse zum Handball. Es entwickelte sich eine erfolgreiche Jugendmannschaft, die zum großen Teil als Senioren lange den Stamm den 1.Herrenmaschaft bildete. „Mein sportliches Highlight war, zwei Jahre Teil der Dauner Regionalliga-Mannschaft gewesen zu sein. Als meine beiden Söhne vor 22 Jahren ins handballreife Alter kamen, habe ich meine aktive Karriere beendet und bin so über den Posten des Minitrainers in die Jugend- und Abteilungsarbeit reingewachsen. Bis heute bin ich als Jugendtrainer aktiv und war lange Zeit Jugendleiter“
Wie sehen Sie die allgemeine Entwicklung der Jugendlichen aufgrund des vielfältigen Freizeitangebotes (Internet, Playstation, Konsolen, Fernsehen) versus Sport im Allgemeinen?
Dass Internet und Co haben bei den Kindern und Jugendlichen vor allem negative Auswirkungen auf die motorische Entwicklung und das werden alle Trainer zunehmend beobachten. Motorische Defizite sind fast alltäglich. Ich bezweifle, dass wir diese Entwicklung umkehren können. Die Förderung und Verbesserung der motorischen Grundeigenschaften ist von jeher fester Bestandteil in allen Sportarten. Heute muss man diesem aber mehr Raum und Zeit geben, oft zu Lasten sportartspezifischer Elemente.
Reicht die Förderung des Handballnachwuchses mit den vorhandenen Lehrgangsmaßnahmen im HVR aus, was könnte verbessert werden?
Die letzten Ergebnisse der Auswahlmannschaften zeigen, dass die Förderung der Talente passt. Der Abstand zu anderen Verbänden wurde verkleinert, zum Teil ist man aktuell sogar besser. In den letzten Jahren sind immer wieder Talente aus dem Rheinland in höhere Auswahlmannschaften berufen worden oder spielen in der Jugendbundesliga. Insofern kann man aus sportlicher Sicht wohl zufrieden sein. Was die Organisation rund um die Maßnahmen angeht, wie informiert wird, wie auf Anfragen reagiert wird, da ist meiner Meinung nach noch ganz viel Luft nach oben. Ich höre immer wieder Beschwerden von Eltern, dass der Informationsfluss eine Katastrophe ist. Durch jüngste, eigene Erfahrungen kann ich das leider nur bestätigen. Die Möglichkeiten der inzwischen nicht mehr ganz so neuen Medien, werden offensichtlich nicht genutzt.
Wie könnten Trainerfortbildungen für Jugendtrainer effektiv gestaltet werden?
Die Ausbildung der Lizenztrainer ist inhaltlich zufriedenstellend. Doch mangels Angebot muss die meiste Arbeit in den Vereinen stattfinden. Wichtig sind lizensierte Trainer, die den Übungsleiternachwuchs anleiten und begleiten und vereinsinterne Fortbildungen durch erfahrene, ausgebildete Trainer. Dazu regelmäßiger Input von außen, um auf dem aktuellen Stand der Trainingslehre und Methodik zu bleiben. Daneben Durchführung von Handballcamps mit externen Trainern. Idealfall ist ein hauptamtlicher Trainer, der das alles koordiniert. Dafür braucht es die entsprechende Manpower und die finanziellen Mittel. Ein Teil der Vereine verfügt über diese Möglichkeiten, was sich in Quantität und Qualität der Mannschaften widerspiegelt. Das Angebot des Verbands kann und muss verbessert werden. Mehr C-Lizenz Lehrgänge, um den Einstieg überhaupt zur ermöglichen, mehr Workshops und Fortbildungen auch für Trainer ohne Lizenz. Lizenzlehrgänge auch für Interessierte, die nicht die Möglichkeit haben, ein oder zwei Wochen Urlaub für eine Ausbildung zu nehmen. Der Verein sollte auch zu den Vereinen gehen, anstatt darauf zu warten, dass die Vereine zu ihm kommen. Ich kann mir auch ein vereinsübergreifendes Trainernetzwerk als Modell der Zukunft vorstellen.
26.11.2022
Daniel Ludes (39 Jahre), Schreiner, zurzeit Spielertrainer der 2. Mannschaft, dazu im Vorstand des SV Neuerburg begann mit 12 Jahren mit dem Handball, spielte gleichzeitig Fußball und Tischtennis. Als 17-jähriger unter Trainer Rudi Engel kam er zum ersten Einsatz im Seniorenbereich beim SV Neuerburg. Als die Mannschaft des SV Neuerburg 2002 aufgelöst wurde, wechselte er zum TV Bitburg in die Verbandsliga, kehrte aber 2004 wieder zum SV Neuerburg zurück, spielte dort bis 2006. „Von 2006 - 2011 spielte ich dann in Prüm, eine sehr schöne Zeit trotz des Abstiegs aus der Rheinlandliga in die Verbandsliga. Auch heute habe ich noch Kontakt mit ehemaligen Spielern aus dieser Zeit“, erinnert sich Ludes, den es 2011 wieder zu seinem Stammverein zurückzog, mit dem er in die Verbandsliga aufstieg. Als Spielertrainer bei den Herren und mehrere Jahre als Trainer der weiblichen B-Jugend, die ich bis in Damenbereich begleitet habe, konnte man 2016 bei den Herren Bezirksligameister und bei weiblichen A-Jugend Vize-Rheinlandmeister feiern. 2018 kam dann die Fusion zwischen dem SK Prüm und dem SV Neuerburg. Die 1. Mannschaft trat in der Rheinlandliga und die 2. Mannschaft in der Landesliga als HSG Eifel an. „Mitte der Saison musste ich kürzertreten und betreute die 2. Mannschaft in der Landesliga als Art Spielertrainer. Zum Ende der Saison erklärte ich meinen Rücktritt. Zur aktuellen Saison habe ich nochmal angefangen, da die von mir trainierte A-Jugend in den Seniorenbereich gewechselt ist. Ich hatte Ihnen versprochen, dass ich nochmal spiele, wenn alle dabeibleiben“, verrät Ludes.
Weshalb hat es der SV Neuerburg nicht aus eigener Kraft geschafft, eine spielfähige Mannschaft zu halten?
Einige Spieler beendeten ihre Karriere aus verschiedenen Gründen. Hinzu kam, dass viele Spieler, die wir durch die Jugend bis in den Seniorenbereich
durchgebracht haben, zum Studium mussten. Der zeitliche Aufwand und auch die teils weiten Strecken für Training und Spiele waren zu groß. 2017 bekamen wir nur 10 feste Zusagen für die Saison und im
Jugendbereich hatten wir nur eine männliche D-Jugend in der Hinterhand. Das waren die Gründe für die Bildung der HSG/JSG Eifel um im Senioren- und Jugendbereich gut aufgestellt zu sein. 2019 kamen
dann die Damen zur HSG hinzu. Leider ist es da ähnlich gelaufen. Berufliche Veränderungen, Studium und andere Gründe führten zur Abmeldung der Damenmannschaft zur Saison 2021/22
Welche Erinnerungen verbinden Sie mit der Prümer Zeit?
Trotz des Abstiegs aus der Rheinlandliga damals nur Gute. Seien es nach dem Freitags-Training die längeren Aufenthalte in Bernd's Eck (ein kleiner Raum in der
Halle mit Kühlschrank mit genug Flüssignahrung von der guten Seele und Edelfan des SK Prüm Bernd Thekat). Die Auswärtsfahrten mit dem Bus und dem damaligen Fanclub. Auch wenn es sportlich nicht immer
gut lief und viele Veränderungen anstanden, habe ich dort 5 Jahre gespielt. Auch die Mannschaftsfahrten waren immer top. Mit vielen Spielern von damals habe ich heute noch Kontakt, nicht nur
durch die HSG.
Wie sehen Sie die Entwicklung der HSG perspektivisch?
Eine schwierige Frage! In dieser Saison ist eine positive Entwicklung festzustellen. Zwei Herrenmannschaften nehmen am Spielbetrieb teil. Im Jugendbereich haben
wir Zuwachs, doch wie das in ein oder zwei Jahren aufgrund der Altersstruktur im Herrenbereich und der Studierenden aussieht, ist schwer zu sagen. Falls es immer schwerer werden sollte,
Jugendmannschaften zu bilden, muss man sich Gedanken machen. Eine große HSG mit Bitburg vielleicht? Eventuell auch nur im Jugendbereich wie es in Trier zwischen MJC Trier und Igel schon der Fall
ist. Wir werden weiterhin versuchen, Kinder und Jugendliche für den Handball und das Vereinsleben zu begeistern. Aber erstmal sind wir alle froh, wenn wir eine Saison ohne Unterbrechungen und
Beschränkungen haben.
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19. November 2022
Hans-Jürgen Enders (68) fand erst durch den eigenen Nachwuchs zum Handballsport. Aufgewachsen auf einem alleinliegenden Bauernhof, war es ihm in der Jugend nicht möglich, selbst aktiv einen Mannschaftssport auszuüben. Seinem Nachwuchs wollte er diese Möglichkeit geben und so kam er über seinen Sohn Florian (Spieler in der Rheinlandliga beim TV Bitburg) zum Handball
Wie kamen sie zu ihren ehrenamtlichen Funktionen im Handball?
Florian begann mit sechs Jahren bei den Bitburger Minis, als mein Freund Michael Reissdörfer mit Weggefährten die Jugendarbeit im Bitburger Handball neu organisierte. Dank sehr engagierter und motivierender Trainingsarbeit fand sich damals schnell eine große Zahl von ballsportbegeisterten und talentierten Kindern zusammen. Der harte Kern dieser damaligen Minis blieb zusammen, weitere talentierte Junghandballer kamen hinzu. Und diese begeisterungsfähige Truppe entwickelte sich im Laufe der Jahre unter der Betreuung unserer Jugendtrainer, allen voran Thomas Lauer, sehr positiv. Damit wuchs selbstverständlich auch der Bedarf an Betreuungspersonen für den gesamten organisatorischen Bereich. Und so begeistert wie die Kinder und Jugendlichen bei der Sache waren, zogen zum Glück auch viele Eltern als Betreuer mit. Und so bin ich zum Handball gekommen und bis heute gerne dabei.
Welche Funktionen üben sie seit wann für den TV Bitburg aus und was sind ihre Aufgaben?
Das begann zunächst damit, bei allgemeinen organisatorischen Dingen zu helfen, wie Hallendienste bei den Heimspielen, Fahrten zu den Auswärtsspielen, Begleitung der Jugendlichen bei Trainingsveranstaltungen oder Turnieren, Die Aufgabenvielfalt wuchs mit der Zahl der Jugendmannschaften im Spielbetrieb ständig. Seit etwa 15 Jahren bin ich für die Finanzen der Handballabteilung innerhalb des Turnvereins Bitburg verantwortlich. Aus dieser Funktion heraus liegt es auch nahe, dass ich heute ein Bindeglied zwischen der Handballabteilung und den Verantwortlichen des Hauptvereins bin. Aus diesem vertrauensvollen Miteinander ergeben sich eine Reihe organisatorischer Aufgaben, wie z.B. in den zurückliegenden Jahren die Berücksichtigung der Corona bedingten Auflagen und daraus resultierenden Einschränkungen beim Trainings- wie Spielbetrieb, oder aber auch das Bemühen um die in der Stadt Bitburg derzeit umständehalber viel zu knappen Hallenkapazitäten für den Vereinssport. In der laufenden Saison sind wir mit sechs Jugendmannschaften und drei Seniorenteams, sowie den Minis, im Spielbetrieb, insgesamt rund 150 Aktive, und benötigen dafür sowohl Spielstätten als auch Trainingskapazitäten. Seit 2005 bin ich in einem eingespielten Team von freiwilligen Helfern als Zeitnehmer oder Sekretär in der Schiedsrichterassistenz bei Pflichtspielen im Einsatz.
Wie lange möchten sie in ihren Funktionen weiterarbeiten?
Solange mir diese Tätigkeit Spaß macht, meine Gesundheit es mir erlaubt, und solange wie ich das Gefühl habe, mit meinem Einsatz der Bitburger Handballgemeinde helfen zu können.
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12. November 2022
Sven Thiesen (53), bei Husum aufgewachsen, begann 1974 als Handballer beim TSV Ostenfeld, durchlief alle Jugendmannschaften und war dort bis 1989 aktiv. Er stammt aus einer Handballer Familie, von denen 4 Cousins bei der SG Flensburg-Handewitt in der Bundesliga spielten, sowie sein älterer Bruder in der Regionalliga-Nord. Bereits mit 14 Jahren sammelte Thiesen Erfahrungen als Trainer, wurde mit 16 Jahren Schiedsrichter. Studienbedingt unterbrach er seine „Karriere“, begann 1991 sein Studium der Fremdenverkehrsgeographie in Trier und bekam Kontakt zur Trierer Handballszene durch die Handball AG der Uni, die Petra Orth leitete. In einem Trainingsspiel gegen St. Mathias Trier lernte er Michael „Rinne“ Rinnenburger kennen. Im Kreise der „Eingeborenen“ erlernte er schnell das „Trierisch“. Die Integration des „Fischkopps“ gelang handballerisch und menschlich. Natürlich trug das eine oder andere „Bitburger“ oder die eine oder andere Porz Viez in der damaligen Handballer Kneipe „Inflagranti“ zur Integration bei! 1994 brach er sich das Grundgelenk des Daumens und in der Praxis von Jinan Al-Shok behandelte ihn Melanie so fürsorglich, dass sie später seine Frau wurde. Bis zum Ende des Studiums 1997 spielte Thiesen bei „Matheis“ und der Aufstieg in die Oberliga war ein Highlight. Von 1997-1999 zog es ihn beruflich zurück nach Nordfriesland. „Jedoch weiß man: eine Frau zieht mehr als 10 Pferde und im März 1999 ging es zurück nach Schweich, wo ich seitdem Geschäftsführer der Tourist-Information Römische Weinstraße bin“. Nach der Rückkehr spielte er in der 2. Mannschaft der HSG Biewer-Pfalzel, bevor es 2001 zum HSC Schweich ging, mit dem er 2008 in die Rheinlandliga aufstieg. Nach dem Riss der Achillessehne endete die aktive Karriere 2008 nach 34 Jahren. Es folgten viele ehrenamtliche Tätigkeiten im HSC: von 2010-2019 trainierte er abwechselnd von der E- bis B-Jugend. Parallel zur Trainertätigkeit ist er seit 2008 im Vorstand in verschiedenen Posten aktiv als Jugendwart, Geschäftsführer und seit ca. 10 Jahren 2. Vorsitzender.
Warum engagieren Sie sich im Verein und warum ist das Ehrenamt im Sport so wichtig?
Ich möchte dem Sport etwas zurückgeben, engagiere mich seit 2008 im Verein. Wir haben im Zuge der Sanierung der Stefan-Andres-Halle erlebt, dass der für Jugendliche wichtige Sport hintenanstehen muss. Die Zukunft des HSC hing 2018 am seidenen Faden. Die Verbandsgemeinde Schweich sprang in die Bresche, baute eine temporäre Sporthalle. Unser unermüdlicher Einsatz als Verein mit fast 400 Mitgliedern hat sich gelohnt und selbst Corona hat den Verein nicht an den Rand des Ruins gebracht. Wir haben 13 Jugendmannschaften und 2 Seniorenteams. Ohne Ehrenamt haben Vereine keine Chance, Vereinsarbeit ist aber kein Selbstläufer.
Wie sehen Sie die Entwicklung des HSC Schweich und des Handballs in der Region?
Die Entwicklung des Vereins im Jugendbereich ist positiv, doch die Gesamtentwicklung im Rheinland ist ernüchternd. Die Zahl der Mannschaften ist rückläufig und handballerische Hochburgen bieten nur noch wenige Jugendmannschaften auf. Bei aller Leistungsorientierung muss man sich bewusst sein, dass wir in der „Handballdiaspora“ leben. Gerade nach Corona ist es wichtig, dass Jugendliche Spaß am Handball haben und sich Freundschaften fürs Leben bilden können. Wir merken, dass die Jugendlichen sich mannschaftsübergreifend füreinander interessieren und bereit sind, im Verein Aufgaben zu übernehmen. Das macht Vereinsleben aus und das sind positive Erfahrungen, die einem im Leben helfen können. Leider verlassen immer mehr Spieler und Spielerinnen nach Ende der Schulzeit die Region studien- oder berufsbedingt.
Warum sind Sie nach 27 Jahren Pause 2016 wieder als Schiedsrichter an den Start gegangen?
2016 gab es Schiedsrichtermangel und es reifte die Idee, ehemalige Aktive vereinsintern auszubilden. Meine Erfahrungen mit Schiedsrichtern als Trainers waren nicht immer positiv. Die Schiedsrichterausbildung hat mir neue Regelinterpretationen nähergebracht und die Sichtweise eines Schiedsrichters im „Eifer des Gefechts“ kann durchaus von der eines Trainers abweichen. Die Erfahrungen als aktiver Spieler sind in Spielsituationen hilfreich, aber man lernt jedes Spiel dazu. Wenn die Mannschaften merken, dass man als Schiedsrichter Fehler zugibt und versucht die Dinge objektiv zu sehen, dann laufen die Spiele in der Regel gut ab.
5. November 2022
Klaus Wenner (62) ist der Schiedsrichter des Spielbereichs Mosel/Eifel, der im Jahr die meisten Spiele leitet.
Mit 7 Jahren begann Wenner seine Sportlerlaufbahn als Fußballer beim SV Konz, wechselte mit 12 Jahren zur TG Konz in die Handballabteilung. Zwei Jahre spielte er sowohl Fußball als auch Handball, entschied sich dann aber für den Handballsport. „Doch mein Herz schlägt weiterhin auch für den Fußball. Seit 57 Jahren gehe ich zu jedem Heimspiel unserer Eintracht“. Mit 20 Jahren wechselte Wenner dann zur Fortuna Saarburg, spielte dort 13 Jahre lang in der ersten Mannschaft und „das war die schönste Zeit in meinem Leben“ (Zitat Wenner). Auch als Trainer sammelte Wenner Erfahrungen, trainierte zwei Jahre die erste Mannschaft des SV Igel Liersberg und etliche Jahre die HSG Mertesdorf/Ruwertal. Als Spieler war er noch aktiv in der „legendären 3. Igeler Mannschaft“, in der bis 2008 aktiv war und dort seine Spielerkarriere beendete.
Seit wie vielen Jahren sind Sie als Schiedsrichter unterwegs?
Ich pfeife seit 32 Jahren für Saarburg. Aufgrund des Schiedsrichtermangels habe ich dort zugesagt und leite seitdem 70-80 Spiele in der Saison. Da kommen schon 2500 Spiele in der gesamten Zeit im Zeitraum September bis Mai zusammen und rund 4.000 Kilometer pro Saison. 1990 habe ich mit Michael Wellenberg als Partner angefangen, der 1992 aufhörte. Ab diesem Zeitpunkt bis 2012 leitete ich gemeinsam mit „Jupp“ Schmitt die Spiele und seit 2017 mit Fred Lauterbach. Wir pfeifen alle Klassen bis zur Rheinlandliga der Männer und der Frauen. „Wenn die Knochen halten, will ich weitermachen. Mit 71 Jahren wäre dann aus Altersgründen Schluss“.
Wie sehen Sie die Entwicklung im Schiedsrichterbereich, der zuletzt durch die hohe Zahl von neuausgebildeten Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter für positive Schlagzeilen sorgte?
Es ärgert mich sehr, dass Eltern, Trainer und Zuschauer so wenig Verständnis für die Jungschiedsrichter haben. Hier müsste mehr Einsicht und Disziplin vorhanden sein, damit die Nachwuchsschiedsrichter nicht schon frühzeitig die Lust verlieren und aufhören. Ich wünsche mir, dass unser Nachwuchs hier eine faire Chance bekommt.
Als Schiedsrichter haben Sie Einblick in die Entwicklung des Handballsports. Was wünschen sie dem Handball?
Zunächst halte ich es für dringend erforderlich, dass Vereine, die Meister werden, auch ihr Aufstiegsrecht wahrnehmen. Ginge es nach mir und ein Verein verzichtet, müsste er automatisch absteigen. Was mir Sorge bereitet, ist die Tatsache, dass Mannschaften auswärts weniger Spieler auf der Bank und der Platte haben als in den Heimspielen. Das ist eine Frage des Engagements der heutigen Jugend, wo ich bereits in den Jugendklassen einen Rückgang der Mannschaften sehe. Ich hoffe, dass sich dieser Trend noch umkehrt.
29.10.22
Holger Sittmann (49) war als Basketball Spieler und Trainer aktiv bei TuS Mosella Schweich, Basketball Trainer der Regionalliga Damen und der U16 Basketballer DJK/MJC Trier. Er ist Gründer der Ballschule für Kinder in Trier, als Trainer in der Grundschule Feyen wurde er zweimal Stadtmeister im Handball und im Basketball Sieger der Gladiators Grundschulliga. Er initiierte vereinsübergreifende Kleingruppentrainingseinheiten im Handball und trug maßgeblich zur Gründung der JSG Post Trier/TV Hermeskeil bei.
Wie kam es zur JSG Post Trier/TV Hermeskeil im Jugendbereich?
Unser Anspruch ist, Kindern früh durch qualifizierte Trainer und Trainerinnen ein anspruchsvolles Training anzubieten. Die JSG setzt sich aus Spielerinnen aus Hermeskeil und Trier zusammen, die sich in den unterschiedlichen Handballcamps kennen lernten. Während zu Beginn der JSG die Hermeskeilerinnen die Mehrheit der Spielerinnen und wir (PST) die Trainerinnen und Trainer stellten, veränderte sich dies durch fünf neue Spielerinnen aus Trier, die plötzlich vereins- und betreuungslos waren.
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Marcus Anderson?
Marcus lernte ich zu seiner Trainerzeit in Schweich kennen und es entstand eine bis heute währende Freundschaft. Ich war als Trainer im Basketball
tätig und wir haben unsere sportlichen Wege stets mit großem Interesse verfolgt, haben uns über gemeinsame Trainingselemente und Einheiten austauschen können. Bei der Handball WM der
Frauen 2017 in Trier schauten wir uns Spiele gemeinsam an, und ich habe ihm meine Ideen und Vorstellungen erläutert, von denen er so begeistert war, dass er sich bei uns
engagierte. Er war begeistert von den Mädels, die voller Dankbarkeit das neue und anspruchsvolle Training genießen. Selbst in der Corona Zeit haben wir in Einzel- und Kleingruppen
Trainingseinheiten im Rahmen des Erlaubten angeboten und konnten so viele Spielerinnen in der JSG beim Handball halten.
Was sind die künftigen Ziele?
Primäres Ziel ist es, langfristig Kindern und Jugendlichen ein adäquates Training anzubieten, in dem sie Raum haben, sich sportlich
zu entwickeln. Langfristig ist es unser Ziel, attraktiven und leistungsorientierten Frauenhandball in Trier anzubieten. Es ist uns bewusst, dass dies ein schwieriger und langer Weg ist, den
wir bewältigen wollen und dass wir das alleine nicht schaffen können, auf die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen angewiesen sind. Doch noch dominieren eigene Vereinsinteressen. Neben der
sportlichen Expertise haben wir auch einen pädagogischen Anspruch an unsere Trainer. Kinder können sich nur verbessern, wenn sie Spielzeit bekommen und Verantwortung übernehmen dürfen, dabei
steht das unbedingte „Siegen-müssen“ nicht im Vordergrund.
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3 Fragen 3 Antworten
23.10.2022
Michael „Hemmi“ Hemmes (1969) aus Kasel begann 1988 beim HSC Mertesdorf mit dem Handball. Der gelernte Gärtnermeister arbeitet seit über 20 Jahren als Fachbereichsleiter in der beruflichen Bildung von jungen Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Aktiv spielte er 34 Jahre, steht derzeit noch als „Backup“ bei der HSG Mertesdorf/Ruwertal 2. Mannschaft zur Verfügung. Als Trainer war er 12 Jahre lang für die zweite und dritte HSG Mannschaft verantwortlich. Zwischenzeitlich spielte Hemmi 7 Jahre in der legendären 3. Mannschaft des SV Igel Liersberg, die mit einem Altersdurchschnitt von über 40 Jahren noch den sportlichen Aufstieg in die Verbandsliga erreichten. Seit 1992 ist er Schiedsrichter, davon 25 Jahre im HVR Kader. Diverse Ehrenämter und sportliche Funktionen wie Spielwart und Vorstandsmitglied im Verein, Mitglied des Verbandsschiedsrichterausschusses, Beauftragter für das Beobachtungswesen im HVR, Schiedsrichter, Schiedsrichterbeobachter, Stellvertretender Schiedsrichterwart Eifel/Mosel nimmt der positiv Handballverrückte Hemmes ein.
Welche Aufgaben kommen als Spielwart der HSG Mertesdorf/Ruwertal auf Sie zu?
„Noch vor Beginn der Coronapandemie haben wir bei der HSG Mertesdorf/Ruwertal einen Neuanfang begonnen und fast alle Mitglieder des Vorstandes neu besetzt. Unser Ziel war und ist es, den Verein für die Zukunft aufzustellen und allen Mitgliedern eine gute Basis für Handball und Vereinssport allgemein zu bieten. Dies ist uns nach meiner Sicht bisher auch gut gelungen. Grundlage hierfür war und ist, dass wir im Vorstand alle gemeinsam am gleichen Ziel arbeiten und uns gegenseitig unterstützen. Meine originäre Arbeit als Spielwart ist hier nur ein Teil davon. In dieser Funktion ist mittlerweile aber viel Spontanität gefragt. Die Erstellung eines Spielplanes für die Saison ist noch der geringste Aufwand. Viel mehr Arbeit machen die ständigen Spielverlegungen, kurzfristige Passanträge, Emails mit Verantwortlichen anderer Vereine, die Organisation von Hallendiensten und vieles mehr. Dies alles hat gerade in den letzten beiden Jahren extrem zugenommen und bringt sowohl viele Spielwarte als auch Staffelleiter und Schiedsrichteransetzer an ihre Grenzen. Trotz allem Aufwand mache ich dies augenblicklich aber immer noch gerne und bin froh, dem Verein durch meine Arbeit helfen zu können.
Wie sehen Sie Ihre Funktion als Schiedsrichter?
„Seit mittlerweile 30 Jahren leite ich als Schiedsrichter Spiele im HVR. Nachdem mein langjähriger Partner Volker Binz die Pfeife an den Nagel gehangen hat, stehe ich seit einigen Jahren mit Siegfried Niesen gemeinsam auf der Platte. Bei der Leitung von Spielen ist es mir persönlich wichtig, so unauffällig wie möglich, aber so präsent wie nötig zu agieren. Ich möchte immer gerne partnerschaftlich auf Augenhöhe mit Spielern und Verantwortlichen während eines Spieles kommunizieren und somit für alle Seiten Verständnis für meine Entscheidungen aber auch für Handlungen der Spieler zu erhalten. So hoffe ich positiv auf den Spielverlauf und auf die Spieler einzuwirken. Ich bin aber realistisch genug, um zu sagen, dass mir das mal gut aber auch mal weniger gut gelingt. Es gibt Spiele, da passt meine Art besser und dann auch mal gar nicht. Im Bereich Eifel/Mosel konnten wir in den letzten Jahren erfreulicherweise einige, gerade junge Handballer als Nachwuchsschiedsrichter gewinnen. Hier sehe und nehme ich alle Vereine in die Pflicht sich um diese Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen zu kümmern und zu betreuen. Da erwarte ich auch von einem Heimverein, dass er pöbelnden Eltern Einhalt gebietet und diese zur Not auch mal aus der Halle wirft. Genau diese Pöbler haben und werden es wohl nie kapieren, dass es ohne die Jungs und Mädels mit Pfeife keinen Handball mehr geben wird. Egal ob gute oder schlechte Leistung eines Schiedsrichters, nur mit ihm kann ein Spiel stattfinden! Persönlich kann ich mit Zwischenrufen von der Tribüne sehr gut leben. Da ich weiß, dass man mich selbst nicht als Person, sondern eigentlich nur mein Trikot als Schiedsrichter meint, kann ich dies sehr gut ausblenden bzw. nehme es eigentlich auch nicht wahr. Es ändert sowieso nicht an meiner Entscheidung. Solch eine Sichtweise kann ich auch nur allen andern Schiedsrichterkolleginnen und-kollegen ans Herz legen, es macht die Sache gelegentlich einfacher.
Wie sehen Sie Ihre Funktion im Handballverband?
Bereits seit vielen Jahren bin ich auch im HVR in verschiedenen Funktionen tätig. Zum einen bin ich Mitglied des Schiedsrichterausschusses, zum anderen bin ich Verantwortlicher für das Schiedsrichterbeobachterwesen. In dieser Funktion bin ich für das Ansetzen von neutralen Schiedsrichterbeobachtern zuständig, aber auch für die Auswertung der neutralen Vereinsbeobachtungen mit allen daraus resultierenden Arbeiten. In dieser Funktion konnte ich in Kooperation mit den Beobachtern und dem Verbandschiedsrichterwart Michael Sauerwein in den letzten Jahren vieles verbessern und gerade im Bereich der Förderung junger Gespanne einiges initiieren. In der letzten Saison konnte ich dann aufgrund der vielen kurzfristigen Spielabsagen und ständig wechselnden Ansetzungen kein ordentliches Beobachtungssystem aufbauen, deswegen habe ich im Januar die Reißleine gezogen und alle Tätigkeiten eingestellt. Dort stand der Aufwand in keinem Verhältnis zu den Ergebnissen. In dieser Saison läuft es bisher auch noch nicht wieder normal, hier stoße ich persönlich momentan an meine Grenzen was die zeitlichen Ressourcen für Beruf, Privates und Ehrenämter so hergeben. Dies macht mich persönlich unzufrieden und entspricht nicht meinem Anspruch an solche Tätigkeiten, leider ist es momentan aber so. Perspektivisch werde ich dieses Amt auch in Rücksprache mit den Kollegen aus dem Schiedsrichterausschuss abgeben.
3 Fragen - 3 Antworten
09. Oktober 2022
Tim Moske
Tim Moske (35), coachte in der letzten Saison noch die erste Herrenmannschaft des TuS Fortuna Saarburg in der Funktion des Spielertrainers. Im Alter von sechs Jahren begann er seine Handballlaufbahn und durchlief alle Jugendmannschaften der Fortunen. In der A-Jugend wechselte er für eine Saison in die RPS-Ligamannschaft des HSC Schweich, unteranderem trainiert vom heutigen Herrencoach Andreas Rosch. Seine Seniorenkarriere beginnt aber wieder in Saarburg und bis auf zwei längere Verletzungspause und einem kleinen Gastspiel beim RPS-Ligist HSV Merzig-Hilbringen blieb er seinem Verein treu. Als 16-jähriger beginnt auch seine Trainerkarriere und begleitet seit dem jährlich mindestens eine Mannschaft. Darunter waren viele Jugendklassen, die zweite Mannschaft des TuS, aber auch die Rheinlandliga-Reserve der TG Konz im Damenbereich. Momentan ist er für die männliche B-Jugend verantwortlich.
Wie seid ihr auf Keven Ponton gekommen?
Keven ist für uns ein Glücksfall. In dieser Saison war ich Spielertrainer und Joachim Schmitt und mir war von Anfang an klar, dass dies nur eine Notlösung ist. Zu dieser Zeit haben wir keinen geeigneten Trainer gefunden, der zu uns und unserer sportlichen Ausrichtung passt. Nach dem Auswärtsspiel bei der Miez kam durch Philipp Rüger der erste Kontakt zu Keven zu Stande. Er hat sich nach langer Trainertätigkeit in Grevenmacher dazu entschieden zum Ende der Saison dort aufzuhören. Die Folge daraus war eine sofortige Trennung der beiden Seiten. Wie anfangs gesagt, ist Keven für uns ein Glücksfall, denn ich kann die Entscheidung seines damaligen Vereins nicht nachvollziehen, wie man solch einen Handballfanatiker gehen lassen kann. Schon in den ersten Gesprächen unter Keven, Joachim und mir war klar, dass wir das gleiche Verständnis von Handball haben und somit waren wir uns schnell einig.
Was macht Keven anders als seine Vorgänger?
Unter meinem Vater, Uwe Moske war es unser Ziel die Rheinlandliga zu halten und das hätten wir auch ohne Probleme geschafft, wenn die Saison nicht frühzeitig abgebrochen wäre. Das hatte aber zur Folge, dass junge Spieler nicht richtig eingebunden werden konnten. Da einige erfahrenere Spieler am Ende der Saison gesagt haben, dass ihnen der Aufwand in der Rheinlandliga zu hoch ist, haben wir uns für einen Abstieg in die Verbandsliga entschieden. Hier war es meine Aufgabe den Herrenbereich der Fortuna am Laufen zu halten. Ich habe den älteren Spieler ihre Freiheiten gegeben, damit sie ihr Privatleben und den Handball einfacher vereinbaren können. Die Jugendspieler habe ich im Training mehr gefordert und ihnen mehr Spielzeit gegeben. Keven hat die Mischung aus allem gefunden. Er hat uns den Ehrgeiz wieder zurückgebracht und baut sehr viel auf die Jugend. Durch seine Hartnäckigkeit haben auch ein paar ehemalige Spieler den Weg zurück in die Halle gefunden und auch neue Spieler integriert. Zudem hat er eine klare Vision wie „sein Handball“ aussehen soll und arbeitet im Training akribisch daran.
Wie entwickelt sich der Saarburger Handball aus Deiner Sicht perspektivisch?
Bei diesem Thema bin ich etwas zwiegespalten. Wir haben drei Jugendmannschaften gemeldet, die trotz langer Spielpause sehr gut besetzt sind. Diese Saison haben wir eine D- Jugend und eine B-Jugend und wir sind mit den bisherigen Ergebnissen sehr zufrieden. Die Minis haben schon an einigen Turnieren teilgenommen und hier haben wir sogar wöchentlich neue Anmeldungen. Das spricht für unsere Trainer und unsere Jugendabteilung. Problemtisch werden die fehlenden drei Jugendmannschaften, denn diese Jahre fehlen uns später im Seniorenbereich. Dort wird es auf Jahre eine immer schwierigere Aufgabe sein eine spielfähige Mannschaft zu stellen und ohne eine aktive Seniorenmannschaft kann man sehr schwer neue Jugendliche für unseren tollen Sport begeistern. Leider ist das aber ein Thema, mit dem sich viele andere Vereine in der Region auch beschäftigen müssen.
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Jinan Al Shok
01. Oktober 2022
Parallel prägten Handball und Fußball lange das aktive Sportlerleben von Jinan Al Shok (56).
In der Jugend nahm er an einigen Lehrgängen der Handball-Nationalmannschaft teil, spielte in seiner aktiven Handballzeit im Seniorenbereich beim TV Ehrang, DJK/MJC Trier, HSV Merzig-Hilbringen, (seine „schönste und erfolgreichste Zeit“), HSG Biewer/Pfalzel, TV Bitburg, Mosella Schweich und jetzt DJK St. Matthias Trier.
Beruflich kam der Physiotherapeut durch die Betreuung der Beach-Volleyball Nationalmannschaft in der Welt umher. Highlight waren die olympischen Spiele in Rio 2016 mit dem Gewinn der Goldmedaille der deutschen Frauen. Hiesige Profivereine in verschiedenen Sportarten betreute er zeitweise zusammen mit seinen Praxismitarbeitern.
Derzeit spielt Alshok beim Landesligisten DJK St. Matthias II:
Wie haben Sie zusammengefunden?
Vor einigen Jahren haben die „Mattheiser“ Jungs Kris Sturm und Daniel Kochann erkannt, dass viele Jugendliche in Jugendmannschaften ihres Stammvereins vorhanden waren, die von ihren Eltern mit Akribie und Empathie Handball nähergebracht bekamen. Da aber keine Seniorenmannschaft existierte, telefonierten die Beiden ein wenig rum und fragten ehemalige Weggefährte, die zum Teil miteinander, aber auch gegeneinander gespielt hatten, „ob wir noch Bock hätten, ein wenig rumzuzocken!“ Gesagt, getan! Und somit schafften wir den Jugendlichen eine Plattform im Seniorenbereich, damit diese nicht in andere Vereine abwandern mussten.
Wie schätzen Sie die Landesliga ein?
Da wir immer noch wissen, wie das „Runde in das Eckige muss“ und wir in den letzten sieben Jahren keine fünf Spiele verloren haben, traue ich uns leistungsmäßig durchaus zu, um die Meisterschaft in der Verbandsliga mitzuspielen. Dafür müssten wir aber mehr Motivation und Zeit aufbringen. Mit ehemaligen Bundesliga- und Regionalligaspielern in unseren Reihen und einem Durchschnittsalter von über 40 Jahren, sind wir nicht mehr die Schnellsten! Wir treffen uns einmal die Woche meist zum Fußball spielen und freuen uns auf die wenigen Handballspiele, die wir in dieser Saison als „Mattheis II“ haben. Es ist schade, dass unsere „junge Erste“ diese Saison ebenfalls nur 10 Spiele haben wird und ich hoffe, dass sie nächstes Jahr in der Verbandsliga unter ihrem Trainer Olli Kamann auf einem anderen Niveau mehr Spiele absolvieren können. Da wir dieses Jahr noch gegen unsere „Erste“ antreten werden, erwarte ich einen interessanten Generationenvergleich.
Wie sehen Sie die Entwicklung der „Mattheiser“ Handball-Abteilung ?
Da sich Eltern und mittlerweile auch Jugendliche in „Mattheis“ nicht nur im Trainerstab, sondern auch um das Geschehen der Handballabteilung mit viel Liebe engagieren, ist mir nicht angst und bange um die Zukunft. Bleibt zu hoffen, dass trotz vieler Fusionen und Auflösungen in anderen Vereinen, der Handball in unserer Region hochgehalten wird und diese tolle Sportart in Trier weiterhin viele Jugendliche motivieren kann.
Die Handballberichterstattung ist jede Woche um ein Kurzinterview mit einem Handballakteur erweitert worden.
Hier können Trainer, Spieler, Schiedsrichter, Betreuer, Funktionäre... befragt werden – wichtig ist, dass es Protagonisten sind, die zu einem bestimmten Thema des Handballs etwas zu sagen haben.
Dazu soll ein Bild erscheinen, dass mindestens eine 500 KB Auflösung haben muss.
Über entsprechende Vorschläge würde ich mich freuen.
Roman Schleimer
Thorsten Ringer
25. September 2022
Thorsten Ringer (44), coacht seit dieser Saison mit Pat Brümmer das Rheinlandliga Team des TuS Daun
Im Alter von sieben Jahren startete er mit dem Handballsport beim SV Gerolstein, durchlief sämtliche Jugendmannschaften, wechselte mit 17 Jahren in den Seniorenbereich. Mit 21 Jahren Wechsel zum TuS 05 Daun, wo er diverse Jugendmannschaften trainierte sowie die Damenmannschaft und in Co Trainerfunktion, unter Markus Willems, auch die Herrenmannschaft. Nach vielen turbulenten Spielzeiten und diversen Verletzungen war dann im Alter von 35 Jahren Schluss mit dem Handball Sport.
Wie kamen Sie zum jetzigen Trainerjob?
Angesprochen hat mich unser sportliche Leiter Markus Willems, ob ich mir vorstellen könnte, wieder etwas für den Dauner Handball zu machen. Acht Jahre ohne Handball, sollten doch jetzt auch mal gut sein. Im ersten Moment habe ich nicht mit dem Gedanken gespielt, dass ich eine Alternative für die erste Mannschaft sein sollte. Als Markus mir dann das Konzept (Trainerteam) vorgestellt hat und mir sagte, dass ich das Ganze zusammen mit Patrick machen soll, fing ich an zu überlegen ob neben Beruf, eigenem Sport und Familie dafür Zeit ist. Das Patrick mein spielender Trainer Kollege werden soll, hat die Entscheidung etwas erleichtert. Wir kennen uns schon sehr lange und sind auch außerhalb des Handballs Arbeitskollegen. Ich glaube sagen zu können das wir uns gut kennen und ergänzen.
Wie schätzen Sie die Situation in der Rheinlandliga ein?
Ich glaube das die Rheinlandliga dieses Jahr in der Breite stärker geworden ist. Das zeigen zumindest die ersten Spiele. Auch wenn dieses Wochenende, das eine oder andere Heimspiel doch recht deutlich zu Gunsten der Heimmannschaft entschieden wurde.
Wie sehen Sie die Entwicklung des Dauner Männerhandballs perspektivisch?
Perspektivisch gesehen, sehe ich den Dauner Handball auf einem guten Weg. Das liegt zum einen am sportlichen Leiter
Markus Willems, der mit einem gut ausarbeiteten Jugendkonzept und der „Installation“ von Björn Patschefeld als Jugendkoordinator sehr gute Arbeit leistet. Wir wollen in Zukunft den Jugendlichen eine
gute sportliche Perspektive im Senioren Handball bieten und die Integration erleichtern. Hier steht das sportliche im Vordergrund, allerdings wird die persönliche Weiterentwicklung eines jeden nicht
aus den Augen verloren. So lernen sie bei der Ausübung eines tollen Hobbys neben Schule, Studium und Job noch so wichtige Dinge wie Teamfähigkeit, Disziplin, Ehrgeiz und das gemeinsamen gewinnen und
verlieren.
Die Jungschiedsrichterinnen
Antonia Lequen und Joleen Limberger
18. September 2022
Als „Junggespann“ gaben die beiden 15-jährigen Schiedsrichterinnen Antonia Lequen und Joleen Limberger aus Wittlich ihr Debut. Über ihren ersten Einsatz als
Schiedsrichterinnen sagen sie:
Wie nervös wart ihr vor dem ersten Spiel?
Joleen Limberger: Bei meinem ersten offiziellen Spiel war ich etwas nervös aber dadurch, dass ich oft im Training pfeifen durfte, ging es.
Antonia Lequen: Ja schon ein bisschen
Wie fandet ihre Eure Leistung am heutigen Tage?
Joleen Limberger: Ich fand meine Leistung gut. Man hat mir bei meinem ersten Trainingsspiel gesagt, ich soll mich mehr trauen und lauter pfeifen und bei diesem Spiel habe ich dass gemacht was man mir gesagt hat und was ich verbessern soll.
Antonia Lequen: Ich bin ganz zufrieden mit mir, aber ich denk mit der Zeit wird das noch besser
Was wünscht ihr Euch von den Zuschauerinnen und Zuschauern während des Spiels?
Joleen Limberger: Ich wünsche mir vor allem von den Zuschauern, dass sie sich etwas zurückhalten, vor allem die Eltern. Ich weiß das sie mitfiebern und ist bei mir auch so, wenn ich meinem Bruder zuschaue. Beim Spiel heute hat ein Vater etwas auf das Spielfeld gerufen und mein Bruder saß vor ihm und hat mitbekommen, wie er uns beleidigt hat, weil wir nicht Kreis gepfiffen haben. Fazit: Die besten Trainer und Schiedsrichter sitzen auf der Tribüne.
Antonia Lequen: Auch zu akzeptieren, wenn man mal etwas übersieht und sonst natürlich, dass sie ihre Mannschaft anfeuern und keine blöden Kommentare abgeben
Die Serie beginnt mit
Damian Malmedy
11. September 2022
Mit 12 Toren feierte Damian Malmedy (37) sein Comeback beim Heimsieg der HSG Mertesdorf/Ruwertal gegen die Saarburger Fortunen (28:22).
Wann war dein letztes Spiel vor dem Comeback?
Das letzte Spiel habe ich vor vier Jahren aushilfsweise im Rheinlandligateam der HSG Mertesdorf/Ruwertal unter Trainer Christian Stein gegen Schweich absolviert. Mein Freund Alex Kuhfeld hat mich diesen Sommer im Urlaub zum Comeback überredet.
Wie hast Du Dich in den letzten Jahren fitgehalten?
Neben meinem Krafttraining war ich Joggen und beschäftige mich intensiv mit meinem Garten. Auch mein Beruf in der Jugendhilfe in Luxemburg hält mich fit und ich habe ein Akustikprojekt, das sich „Silence Behind“ nennt.
Wie fühlst Du Dich am Morgen nach dem Spiel?
Ich rieche nach Voltaren und Pferdesalbe und habe mir schon ein Gelenkbad gegönnt. Die Belastung mit den vielen Stopps und Antritten merkt man schon, zumal ich auch lange spielen musste.